XIV.4

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„Und nun?", schmunzelte Mark ihn lieb an, als sie ohne Schuhe und Jacken voreinander im Flur standen und Twiggy bereits ins Wohnzimmer abgedackelt war.

„Ähm ...", zögerte Paddy wie zuvor und hätte kichern oder Mark einfach wieder in eine Umarmung ziehen können. Damit konnten sie doch beginnen? Aber dann besah er sich nur eingängig, wie Mark seine Kappe zurechtrückte, über seine deutlich geröteten und glasigen Augen strich und seinen linken Mundwinkel gar nicht mehr sinken ließ. Gerade wollte er gar nichts anderes machen, als dem lieben Kerl einfach wieder nahe zu sein – und dann kam ihm mit seinem aufwallenden Appetit solch eine perfekte Idee, dass er ihn mit einem „You won't believe it!" nur begeistert anstrahlen konnte.

„Was'n?", erwiderte Mark erst verdutzt, um dann genauso breit zu grinsen.

„Komm", zog Paddy ihn an seiner Hand wieder mit sich und bekam so manchen Lichtschalter erst beim zweiten Versuch angeknipst – bloß, um im Wohnzimmer die grelle Deckenbeleuchtung doch wieder auszumachen, nachdem er Mark mit einem „Off you go, champion" auf die Couch verwiesen hatte. Stattdessen knipste er dann nach so manchen Anläufen die kleine Stehlampe am Fernseher an und lief dann kichernd in die dunkle Küche.

„Twiggy!", begrüßte er ausgiebig den Hund, der ihm gerade vom Wassernapf entgegenkam und nach einer ausgiebigen Streicheleinheit begeistert zum Kühlschrank nachlief. Stören ließ er sich davon nicht. Wohlwollend gab Paddy ihm den letzten Rest der dicken Fleischwurst und freute sich, wie Twiggy gierig vor sich hin schmatzte, bevor er, weiterhin über beide Backen grinsend, die Eisverpackung aus dem Gefrierfach holte, noch eine gekühlte Wasserflasche und zwei Löffel mitnahm und genauso strahlend auf Mark zuging. Mitten auf seiner Couch sitzend, starrte ihn jener jedoch nur mit großen Augen an.

„Zitroneneis! Magste doch?", entgegnete Paddy dann ein wenig verhaltener, während er die Wasserflasche auf den Couchtisch stellte und sich anschließend nah, aber nicht eng an Marks rechte Seite setzte.

„Doch, aber ...", antwortete Mark so zögerlich, wie er den hingehaltenen Löffel entgegennahm. „Daran, ähm, erinnerste dich noch?"

„Sure", grinste Paddy sofort zurück und öffnete dabei schon den Deckel der bereits angebrochenen Eispackung – wie hätte er auch Marks Vorliebe für Zitronengeschmack vergessen können. „Sex on the couch, remember ..."

„Gell", grinste Mark und kicherte dann leise, bevor er mit einem „Oh, Mann" kopfschüttelnd durch sein schwach beleuchtetes Wohnzimmer sah. „Aber des haste jetz' nich' nur ... für mich gekauft ...?"

„Sieht's danach aus?", hielt Paddy ihm eindeutig die Literpackung hin, die er zum Viertel schon selber aufgegessen hatte. Leicht verwegen musste er dann aber trotzdem schmunzeln. „But I thought about you buyin' it ... I can't deny that one, ne ..."

„Mhm", schmunzelte Mark lieb vor sich hin und langte schon mit seinem Löffel ins Eis, während Paddy dann Twiggy in Schach halten musste und ihn auf dem längeren Teil der Couch zu seiner Rechten „Platz" machen ließ. Ansetzen wollend, dass er gar nicht so betteln brauchte, gab Mark jedoch einen angewiderten Laut von sich.

„Hustenbonbon", reagierte Mark knapp mit verzogenen Mundwinkeln auf seinen ähnlichen Blick – mit dem latenten Eukalyptusgeschmack im Mund verstand Paddy ihn aber sofort. Sonderlich zögern tat er dann auch nicht, um Mark die Eispackung zu geben und dafür nach der Wasserflasche zu greifen, jene Mark hinzuhalten und sich wieder nach vorne zu lehnen.

Zu ihrem Glück hatte er genau zwei Pizzastücke übriggelassen und dann hielt er Mark schmunzelnd schon das größere hin, bevor er das andere selber aß, dabei wieder den Fernseher anstellte und letztlich Twiggy den Krustenrest gab.

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