Escape - KOOKV

Drei

Mit zitternden Beinen und Händen krallte sich Taehyung an den muskulösen Rücken, während sein Unterleib stark wehtat. Unter Jungkook fühlte er sich immer so klein wie noch nie. Schwer atmend beobachtete er die Lippen des Älteren und erblickte plötzlich sein Lächeln. Etwas, was Taehyung das Herz zerschmelzte. Etwas, was ihm durch all das hier half.

Fest schluckte er und legte die Beine höher, wobei er es auf einmal in sich pochen fühlte. „Ich liebe dich so so sehr" raunte Jungkook und gab seinem Liebling einen tiefen Kuss.

Schüchtern sah Taehyung zu, wie er die beiden sauber machte und kuschelte sich danach ganz feste an den Älteren. Manchmal hatte er selbst Spaß dran. Aber nur manchmal. Jetzt hoffte Taehyung jedoch einfach nur noch bei Jungkook im Bett zu schlafen und nicht wieder eingesperrt zu werden.

Lange dauerte es jedoch nicht, bis sich Taehyung wieder Ärger einfing. „Ich hab dir gesagt, du sollst die nicht nehmen!" meckerte Jungkook laut seinen Liebsten an und nahm ihm die Bürste weg. Beleidigt legte Taehyung die Arme vor der Brust zusammen. Es war nur eine Haarbürste. Was war denn so schlimm daran? Jungkooks Haare waren zwar wieder länger geworden, genau so wie lockig, dennoch hatte er keinen Grund, ihn so anzumeckern. Jungkook machte diese Haltung nur noch wütender. Fest hob er den Teenager hoch und trug ihn in sein Zimmer. „Du kommst erst wieder raus, wenn du gelernt hast, dich zu benehmen und zu entschuldigen!" knurrte er und starrte dem Liebling nochmal tief in die undschuldigen Augen, ehe er die Tür knallte. Total verängstigt ließ sich Taehyung auf dem kalten Boden fallen.

Weinen wollte er doch nicht mehr, warum fing er jetzt nur an damit? Fest rieb er sich die Augen und fing an zu schluchzen. „Ich will nach Hause" weinte er sich selber leise zu und dachte an seine Eltern. Dahin wollte er eigentlich nicht.. Aber hier bleiben wollte er auch nicht. So oft wünschte er weg zusein. Dennoch konnte er es nicht durchziehen, wenn er woanders war. Niemals konnte er Jungkook verlassen. Jedes Mal dachte er an den kalten Gerichtssaal. An dem Tag, wo er ihre Liebe fast zerstört hatte. Das würde Taehyung nicht nochmal wagen. Niemals. Und wer würde ihm jetzt denn noch glauben? Nach all dem, was passiert war, würde niemand mehr hinter ihm stehen. Immerhin hatte er sein Smartphone noch. Das einzige, was ihm blieb, um die Zeit hier drin zu reduzieren.
Jedes Mal versuchte er sich in das Wlan einzuloggen. Internet brauchte er, doch fand er nie einen Router, noch ein Passwort. Sich auf die Lippe beißend starrte er das Eingabe Feld an. So oft versuchte er die verschiedensten Passwörter. Gerade war er schon wieder beim aufgeben, bis sein Handy plötzlich länger als sonst lud. Ehe sich Taehyung versah, war er auch schon verbunden.