Escape - KOOKV

Einundfünfzig

Entspannt schaute Taehyung auf die Hand, die er hielt. Seine Umgebung blendete er vollkommen aus. Die Welt dort draußen machte ihm Angst, deswegen blieb er in seiner kleinen Blase. Diese Blase in welche nur Jungkook rein kam. Jeder andere würde sie zerplatzen lassen, doch sein Freund ging ganz pfleglich damit um.
Vorsichtig sah der Liebste sich das Armband an, welches sich auf einzelnen Fäden und knoten um Jungkooks Handgelenk schnürte. Taehyung erinnerte sich an das Armband. Ja er kennt es irgendwo her.. Er hat es von Tag eins an seinem Handgelenk gesehen. Dann fiel es ihm auch wieder ein.

Dieses Armband hatte er etwa zwei Jahre vor dem allem hier verloren. So lange war das schon her? So lange wurde er gestalkt? So lange hatte der Mann es auf ihn abgesehen?

Fest schluckte Taehyung und merkte wie schwer seine Augen wurden, weswegen er sich mit den Kopf an Jungkooks Schulter lehnte und die zufallen ließ. Das Warten machte ihn plötzlich so fertig. „Gehts dir immer noch schlecht Liebling?" fragte Jungkook, der besorgt mit deinem Daumen über seinen Handrücken strich. Langsam nickte der Jüngere und auch viel Kleinere. Bevor sie ins Tierheim gehen wollten, haben sie sich für einen kleinen Spaziergang entschieden. Im Park wollte sich Taehyung dann etwas hinsetzen und nun schien es ihm gar nicht gut zu gehen.
Er schniefte leise und vereinzelnde Tränen liefen seine Wangen hinunter. „Ich will nach Hause Jungkook" sprach er leise. Jungkook wurde das Herz schwer. Das alles mit dem Vater war viel zu viel für ihn. Vielleicht würde ihn ein kleines Hausier wirklich guttun. Oder es würde ihn nur noch viel mehr Stressen..
Vorsichtig zog Jungkook ihn in den Arm. „Wir können nicht mehr nach Hause Liebling" sprach er leise. Direkt sah Taehyung verzweifelt auf. „Bitte Jungkook, ich will nach hause.." Seine Augen waren rot angeschwollen und seine Wangen mit Tränen überströmt. Jungkook sah ihm seinen wahnsinnig Schmerz an und würde selbst verzweifeln, hätte er nicht die Stärke für seinen Liebsten durchzuhalten. „Bist du sicher, dass du dich nicht etwas ablenken willst und zum Beispiel mit ganz süßen Hündchen kuscheln?" Fest schniefte Taehyung. Ihm wurde auch klar, dass zuhause wahrscheinlich gar nicht mehr existierte. Wer weiß, was Jungkook schon alles weggeworfen hatte.. Warum konnten sie denn nicht einfach bleiben? Das war der Ort, wo er lernte sich auszukennen. Wo er sein konnte, wie er wollte, weil Jungkook ihn niemals verurteilen würde.

Langsam schwand die Hoffnung wieder und er ließ die Schultern fallen, ehe sich Taehyung fest mit den Ärmeln durchs Gesicht rieb. „Können wir nicht noch einmal hinfahren?" fragte er ganz leise, mit zitternden Lippen. Nickend nahm Jungkook sein Gesicht in die Hände und küsste seine Stirn. „Okay" flüsterte er sanft. „Ein letztes Mal, ja?"