Serafina by LuanaWhite
"Ich werde dich gleich küssen, und du erwiderst meinen Kuss. Wenn nicht, dann wird die blonde Frau dort in dem gelben Kleid für deinen Fehler bezahlen." hatte mir Jake so leise zugeflüstert, dass niemand ausser mir selbst es hören konnte. Er erpresste mich und nutzte diese Chance aus, so wie ich es befürchtet hatte. Und das Schlimme dabei war, er würde damit durch kommen. Denn er wusste genau wie man es anstellen müsste, dass man den Leichnam der Frau erst am folgenden Tag entdecken würde. Ich konnte das aber nicht zulassen. Ich konnte nicht zulassen dass einen dieser Menschen etwas passierte, nur weil ich nicht tat was dieses Monster wollte. Also blieb mir einfach keine andere Wahl. Ich hoffte einfach nur, dass Lucas die Kontrolle behalten würde und wusste, dass dieser Kuss erzwungen war.
Ich versuchte Lucas bei einer Drehung einen entschuldigenden Blick zu zuwerfen, und dann stoppte die Musik. Genau diese Pause zwischen den Liedern nutzte Jake aus. Ich hatte keine andere Wal und so standen wir nun inmitten der Tanzpaare und küssten uns. Dabei hätte ich aber am liebsten geweint. Es fühlte sich so unglaublich falsch an.
Es tut mir so leid, Lucas. Denk bitte daran, ich liebe nur dich.Ich hoffte so sehr, dass Lucas mir diesen Kuss verzeihen konnte. Am liebsten wäre ich jetzt sofort zu ihm gelaufen um ihm alles zu erklären, aber das ging einfach nicht. Ich kämpfte gegen die Tränen an, als ein Partnertausch angekündigt wurde und schon ergriff ein mir völlig Fremder meine Hand und das nächste Lied begann. Es war ein Mensch. Sofort fiel mir seine Pulsschlagader ins Auge.
"Sie sehen bezaubernd aus." meinte dieser Kerl und ich nickte dankend, versuchte aber wieder Lucas zu erblicken. Ich konnte seinem Gesicht ansehen, dass er mit sich kämpfte.
"War dass ihr Freund?" fragte mich dieser Mann und offensichtlich wollte er mich in ein Gespräch verwickeln.
"Das ist kompliziert." antwortete ich ausweichend, da überall um uns Ohren waren, die uns genaustens zu hören konnten. Ich versuchte meinen Tanzpartner nicht mehr anzusehen, beziehungsweise seinen Hals der in gefährlicher Reichweite meiner Zähne war.Ich versuchte immer wieder Lucas Blick einzufangen, aber er sah nicht mehr in meine Richtung. In meiner Brust bildete sich ein riesiger Knoten und ich wusste einfach nicht, wie ich diese Sache wieder gerade biegen könnte. Jake hatte es geschafft mir das Schönste in meinen Leben kaputt zu machen, ohne dass er es wusste.
Auch der nächste Tanzpartner machte mir ein Kompliment dass ich mit einem Lächeln kommentierte. Dieser allerdings schwieg worüber ich dankbar war. Erneut sah ich rüber zu Lucas. Gleich würde er mein nächster Partner sein. Auch sah ich, wie Jake prüfend zu mir rüber blickte. Er wusste genau, was Lucas war, sein Geruch verriet sein Wesen. Auch die anderen Wölfe blickten nun in unsere Richtung. Wir standen unter Beobachtung. Und dann ertönte das nächste Klatschen und Lucas stand vor mir. Während die anderen Paare begannen zu tanzen zögerte er meine Hand zu nehmen. Er war verletzt, vielleicht auch enttäuscht? Er würde mir niemals verzeihen.
"Es tut mir leid." hauchte ich lautlos und wandte mich dann von ihm ab um diese Tanzfläche zu verlassen.Tief in mir drin wünschte ich mir, dass er doch noch meine Hand ergriff, mich zurück zog und mir mir tanzte. Es war genau das was alle von uns gerade erwarteten und ich sehnte mich danach ihn zu berühren, aber Lucas tat nichts dergleichen.
Mit Tränen in den Augen, und so gut mir es dieses Kleid erlaubte, lief ich aus diesem überfüllten Ballsaal. Ich musste hier einfach weg. Doch natürlich folgten mir alle Augenpaare und somit gingen mir auch die einen oder anderen nach.
Einer von ihnen war Jake. Natürlich. Wer sonst? Wenn doch nur Lucas mir nach gegangen wäre, aber dies wäre zu gefährlich gewesen, ausserdem... Vielleicht habe ich jetzt alles zerstört. Ob er mir jemals wieder in die Augen sehen kann? Ob er überhaupt jemals wieder etwas mit mir zu tun haben möchte? Ich würde daran zerbrechen wenn das, was wir hatten, genauso schnell vorbei war wie es angefangen hatte.
Jake hielt mich auf weiter zu laufen, in dem er mich an der Schulter packte.
"Was soll das? Du bist nicht Cinderella. Komm jetzt gefälligst wieder zurück!" sagte er in einem strengen Ton. Ihm war egal was soeben passiert war, dass ich mit einem Werwolf tanzen sollte. Er wollte einfach nur weiter mich zu Sachen zwingen die ich nicht wollte."Lass sie, Jake." Constantin tauchte hinter uns auf und musterte mich mit neutralen Blick. Jake ließ darauf hin meine Schulter wieder los und ging einen Schritt zurück.
"Du konntest nichts dafür, meine Schöne. Dieser Wolf hat dich blamiert, vor allen Leuten. Dafür wird er bestraft werden, sei dir dessen sicher."Meine Augen weiteten sich entsetzt. Er wollte Lucas umbringen lassen? Nein, das konnte ich nicht zulassen!
"Constantin, bitte nicht. Niemand soll meinetwegen bestraft werden. Auch kein Wolf."
Unser Vampiroberhaupt brummte, sagte aber nichts weiter darauf. Stattdessen wandte sich mein Erschaffer Jake zu."Und was sollte dieser Kuss? Du hast sie gezwungen, das weiß ich genau." Jake zuckte auf diese Frage nur lächelnd mit den Schultern. Constantin rollte mit den Augen. War das etwa alles? Er hatte versprochen mir die männlichen Vampire von Leib zu halten und Jake ließ er damit jetzt durchkommen? Obwohl ich Abend für Abend zu ihm kam, und Blut trank? Das Blut der Menschen die ich eigentlich schützen wollte?
"Wir besprechen das später. Jetzt, müssen wir allerdings den Schein weiter waren, ehe noch jemand Verdacht schöpft. Lasst uns zurück zur Party.""Ohne mich!" fauchte ich verärgert. Das war es also? So hielt Constantin seine Versprechen? Meine Augen füllten sich mit Tränen und gleichzeitig nahmen sie die stechende, rote Farbe ab, die zeigte dass meine Emotionen gerade durch drehten. Ich wandte mich von ihnen ab und lief weiter. Mir war egal wohin, nur weit weit weg von dieser ganzen falschen Facette, die sie wollten dass ich mit aufrecht erhielt. Aber ich konnte nicht mehr länger. Vor allem wenn ich an das verletzte Gesicht von Lucas dachte.
Ich achtete gar nicht mehr wohin ich ging, aber irgendwann fand ich mich dann in dem riesigen Schlossgarten wieder. Wenn die Situation eine andere wäre, hätte ich die Schönheit dessen genießen können, aber nicht heute. Nicht jetzt. Ich ließ weitere Tränen meine Wangen hinab laufen während ich mich auf eine der Bänke setzte. Dann vernahm ich einen Geruch. Ein Werwolf kam mir näher, aber ich wusste es war nicht Lucas.
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Cursed Beings - A supernatural love
FantasyDie Stadt 'Broken Hills' ist zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es den Vampirclan, der sich im größten Anwesen der Stadt nieder gelassen hat und viel Macht und Reichtum besitzt, auf der anderen Seite gibt es das Werwolfsrudel, dass die Menschen...