Fünfundsiebzig

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„Guten Morgen Jungkook" lächelte Taehyung sanft, während er diesmal dem Älterem durchs Haar Streiche. Trotz des Drucks ist er wohl wieder eingeschlafen. „Na Liebling" knurrte seine Morgenstimme, wobei die schweren Augen immer wieder zufielen. So zärtlich fühlte es sich an, wie Taehyung ihn berührte. So angenehm war es, er tat es lange nicht mehr. Plötzlich setzte sich Taehyung ganz auf und zog Jungkooks Kopf auf seinem Schoß, was dieser gleich geschehen ließ. Es war ein Traum, dass Taehyung ihm weiterhin durchs Haar strich.
„Ich bin gestern einer kleinen Katze hinterher gelaufen" fing er plötzlich an zu erklären, weswegen Jungkook aufsah. Still deutete er ihm somit an, dass er zuhörte. „Sie war braun und weiß gefleckt und sah viel zu jung aus, um dort draußen zu leben."
Der ältere griff nun nach Taehyungs Hand, die sich an seine Wange legte und küsste sie. „Dann bin ich irgendwann ausgerutscht, weil es so steil unter den ganzen Blättern war" erzählte der Liebling weiter und lächelte kurz. „Erst tat mir alles weh, aber dann hab ich so viele Katzenbabys gesehen.."
Taehyung dachte an all die süßen kleinen Katzen. Sie hatten überhaupt keine Angst vor ihm. Selbst die Mutter schnupperte ihn ab. Sie zu streicheln traute er sich nicht, aber es war ein Moment, in dem Taehyung sich total frei fühlte. Frei von all diesen Gedanken. Frei, bis er nicht mehr wusste, wie er aus diesem Loch rauskommen sollte.
Panisch versuchte her hinaus zu klettern, doch nichts funktionierte. Es war alles zu nass, vereist und voller dreck. Deswegen tat er sich auch so weh. Panisch dachte er, dass er da niemals mehr hinaus finden würde, während sich die Dunkelheit über ihm verbreitete. Bis die erste Katze die er sah, in seine Richtung miaute. Es war, als wolle sie ihm den Weg zeigen, was sie letzten Endes auch tat. An einer weniger steilen Ecke, schaffte er wirklich hinauf zu klettern und folgte dem fernen Licht, welches von Jungkooks Haus aus in den Wald schien. Ganz einfach fand er zurück. Es verwirrte ihn alles, doch diese Katze würde er nie mehr vergessen.

Dies erzählte er Jungkook auch alles. Ganz leise hörte er zu und hielt die Hand seines Liebsten. „Ich hab dich nicht gefunden" sprach er dann leise und küsste sie. „Ich wünschte ich hätte es, ich hatte solche Angst dich zu verlieren.." Taehyung lächelte und streichelte über die Stirn seines Freundes. „Ich weiß Jungkook" meinte er sanft. „Ich bin ganz in Sicherheit wieder hier bei dir" freute er sich weiter und beugte sich herunter, um Jungkook zu küssen. „Alleine rennst du aber nie wieder in den Wald, versprochen?" murrte diese und hielt ihn unten bei sich, um ihm nach dem Versprechen wieder zu küssen. Zögernd nickte Taehyung. „Versprochen" sprach er dann und setzte sich wieder auf.

„Wir können jetzt Suppe machen" schlug er plötzlich vor und versuchte aufzustehen, womit Jungkook sich müde aufsetzte. „Suppe zum
Frühstück?" fragte er und kratzte sich durchs zerzauste Haar. Sein Freund nickte und lief zum Kleiderschrank, um sich noch ein Pullover über den Schlafanzug zu ziehen. Jungkook seufzte. „Na gut, aber erst ins Bad."

Nachdem beide ihre Morgendliche Routine im Bad durchlebt hatten und Jungkook die Wunden Taehyungs verpflegte, trampelte dieser auch schon die Treppen hinunter.

Escape - KOOKV Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt