Escape - KOOKV

Neunundvierzig

Fest biss Jungkook die Zähne zusammen und schaute durch das Büro seines Vaters. „Nein" sprach er wiederholt. Nun lehnte er sich vor und blickte ihm wütend in die Augen. „Keine Pornos oder sonst nen Scheiss." Der Vater blickte monoton zurück und bemerkte gar nicht, dass die Asche seiner Zigarette seinen Schreibtisch ruinierte. „Und keine Schriss verarsche mehr." Zischend stand Jungkook auf, gefolgt des Blickes des Älteren. Als würde er sie herausreißen wollen, zog Jungkook an der Schublade und zog den Schlüsse hervor. Fest knallte er diesen mit der Handfläche auf den Tisch. Jungkook reichte es. Er hatte genug von all dem. „Ich hab begonnen dein Spiel mitzuspielen, aber hier ist es zu Ende" fauchte er. Der Vater sah wie ernst es ihm war. Jungkooks Augenbrauen zuckten vor Wut ganz verrückt und seine Augen starrten ihn immer wieder so verhetzt an. Sein Sohn hatte so einiges in der Hand gehen ihn. Er wusste, wo langsam Schluss war. Also zog er nochmal an der Zigarette, pustete ihm entgegen und schlug mit dem Fuß die Schublade wieder zu. „Na schön." Schon legte er den Stängel ab, kramte aus der Oberen Schublade ein Checkbuch und Füller heraus und wartete ab, bis sein Sohn sich wieder setzte. Dieser stellte sich jedoch Schulterbreite auf und überkreuzte die Arme. Trotz des Anzuges war seine Stärke ihm eindeutig anzusehen. Vor allem wie er fest den Kiefer anspannte, mochte der Vater überhaupt nicht leiden. Er hasste diesen Ausdruck. „Hier, das ist dein restlicher Anteil. Wenn du was brauchst, melde dich." Dies sagte er garantiert nicht aus Liebe und Freundschaft. Es war das letzte Wort. Der Schlussstrich. Übersetzt würde es so etwas wie; nun verpiss dich aus meinem Haus und vergiss was alles passiert war, heißen. Mit der Summe und diesem Ende war auch Jungkook recht zufrieden. Er hatte sich hoffentlich genug durchgesetzt und verschwand nun hastig aus dem Büro, womit er den Nachdenklichen Vater ganz alleine ließ. Nur ein lautes Fluchen und knallen brachte Jungkook den Weg hinunter zum Flur grinsen. Diesmal hatte er es tatsächlich gegen den Vater geschafft.

Zurück bei seinem Liebling war es dann umso schöner. Dieser ließ ihn Char nicht mehr los, aus Angst, dass Jungkook hätte etwas passieren können. „Wir wollten doch Welpen anschauen" lächelte er und wippte ihn auf dem Arm herum, da er noch seinen Schlafanzug trug. „Hm. Ja." müde gähnte er. „Gleich." Wie ein kleines Kind kuschelte er sich an Jungkook heran und schloss die Augen. Die Wärme war so schön, dass es ihm wahnsinnig beruhigte.
Zwischendurch hatte Taehyung immer Momente von Bereuen oder Angst. Ihm wurde ganz unsicher und sein Magen fühlte sich so flau an. Als hätte er hunderte Maden geschluckt und würde sie jeden Moment wieder loswerden müssen. Alles schien zu jucken und kribbeln. Wenn er mit Jungkook kuschelte, verschwand das Gefühl jedoch sofort. Sein Körper erfüllte sich mit Liebe und Wärme. Sein Herz pochte laut und fühlte sich so wohl wie noch nie. Der Liebling könnte das hier für immer machen. „Nicht.." murrte er deswegen auch leise, als Jungkook versuchte ihn abzusetzen.