Fünfundfünzig

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„Guten Abend Officer" sprach Jungkook, als er die Tür öffnete. „Kann ich ihnen behilflich sein?" In der Dunkelheit konnte er den Beamten erst nicht erkennen, weswegen er vorsichtshalber hinter sich die Tür anlehnte. „Guten Abend Jeon." Diese Stimme konnte er jedoch unter tausenden erkennen. Es war nicht sein Vater der sich in seine Angelegenheiten einmischte, sondern der Vater Taehyungs. Schulterbreit stellte sich Jungkook auf und überkreuzte die Arme vor der Brust. „Was wollen sie, Officer Kim?" Dass der wieder im Dienst ist, wunderte ihn. Taehyung hatte vieles gegen ihn ausgesagt. Jungkook merkte, wie sehr es ihm doch wehtat. Dennoch schaffte er es seinen Liebling bis zum Hass zu manipulieren.
„Meine Schicht hat mich die Straße entlanggeführt, da hab ich gesehen, dass das Auto wieder da ist." Er deutete auf Jungkooks unauffällig schwarzen SUV, der auf dem Hof stand. „Ich wollte nur mal vorbeischauen." „Ahja?" fragte Jungkook interessiert. „Das gibt Ihnen das recht mein Grundstück-" „Jungkook lass ihn" kam es nun von Taehyung, der hinter ihm auftauchte. „Hallo Dad" freute er sich sogar tatsächlich eine einig. Taehyungs Stimme klang hoffnungsvoll und seine Lippen wendeten sich tatsächlich zu einem schwachen lächelnd. Natürlich reizte es den Entführer. Das wichtigste war für ihn, dass niemand so eine gute Beziehung zu ihm hat, wie er. Dabei war die Beziehung zu seinen Eltern am meisten zu zerstören. „Na mein Sohn" sprach der Cop und trat einfach so an die Tür. Jungkook sah seine Arme Zucken. Umarmen wollte er ihn, jedoch wich Taehyung schwach zurück, was ihn abhielt. „Wie gehts Mama?" fragte er leise. Er schaute zu Boden und konnte seinen Vater nichtmal in die Augen schauen. Reue fühlte er. Doch was gab es da noch schönes im Elternhaus? Die Erinnerungen bestanden nur aus Einsamkeit und gegenseitiges Anschreien. „Schlecht, um ehrlich zu sein. Wir haben uns geschieden." Direkt sah der Teenager schockiert auf. Das wollte er nicht.. Egal wie wenig sie zusammenhielten, sie schafften es immer irgendwie. „W-Was?" fragte er leise und lehnte sich leicht gegen Jungkook, da dieser ihm unterstützend über den Rücken streichelte. Eine kleine Geste, die ihm mental sehr half. „Wir haben uns nur noch gestritten. Jeden Tag saß sie in deinem Zimmer und hat mir die Schuld für alles gegeben." Du hast ja auch Schuld, dachte sich Jungkook. Der Mann ging mit Frau und Kind wie Müll um. Noch immer interessierte er sich nicht für seinen Sohn, er suchte nur das Mitleid. „Und behält sie das Haus?" fragte Taehyung direkt verbittert. Auch er durchschaute die Art seines Vaters. Selbst er kapierte, dass er immer versuchte den unschuldigen zu spielen. „Ja. Es ist aber eher zu einer Müllhalde geworden. Alles voll mit ihren Stinkenden Flaschen ehemalig gefüllt mit Alkhol" sprach der Vater bissig und legte die Hände an den Hüften. Taehyung hasst es. Er redete immer so von seiner Mutter, dabei war der Vater immer ihr Grund zum trinken. „Geh bitte.." Sprach er leise. Selbst Jungkook schockierte das. Aber es war gut für ihn. Perfekt war es. „Wie bitte?" fragte der Vater so schockiert, als sah er den Grund nicht. „Ich hab gesagt, dass du gehen sollst.."

Escape - KOOKV Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt