Kapitel 54

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Serafina by LuanaWhite

Meine Augen weiteten sich als Lucas fragte was wohl Vampirblut in ihm auslösen könnte. Wie kam er jetzt bloß auf so einen Gedanken? Aber wenn Werwolfblut wirklich bewirkte, dass ich Temperaturen spüren konnte und selbst auch warm wurde, könnte Vampirblut ja auch irgendeine Wirkung auf Wölfe haben. Doch wie sollten wir das herausfinden?
"Es würde mich töten, Lucas." sagte ich ernst. Diese Tatsache durften wir nicht vergessen. So unglaublich das alles doch war, so war dies die Realität. Es veränderte nicht mein Wesen. Nicht was ich bin.

Lucas drehte sich kurz zu Noah um.
"Würdest du uns vielleicht kurz alleine lassen?" bat er seinen Freund, welcher sowieso gerade mit allem überfordert zu sein schien. Aber mir ging es ganz ähnlich.
Noah nickte stumm, verließ das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. Nun waren Lucas und ich wieder allein. Abwartend sah ich ihm an.
"Ich muss dir was sagen." fing mein Liebster erneut an und ich erkannte dass er wohl nach den richtigen Worten suchte. Geduldig wartete ich.

"Es ist so, als du von mir getrunken hast, habe ich mich plötzlich auch nach deinem Blut verzehrt. Keine Ahnung wieso. Ich weiß, das klingt total schräg. Immerhin trinken Werwölfe ja kein Blut. Meinst du, dass war vielleicht so gewesen, weil wir naja so gierig nacheinander waren? Also bei Werwölfen habe ich schon gehört, dass sie sich beim Sex gegenseitig leichte Bisse zufügen, um noch mehr Lust zu spüren, aber ich dachte immer dieses voneinander Blut trinken, war doch nur ein Ding der Vampire, oder? Ich weiß, dass klingt alles total bescheuert." erklärte er mir. Lucas schien sich wohl dafür zu schämen was er eben gesagt hatte, aber ich war froh dass er so ehrlich zu mir war.

"Das klingt überhaupt nicht bescheuert." versuchte ich ihn zu beruhigen. Jedoch war auch mir das alles irgendwie zu viel gerade. Wenn wir nicht aufpassten, könnte das alles in einem riesigen Chaos enden.

"Weist du, die anderen Vampire haben immer davon geschwärmt. Sie sagten, Sex und gegenseitiges Blut trinken wäre das allergrößte. Es wäre die intimste Erfahrung die man nur machen könnte. Bisher aber dachte ich, dass das bloß Gerede war. Dass sie einfach nur hemmunglos waren. Ich gab dem ganzen keine Bedeutung und habe mich gegen mein tiefstes Verlangen immer nur gewehrt. Bis vorhin. Ich habe sowas noch nie zuvor gespürt. Diese Begierde. Dein Blut zu trinken. Es war als würde ein Teil von dir sich mit mir verbinden. Erst jetzt verstehe ich was sie mir all die Jahre sagen wollten. Und ich würde dir so gerne mein Blut geben. So wie ich vorhin drauf war, so wie ich dich wollte, um immer noch will... Hätte ich mich ohne zu zögern von dir beißen lassen ohne an die Konsequenzen zu denken." gestand ich meinen Liebsten nun. Dann legte ich meine Hände auf seine Brust und seine ganze Wärme ging wieder durch meine Haut. Es war so wunderbar.
"Mein ganzer Körper, meine Seele verzehrt sich so sehr nach dir. Mich dir nicht hinzugeben, jetzt, ist viel schwerer als ich dachte. Ich würde einfach alles tun, um völlig dir zu gehören."

Lucas atmete nach meinen Worten erleichtert aus.
"Ich will dich auch. Mehr als alles andere." meinte er und lachte dabei leicht.
"Oh man, ich muss mich gerade wirklich verdammt anstrengen, dass ich dir nicht die Kleider vom Leib reiße. Aber ich denke, es ist besser, wenn wir uns an einem Ort hingeben, wo wir alleine sind."
Noch im selben Moment, wie Lucas das sagte, wünschte ich dass er es täte. Schon allein die Vorstellung mich mit nackten Körper an ihn zu schmiegen, brachte mich zum Glühen. Und meine Haut fühlte sich tatsächlich auch so an als würde sie von innen verbrennen. Wie sollte ich das aushalten? Am liebsten wäre es mir gewesen, wenn wir sofort von hier verschwinden würden und unserer Lust einfach nachgingen. Ich bewunderte Lucas wirklich für seine Selbstbeherrschung.

Dann nickte er in Richtung Badezimmertür.
"Komm gehen wir mal wieder zurück ins Wohnzimmer, sonst denkt Noah sonst noch was." zwinkerte er mir zu und löste sich von mir, um die Tür zu öffnen. Als wir wieder im Wohnzimmer waren, lächelte ich Noah verlegen zu. Aber dann kam mir ein anderer Gedanke. Auch wenn ich mich mit Noah angefreundet hatte, wäre es vielleicht doch besser mir eine eigene Wohnung zu suchen. Es würde auf die Dauer nicht gut gehen und dann hätten Lucas und ich auch etwas Privatsphäre. Aber es war natürlich auch gefährlich. Aber sollte ich mich jetzt für immer verstecken?

Noah grinste uns breit zu.
"Ich wollte dich noch etwas fragen." begann Lucas plötzlich an mich gerichtet und ich blickte ihn perplex an.
"Möchtest du mit mir auf ein Date gehen, wie ein ganz normales Paar?" schoss es ihm nervös aus dem Mund.

Diese Frage überraschte mich. Mit sowas hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich begann zu lächeln und küsste daraufhin seine Wange.
"Ich würde nichts lieber wollen. Aber denkst du dass das überhaupt möglich ist?" fragte ich. Wie gerne würde ich mit Lucas irgend etwas unternehmen. Aber die Vampire waren auf der Suche nach mir. Und die Wölfe durften uns auch nicht zusammen entdecken. Und in der Stadt könnte in jeder Ecke eines der beiden Wesen lauern. Wie sollte dass also gehen?

"Lass das nur meine Sorge sein. Ich habe da schon eine Idee. Ich muss jetzt leider zurück zum Rudel, aber ich hole dich morgen um 17 Uhr hier ab." meinte Lucas nachdem er mir erneut zu zwinkerte. Es war echt süß, dass er so etwas mit mir machen wollte und ich war schon ganz neugierig was er denn geplant hatte.

"Okay." sagte ich leise und spürte wie meine Bäckchen sich erwärmten. Dass war anscheinend auch so eine kleine Nebenwirkung von Lucas Blut. Er wollte mich tatsächlich ausführen. Wir hätten ein Rendezvous wenn nichts schief gehen würde, ich konnte es einfach nicht glauben. Mein Leben hatte sich so schnell zum Guten verändert. So schnell dass mir dabei schwindelig wurde und ich mein Glück kaum fassen konnte.
"Ich bin hier. Pass auf dich auf, ja? Ich liebe dich." verabschiedete ich mich schweren Herzens von Lucas.

Dieser zog sich seine Jacke wieder über und küsste mich.
"Ich passe immer auf mich auf. Ich liebe dich." versicherte er mir. Dann verschwand er auch schon aus der Wohnung. Wieder einmal, spürte ich eine große Leere in mir drin, als Lucas ging. Es war so schwer von ihm getrennt zu sein, aber da musste ich durch. Aber die Aufregung stieg auf morgen. Ein Date. Ich hatte tatsächlich mit Lucas ein Date und ich freute mich schon wahnsinnig darauf ein paar Stunden mit ihm komplett allein zu verbringen. Und ich hoffte mit ganzen Herzen, dass es keine Komplikationen geben würde.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt