Kapitel 52

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Serafina by LuanaWhite

Während Lucas und ich uns küssten, stieg mein Verlangen nach ihm an. Ich begehrte diesen Mann. Unsere Küsse wurden immer intensiver und unsere Körper begannen immer mehr Kontakt zueinander zu suchen. Doch dieses Verlangen löste plötzlich auch ein anderes aus. Mein Gesicht verwandelte sich. Als ich dies bemerkte, löste ich mich ruckartig von Lucas und drehte mich weg. Nein ich war kein Mensch. Meine Gier nach Blut beherrschte mich trotz allem. Ich schämte mich, da ich für eine Sekunde die Kontrolle verlor.

"Was ist los? Du brauchst dich vor mir nicht zu verstecken Serafina. Alles ist gut. Du kannst mir nicht weh tun." sagte Lucas zu mir sanft und nahm meine Hand wieder in seine. "Serafina, bitte rede mit mir."

Ich zögerte zunächst, doch dann drehte ich mein Gesicht wieder zu Lucas. Meine Augen waren rot und meine Vampirzähne ausgefahren. Ich war das, was er hasste. Wie sollte ich ihm nahe sein, wenn ich mich nicht im Griff hatte? Wie konnte er mich so lieben?
"Es tut mir leid." meinte ich leise und atmete ein paar Male tief durch, doch mein Gesicht blieb unverändert. Ich konnte nicht anders als seine Pulsschlagader zu fixieren.

Die letzte Woche hatte mich Constantin immer wieder gezwungen zu trinken. Ich hatte so viel Blut getrunken. Und nun schien mein Körper wieder Nachschub zu wollen, als ob er süchtig wäre. Er brauchte seine tägliche Dosis. Mein Erschaffer hatte mich zu dem Monster gemacht, dass er immer haben wollte. Ich zwang mich wieder weg zu sehen. Aber mein Verlangen nach Lucas, und meine Gier nach Blut, schienen irgendwie zu verschmelzen. Als würde es zusammen gehören.
"Ich kann nicht, Lucas. Ich kann es nicht kontrollieren."

Lucas legte zärtlich seine Hand auf meine Wange. Trotz meiner Vampirerscheinung, zeigte er mir wie sehr er mich liebte. Er vergaß seinen Hass.
"Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Ich liebe dich Serafina und ich vertraue dir. Du kannst dich kontrollieren." sagte er und begann meine Haut zu streicheln.
"Brauchst du vielleicht Blut? Möchtest du etwas von mir?" bot er mir plötzlich an und ich glaubte mich verhört zu haben.

Meine roten Augen weiteten sich. Ich konnte einfach nicht glauben dass er das eben wirklich gesagt hatte. Ich stand von der Couch auf und brachte Abstand zwischen uns.

"Das meinst du nicht ernst, oder? Du hast keine Ahnung was passiert, wenn ich erstmal Blut schmecke. Ich gerate völlig ausser Kontrolle und vielleicht schaffe ich es nicht aufzuhören. Und im schlimmsten Fall beißt du mich und dann... Nein Lucas, das ist viel zu gefährlich."

Auch wenn ich gerade wirklich Blut brauchte, so wollte ich nichts riskieren. Ich wollte wegen meinen Durst nicht unsere Liebe kaputt machen. Vielleicht vertraute mir Lucas in dieser Hinsicht, aber ich vertraute mir selbst nicht. Ich versuchte noch mal mich etwas zu beruhigen und schaffte es wieder mein normales Gesicht zu bekommen. Es erforderte jedoch alles an Selbstbeherrschung dass ich besaß.

Lucas stand mit ernsten Blick ebenfalls vom Sofa auf und fixierte mich mit seinen Augen.
"Du brauchst aber Blut. Ich weiß, dass du es schaffen kannst dich zu kontrollieren und ich würde dich niemals beißen, das musst du mir glauben. Ich möchte nicht, dass du austrocknest, wenn du kein Blut zu dir nimmst. Außerdem wenn du nichts trinkt, ist auch Noah in Gefahr, weil dein Verlangen nach Blut nur noch größer wird. Also bitte Serafina, ich biete dir mein Blut freiwillig an. Ich vertraue dir, also versuche dir selbst auch zu vertrauen" redete er mir ins Gewissen und ging einen Schritt auf mich zu.
Lucas schob den Ärmel seiner Jacke etwas hoch und hielt mir sein frei gelegtes Handgelenk entgegen.
"Ich weiß, dass du es schaffen kannst."

Ich raufte mir ein wenig die Haare als Lucas weiter darauf bestand dass ich sein Blut trank. Aber er hatte recht. Wenn ich nichts trinken würde, wäre Noah in Gefahr. Aber mit dem Mondkraut und meiner unerklärlichen Schwäche würde er sich wehren können. Aber das Risiko war zu hoch.

Ich konnte das Blut in Lucas Adern rauschen hören. Mein Blick ging wieder zu Lucas Gesicht, dann wieder zu seinem Handgelenk. Er wusste gar nicht welch eine Versuchung er durch diese Geste in mir auslöste.
"Versprich mir, dass du mich aufhältst, wenn ich zu viel trinke. Das letzte was ich will ist dir zu schaden." dabei hatte ich wirklich Angst. Angst um den Mann den ich liebte. Angst, dass das Monster in mir einfach zu stark war. Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine und drehte sie zu meinen Mund. Doch zunächst wartete ich auf sein Versprechen, während sich meine Augen wieder rot färbten.

Lucas nickte entschloss.
"Ich verspreche es dir. Aber ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst. Ich liebe dich Serafina und ich vertraue dir. Also trink."

Ich zögerte noch einen Moment, aber dann tat ich es. Ich stieß meine Zähne durch die Haut meines Liebsten und im nächsten Moment schmeckte ich auch schon sein Blut, dass sich seinen Weg nach aussen, und somit in meinen Mund bahnte. Ich stöhnte genussvoll auf, als es warm meine Kehle hinunter lief. Das Blut kontrollierte mein Leben. Meine Hände griffen fester um Lucas Handgelenk und ich begann es immer gieriger aus seiner Ader zu saugen.

Ich schloss meine Augen. Dieses Gefühl, das Blut des Mannes in mir aufzunehmen, den ich liebte, berauschte mich auf eine neue Weise. Es war eine komplett neue Erfahrung und meine Brust hob und senkte sich schneller als jemals zuvor. Und es passierte noch etwas, dass ich zuvor nie gespürt hatte. Während Lucas Blut zu einem Teil von mir wurde, spürte ich eine Wärme. Ich konnte die Wärme seiner Haut fühlen. Das war unbegreiflich. Das erste Mal, seit über dreihundert Jahren konnte ich wieder eine Temperatur wahrnehmen. Es war einfach unglaublich.

Lucas Herzschlag wurde immer schneller und er hallte in meinen Ohren wieder. Immer schneller und schneller. Mein Körper war heiß. Es fühlte sich an als würde ich von innen verbrennen. Das war völlig neu.

Ich löste meine Zähne, aus seinem Handgelenk. Ich hörte tatsächlich auf. Ich hörte auf weil ein anderes Gefühl immer stärker und stärker wurde. Meine Lust auf Lucas.
Obwohl sein Blut noch an meinen Lippen klebte, drückte ich sie auf seine. Ich war voller Lust und Verlangen auf diesen Mann. Ich küsste ihn mit einer unglaublichen Leidenschaft und Begierde, ich konnte mich nicht mehr halten. Und mir wurde dabei immer wärmer und konnte seine Hitze zusätzlich auf meiner Haut spüren. Das war ein Wunder.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt