XI.4

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„Mhm ...?", brummte Paddy in sein weiches Kissen, als ihn so manche raschelnde Bewegungen aus seinem Schlaf rissen. Außer der Wärme, die sich direkt wieder um ihn legte, nahm er dann jedoch schon nicht mehr viel wahr. Noch enger zog er Junia an sich und verfiel mit vagen Gedanken, wie ungewöhnlich anhänglich und innig sie doch war, nur wohlig vor sich hin brummend wieder seinem Schlaf.

Erst ein leises „Scheiße" und unangenehm aufkommende Kälte ließen ihn dann wieder aufwachen. Bevor er jedoch ansatzweise seine Augen aufbekommen hätte, hörte er schon die Schlafzimmertür leise ins Schloss fallen. Brummend drückte Paddy sein Gesicht in das weiche Kissen und verlor diesen kleinen Unmut nur, als sich bei dem bekannten Geruch wieder eine kribbelnde Wärme in seinem Bauch ausbreitete. Fester umschloss er das Kissen mit seinen Armen und zog, bäuchlings wie er lag, sein linkes Knie mehr zu seiner Brust. Wohlig seufzte er auf und döste gerade gefühlt keine halbe Minute vor sich hin, da vernahm er wieder Geräusche an der Tür und leise Schritte.

„Mh", brummte Paddy wieder gereizter. Er wollte doch einfach nur noch weiterschlafen – aber dann durfte er ruckartig seine Augen aufreißen, weil ihm dieses leise Kichern in aller Bekanntheit durch Mark und Bein fuhr.

„Aufstehen, Herr Morgenmuffel", drang es so belustigt und überzogen fröhlich zu ihm vor, dass ihm gar nichts anderes blieb, als sein reines Unbehagen stöhnend von sich zu geben. „Dir auch einen wunderschönen guten Morgen", ließ Mark sich nur überhaupt nicht beirren – Paddy machte sich aber auch keine Mühe, irgendetwas zu erwidern. Sämtliche Erinnerungen prasselten auf ihn ein und letztlich auch die Realisation, wie er sich hier in Mark Forsters Bett aufführte. Seufzend ließ er dann direkt von Marks Kissen ab – das er auch noch reichlich angesabbert hatte.

„Gosh", krächzte Paddy vor lauter Scham unwillkürlich und brauchte auch entsprechend lange, um sich herumzudrehen und sich gegen die leicht zerwühlten Kissen zu lehnen.

„Aspirin", hielt Mark ihm nur prächtig amüsiert ein Glas mit trübem Inhalt vor die Nase. „Brauchste doch?"

„Mhm", bekam Paddy ganz in diesem Sinne und mit dem Pochen, das sich mit jedem Moment unangenehmer in seinem Kopf ausbreitete, auch wieder nur brummend hervorgebracht. Marks belustigtes Schmunzeln, so wie er da zu seiner Rechten vollkommen angezogen mit seiner Kappe und Brille auf der Bettkante saß, beachtete er dann schon gar nicht mehr. Fahrig griff er nur nach dem Glas und hielt es Mark, nachdem er es in einem einzigen Zug ausgetrunken hatte, mit einem schwachen „Thanks" verhalten wieder hin.

„Ich würd' dich ja liebend gern noch liegen lassen, ne ...", begann Mark dann schmunzelnd mit Blick zum Glas. „Aber ich muss gleich zum Studio und du wohl ins Hotel, ne?"

„Mhm", brummte Paddy wieder, streckte unter der Decke seine vor Müdigkeit zitternden Beine und fragte mit einem knappen „Time?" nach der Uhrzeit, obwohl es bei den schwachen Lichtverhältnissen auch nicht allzu spät sein konnte.

„Kurz nach acht", antwortete Mark rasch und hob noch belustigter seinen linken Mundwinkel.

„Oh, shit", keuchte Paddy dann trotzdem auf und tat es im Sinne der Taxifahrt, die ihm gestern Abend schon ohne viel Verkehr ewig vorgekommen war, noch gereizter. Fahrig griff er in seine Haare und beantwortete Marks fragenden Blick mit einem „Zehn Uhr raus" auch entsprechend missmutig.

„Na, dann mach dich mal startklar, Frühstück holen wa unterwegs", entgegnete Mark nur wie die Ruhe selbst und erhob sich dabei auch schon mit einem lieben Lächeln.

„Wir ...?", reagierte Paddy nichtsdestotrotz ein wenig perplex und blieb auch dementsprechend unverändert in Marks Bett sitzen.

„Na, ich muss auch zum Adlershof", antwortete Mark ihm wieder ruhig und ließ dabei seinen Blick kurz über ihn gleiten. „Dein Hotel müsst' doch direkt aufm Weg liegen ..."

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