Escape - KOOKV

Zehn

„Liebling, ich möchte, dass wir uns vertrauen" sprach Jungkook nach einer langen und stillen Autofahrt heim. Schon ganze Zeit über hatte der Teenager ein schlechtes Gewissen, doch nun traf es ihn fester. „Tun wir doch.." antworte er leise und bedrückt. Nervös spielte er mit seinen zitternden Fingern. Das war solch eine dumme Idee. Er wusste nicht, was los mit ihm war. Taehyung sah den Weg. Und er rannte. Er lief mit der Hoffnung, dass ihn einer aus diesem unendlichen Albtraum retten würde. Doch was sollte er ohne Liebe tun? Den alten Alltag kannte er gar nicht mehr und ein Leben ohne Jungkook hätte er sich nicht mehr vorstellen können. Bei seinen Eltern wollte er auch nicht sein. Einfach weg, für immer. Nicht mehr dieses niemals endende und langweilige Existieren. So unmotiviert und lustlos. Jungkook gab ihm zwischendurch einen einzigen Grund zu lächeln. Spaß hatten sie miteinander, wenn er nicht eingesperrt wurde. Wenn er nicht alleine war. Plötzlich tropfte eine Träne auf seine Hand. Und auch schon die zweite und dritte. Hastig rieb er sich die Augen und sah raus, mit der Hoffnung, dass Jungkook es nicht sah. Doch dieser hatte sich und seinen Liebling schon abgeschnallt. Schon zog er ihn in eine feste Umarmung. Diese Gelegenheit konnte er perfekt nutzen, um seinem Liebsten näher zu kommen und sein Vertrauen zu gewinnen. Ihm war schon klar, dass er versuchte zu wegzulaufen. Dennoch blieb er stehen und bei ihm. Dennoch sprach er keinen an und glaubte an ihre Liebe. „Ich liebe dich" flüsterte Jungkook und drückte Taehyung einen Kuss auf die Stirn. „Und das sehr sehr doll." Nun viel fester drückte sich Taehyung an den Körper seines Entführers heran. Auf einmal fühlte er sich doch sicherer. „Ich will nicht wieder getrennt sein, Jungkook" heulte der kleinere in die warme Brust. Dabei dachte er an den Tag, wo er die Polizei gerufen hatte. Wo er ihre Liebe fast zerstörte. „..Ich will für immer bei dir bleiben." Ernst meinte er es nicht, doch solange er es sich einredete, glaubte er, solange würde es auch wahr werden. Zärtlich streichelte Jungkook über seinen Rücken und redete leise weiter, als er seinen Kopf seitlich auf den Taehyungs legte. „Ich weiß, dass du weglaufen wolltest." Er machte eine kurze Pause, um den Jungen das alles erklären zu lassen, jedoch schweig er. Also sprach Jungkook weiter. „Du musst verstehen, dass ich dir vertrauen muss, damit wir rausgehen können. Damit ich weiß, dass du auch mich liebst, sonst kann ich dich nicht genau so lieben" meinte er und zeichnete kleine Kreise auf seinen Nacken. So sicher wie noch nie, nickte Taehyung und versuchte dem älteren so nah wie möglich zu rutschen. „Ich liebe dich" redete er sich laut ein und nickte fest. „Wirklich, ich weiß.. Ich weiß nicht was passiert ist." Sein Schluchzen unterbrach seine Worte immer wieder. Es tat gut, das alles rauszulassen. „Alles ist gut, solange du mir verspricht bei mir zu bleiben." Jungkook tat es im Herzen weh, dass sein Kleiner weinte, doch da wo Tränen sind, dort ist Hoffnung. Da wo liebe ist, da ist Zukunft. Und die beiden teilten sich für immer eine Zukunft.