Escape - KOOKV

Sechs

Noch immer in leichter Panik versetzt, klammerte sich Taehyung an den Mann und schluchzte in seine Brust. Fremde Menschen waren der Horror für ihn, seitdem er entführt wurde. Vor allem, wenn sie hier in ihr Haus kamen. Niemals würde Jungkook jemanden nah an ihn heran lassen. Sowas hier konnte sich der Teenager nur in seinen Albträumen vorstellen, die Tag für Tag lebendiger wurden. „Ich bin hier" hauchte Jungkook und streichelte seinem Liebsten über Kopf und Rücken. Jungkook konnte jeden einzelnen seiner Wirbel spüren. Die Schulterblätter stachen heraus und die zerbrechliche Taille konnte er glatt mit beiden Händen umfassen..

Die sanften Küsse auf Haarschopf und Schläfe, waren vielleicht das, was den Liebsten an meisten beruhigten. Schweigend ließ der Junge ein wenig locker und blickte auf. Erst jetzt sah er die Blutspritzer geschmückt im Gesicht des Älteren. Er hat dem Fremden wehgetan.. Ihm hat er noch nie so wehgetan. Versprechen tat Jungkook ihm es. „Dein Gesicht.." murmelte Taehyung nur, ehe er ohne einen weiteren Gedanken nach Jungkooks Hand griff und ihn in die Küche führte.  Schon hatte er ein feuchtes Tuch in der Hand und tupfte in seinem blassen Gesicht herum. Taehyung war nicht klar, wie sehr sich Jungkook nur noch mehr in ihn verliebte. Eigentlich unmöglich schien dies. Dennoch faszinierte sein Liebling ihn immer wieder. Lächelnd beobachtete er den Kleineren dabei und strich ihm über die Wange, um die letzten Tränen wegzuwischen. „Ich lasse nicht zu, dass dir was passiert" meinte er und nahm das Gesicht seines Liebsten in seine Hände, um ihn in einen innigen Kuss zu schenken. Alles hätte schon besser laufen können, dennoch auch viel schlimmer, weswegen Jungkook zufrieden blieb. „Versprochen?" schmollte der Jüngere plötzlich. Hastig nickte Jungkook. „Versprochen, mein Liebling." Um das Versprechen zu versiegeln, gab es noch einen festen Kuss auf die Lippen, ehe der Liebling Fernseher schauen durfte und Jungkook sein Opfer beseitigte. Mittlerweile hatten die beiden solch ein Vertrauen, dass Taehyung alleine zuhause blieb. Er benahm sich, egal wo sie waren. Ob alleine oder gemeinsam. Perfekt schien alles. Auch wenn es dies nicht immer war. Die beiden waren offiziell ein Paar und niemand würde es ihnen ruinieren.
Taehyung nutzte die Zeit, sein Smarphone aufzuladen und seine Nachrichten durchzulesen. Tatsächlich viele sorgten sich um ihn. Fremde Personen, selbst aus anderen Ländern, fragten nach seinem ergehen. Die verschiedensten Theorien gab es. Viel konnte Taehyung jedoch nicht lesen. Er hatte zu viel Angst, dass Jungkook etwas rausfinden würde. Also wartete er auf einen vollen Akku, ehe er sein Handy versteckte. Er dürfte dies zwar haben, doch würde der Mann einmal drauf schauen und die Internetverbindung sehen, konnte er gleich um den tot betteln. Die Bestrafung konnte er sich gar nicht ausmalen.

„Ich bin froh, dass du bei mir bist" raunte der Oberkörperfreie Jungkook, während er seinem im Halbschlaf versunkenen Liebling durch Haar strich. Er empfand es als wunderschön, wie der helle Mond seine Karamell ähnliche Haut anlächelte. Sein Liebling war wunderschön. Solch eine weiche Haut. So schöne Augen. Weiche, tolle Lippen. Ganz zart streichelte Jungkook seine rauen Fingerspitzen über Schlüsselbein bis hin zu Kiefer, Wange und Unterlippe. „So wunderschön" hauchte er nun hörbar und drückte ihm einen genau so zarten Kuss auf. Schwach erwiderte Taehyung diesen und blinzelte einige Male, ehe ihm die Augen doch zu schwer schienen. Zu wohl fühlte er sich.