Mit zusammengepressten Lippen konnte Paddy nur gebannt mitverfolgen, wie Mark selber leicht zu hadern schien, gleichzeitig blinzelte und seine Nase minimal rümpfte – bloß, um ihn dann im größtmöglichen Kontrast typisch anzuschmunzeln. „Als de ... mich geküsst hast?"
Kaum war Marks seltsam belustigt wie belegter Unterton im dämmrigen Wald verhallt, schossen ihm schon so manches Fluchwort und sein even-steven durch den Kopf. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und dann hätte er glatt weggesehen und erbärmlich mit den Schultern gezuckt.
„I did", erwiderte Paddy stattdessen und hielt Marks genauso ambivalenten Blick möglichst gelassen stand. Belustigt und gleichzeitig so angespannt widmete Mark ihm seine volle Aufmerksamkeit, das sah er ihm unmissverständlich an. Der Drang nach einer Erklärung blieb ihm dann auch nicht verborgen – was ihn sich nur direkt abwenden und mit Twiggy in Bewegung setzen ließ. Seinen Blick richtete Paddy dabei auch nur auf seinen buschigen Schwanz, während ihn wieder so manche Bilder und letztlich nur sein even-steven blieben. Aber er wollte sich nicht wieder erklären und sah dann nur zaghaft zu Mark – bloß, um dann bei seinem abwesenden Ausdruck gleich ein „War das nich' in Ordnung ... für dich?" unsicher von sich zu geben.
„Ähm ... doch", entgegnete Mark sofort und seine Mundwinkel zuckten schon. Aber dann räusperte er sich nur und sah ihn regelrecht vorsichtig an. „Aber für dich ...? Für dein Frauchen ...?"
„Well ...", erwiderte Paddy nur mit einem schwachen Schulterzucken und fühlte sich bei dieser unterschwelligen Implikation, dass dieser Kuss im Auto mehr bedeutet hatte, nur leicht unbehaglich. Wieder lag ihm alles zur Wiedergutmachung auf der Zunge – er hatte sich doch nur revanchieren und zeigen wollen, dass er weder homophob war noch Mark seinen eigenen Kuss im Badezimmer übelnahm. Aber trotzdem bekam er nichts davon hervorgebracht. Er konnte es selber kaum begreifen – und dann begann er einfach mit dem Anfang und das möglichst neutral: „Am selben Tag war ich abends schon zu Hause bei meiner Frau und hab' auch direkt mit ihr geredet. Sie hatte, ähm, aber erst ein Anliegen. Sie wollte zu der Zeit schon mehr bei Debbie und Thomas sein, weil ..."
„Weil ihre beste Freundin schwanger is', ich weiß", ergänzte Mark ihn dann ruhig, bevor er kurz wegsah und schwach schmunzelte. „Hab' ich nich' vergessen ..."
„Gut", schmunzelte Paddy zurück und tat es auch so lange, bis er sich dessen bewusst wurde und Twiggy wieder einen Ausreißer nach links machen wollte. Mit einem Pfiff holte er ihn wieder an sich heran und zögerte mit Blick in den dunklen Wald auch nicht lange, leise fortzufahren: „Well ..., und dann wollte ich das halt mit The Voice endlich ganz klären. Sie hat nur, ähm, direkt imp... implim..."
„Impliziert?", ergänzte Mark ihn mit solch einem lieben Schmunzeln, dass Paddy vorerst wieder nichts anderes erwidern konnte. Die Gedanken an Junia kamen nur viel zu schnell zurück und dann räusperte er sich schwach, bevor er vorerst nur starr in die Abenddämmerung sehen konnte.
„Well, sie hat impli... She implied, dass ich nur wegen dir halt zu The Voice will", murmelte Paddy und bemühte sich nicht mal, das als vollkommene Abwegigkeit hinzustellen – weil es das nun mal nicht war und Mark das auch wusste. Ohne zu zögern, ging er dann auch auf Marks fragenden Blick ein. „Well ... Sie konnte sonst nicht verstehen, warum ihre, äh, cons nicht, ähm, mehr ausschlaggebend waren ..."
„Mhm", brummte Mark lediglich verhalten und steckte seine Hände in seine Jackentasche.
„Ja ...", begann Paddy zaghaft und hatte keine Lust mehr, das ganze The Voice-Thema noch mal auszuführen. „Ich hab' ihr alles wieder erklärt ... und dann auch genau beschrieben, warum du mich ... geküsst hast und ... warum ich dann auch dich ..."
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Denial
FanfictionSollte man für den Himmel auf Erden durch die Hölle gehen? --- Ex-Teeniestar Michael Patrick Kelly ist endlich wieder da, wo er sein will. Nach langer Selbstfindung im Kloster hat er Frau, Heim und wieder ins Leben eines waschechten Vollblut-Musike...