Vierundsiebzig

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Die Nacht war elend. Immer wieder fing Taehyung an zu weinen. „Ich will nicht mehr" weinte er laut und rieb sich fest die Augen mit seinen Handflächen. „Was möchtest du nicht mehr?" fragte Jungkook ihn leise und setzte sich schnell zu ihm, um ihn wieder in seine Arme zu nehmen. Vorsichtig zog er ihn seitlich auf den Schoß. Selbst Wunden an den Knien hatte er. „Es will nicht aufhören so wehzutun.." meinte der Liebling. Es verletzte Jungkook wahnsinnig sehr, dass er ihm nicht helfen konnte. Dass er ihm diese Schmerzen nicht abnehmen konnte. „Ich kann nichtmal schlafen" jammerte Taehyung noch leise hinterher und lehnte sich an seinen Freund. Beruhigend streichelte dieser seinen Oberarm und hielt ihn gut fest. „Wir fahren morgen zu einer Therapeutin Okay?"

Taehyung brauchte einen Moment. Doch dann.. Dann nickte er. Er sah es ein, dass er Hilfe brauchte. Ein Glück hörte er auch damit auf zu weinen und blieb ganz still.
Es war angenehm, wie er gestrichelt wurde. Wie er dem pochen Jungkooks Herzens zuhören konnte und seine Wärme spürte. „Es tut Mir leid" sprach er plötzlich. Direkt blickt Jungkook hinunter. „Was, Liebling?" „Dass du mich so ertragen musst." Sofort drückte der Ältere den Teenager wieder fest an sich. „Ich bin doch gerne bei dir und helfe dir, Liebling" flüsterte er und küsste ihn auf die Lippen. „Ich liebe dich und werde für dich Dasein, für immer. Versprochen." Nun etwas beruhigter nickte Taehyung. Er schloss die Augen und kuschelte sich wieder an die Brust. „Ich liebe dich auch Jungkook" sprach er. „Auch für immer, versprochen."

Ab den Moment an, schaffte Taehyung auch zu schlafen. Seine Augen waren ganz schwer vor all dem weinen. Vorsichtig legte sich Jungkook mit ihm wieder hin und deckte in fest ein. „Träum was ganz süßes" flüsterte er und hauchte seine Lippen nochmal auf seine Wange. Es tat gut, das Lächeln des Lieblings zu sehen. Auch wenn es nur schwach war. „Ich träume von dir" meinte er und öffnete die Augen erneut, um seinen Jungkook vor dem schlafen noch einmal zu Mustern. „Dann träume ich von dir, damit wir uns in unseren Träumen treffen" antwortete er lächelnd und stupste seine Nase, gegen die des Liebsten. Nun breiter lächelte er. „Das wäre schön." Diesmal war er, der seinen Freund küsste. „Hab dich lieb" meinte er nochmal, bis er endlich endgültig die Augen schloss.
„Ich dich auch Liebling. Ganz doll.."

Am nächsten morgen traute sich Jungkook gar nicht, das Bett zu verlassen, obwohl er ins Bad musste. Er hatte Angst, dass genau in diesem Moment sein Liebster erwachte und dann ohne ihn wach wurde. Also blieb er liegen und streichelte ihm sanft durchs Haar. Lange dachte er nach. Er fragte sich, ob das alles zu viel war. Erst sein Vater, der Typ hier im Haus, der ständige umzog, das Magazin, die Morde und das Schwarzgeld. Vielleicht hätte er alles besser von seinem Liebling fern halten sollen. Vielleicht war es falsch, ihm so wahnsinnig viele Entscheidungen treffen zu lassen und ihm all diese Freiheit zu bieten.

Escape - KOOKV Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt