Kapitel 77

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Lucas by MusicalGirl200

Ich rang mit mir, ob ich etwas sagen sollte, doch mir fehlten einfach die richtigen Worte. Doch als Noah meinte, dass er eine Theorie wegen des Bisses hatte, wurde ich ganz Ohr und Serafina ebenfalls. "Was für eine Theorie?," fragte Serafina ungläubig.

Auch ich musterte nun meinen besten Freund gespannt. „Ich denke, dass es auf jeden Fall mit Lucas Blut zu tun hat. Du hast Werwolfsblut in deinem Organismus und ich denke, dass genau dieses Blut wehrt das Gift ab, weil Werwölfe von ihren eigenen Bissen auch nicht sterben. Was aber auch wieder bedeutet, sobald das Blut aus deinem Organismus ist, wird auch das Gift ausbrechen", erklärte Noah.

Ich grübelte. „Klingt irgendwie plausibel", sagte ich ganz in Gedanken. Es war immer erstaunlich, wie gut Noah im Zusammenhänge erkennen war, aber wahrscheinlich lag das auch daran, dass er Informatik studierte.

Als Serafina anfing zu sprechen, schaffte ich es nicht ihr in die Augen zu sehen. Wieder hatte ich ihr nichts als Kummer bereitet.

"Wäre möglich. Das Werwolfblut hatte mehrere Auswirkungen auf mich. Aber es könnte auch einen anderen Grund dafür geben. Wieso schlafe ich auf einmal? Wieso kann ich menschliches Essen zu mir nehmen? Warum bin ich schwach wie ein Mensch? Warum funktionieren mein Geruchs und Hörsinn nicht mehr so gut, wie es für einen Vampir üblich ist. Das einzige, das mich noch von einem Menschen unterscheidet, ist mein Blutdurst. Hast du dafür auch eine Erklärung, Noah", fragte sie. Doch dann sah sie mich an.

"Das alles hat nichts mit deinen Blut zu tun. Das fing schon vorher an. Weil du mich schützt, kommst du in immer größere Gefahr. Und ich kann dir nicht helfen. Ich kann DICH nicht beschützen. Du wärst heute beinahe gestorben, Lucas. Das ist ein zu großer Preis für das, das wir zusammen sein können. Ich will dich nicht verlieren aber... Du musst am Leben bleiben, hörst du? Dein Herz muss weiter schlagen!"

Ich stand vom Sofa auf und ging auf Serafina zu. „Es ist ein Preis, den ich bereit bin zu zahlen, wenn ich dafür mit dir zusammen sein kann. Die Welt da draußen ist nun mal gefährlich und ich bin bereit jeden Tag zu kämpfen, jeden Tag für unsere Liebe zu kämpfen", sagte ich zu ihr klar und deutlich.

Seit meine Familie tot war, kämpfte ich jeden Tag. Ich war es gar nicht mehr anders gewöhnt. Dann kam mir noch ein schlimmer Gedanke. „Willst du..", ich traute es mich erst gar nicht auszusprechen, „Willst du das mit uns beenden? Willst du mich verlassen?", fragte ich sie schockiert. Dieses Thema hatten wir schon mal, doch dieses Mal wirkte es noch ernster.

Serafinas Augen weiteten sich und erneut traten Tränen aus ihnen. Sie schüttelte den Kopf, legte ihre Hände an meine Wangen und streichelte sie mit ihren Daumen. "Niemals Lucas. Ich würde dich niemals verlassen. Aber wenn du bereit bist diesen Preis zu zahlen, dann wirst du mich verlassen. Und sag mir, wie soll ich dann weiter machen? Wie kannst du in Erwägung ziehen, mich allein zu lassen? Ohne dich, will ich nicht mehr existieren. Dann können mich die Wölfe gerne zerfleischen. Also bitte. Bitte lass uns doch einen Weg finden der dich nicht das Leben kosten könnte. Einen Weg, wo du mich nicht verlässt. Niemals. Bitte.", flehte sie mich unter Tränen an.

Ich zog sie fest an meine Brust und ließ sie weinen. Sie sollte alles rauslassen, was sich bei ihr angestaut hatte. Ich würde für sie da sein. Sie sollte sich fallen lassen können, so wie ich es bei ihr getan hatte. Behutsam strich ich ihr über den Rücken. "Ich werde dich nicht verlassen, niemals Serafina. Ohne dich, will ich doch auch nicht mehr leben. Ich liebe dich", flüsterte ich ihr zu und drückte ihr einen Kuss auf ihr Haar.

Ich war im Moment froh, dass Noah uns das klären ließ und kein Wort sagte. Es dauerte etwas, doch schließlich beruhigte sich Serafina wieder und wir nahmen auf dem Sofa Platzt. Es gab da auch noch ein Thema, was ich klären musste.

Cursed Beings - A supernatural loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt