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Nachdem wir uns im Kino den neusten Marvel Film angesehen hatten, hatten wir Zuhause in Crystals Zimmer noch ewig miteinander geredet. Es war fast schon einer dieser Momente gewesen in denen ich zu 100 Prozent ich selbst hatte sein können. Zumindest von meiner Persönlichkeit her und ich hatte es total genossen. So sehr, dass ich erst gegen kurz vor ein Uhr nachts ins Bett gegangen war und nun um sieben, als mein Wecker klingelt, hundemüde bin. Normalerweise gehe ich nämlich immer zwischen halb elf und halb zwölf schlafen.

Andere gehen viel später ins Bett, aber ich...naja ich brauche einfach viel Schlaf, um gut zu funktionieren.

Jedenfalls schleppe ich mich gähnend aus meinem Zimmer und wasche mir erst mal ordentlich das Gesicht mit Wasser, um irgendwie wach zu werden, dann fange ich auch schon mit meinem Make Up an. Wenig später geht es zurück in mein Zimmer und dann stehe ich etwas ratlos vor meinem Kleiderschrank, denn gleich habe ich wieder Biologie und ich habe so gar keine Lust mir wieder einen Kommentar von TJ anhören zu dürfen, auch wenn ich ihn ignorieren werde. Letzten Endes entscheide ich mich einfach für eine schlichte schwarze Skinny Jeans, ein Basic Shirt und einen weinroten Hoodie. Nichts allzu krasses, aber ich muss sagen, dass ich das Outfit sogar wirklich mag. Schnell suche ich mir noch ein Paar Schuhe, dann begebe ich mich nach unten. Komischerweise ist mein Vater noch da, was mich etwas wundert, da ich ihn sonst nur Montagmorgens zu Gesicht bekomme, da er an diesem Tag später zu arbeiten anfängt.

„Hi Dad.", begrüße ich ihn und setze mich zu ihm an den Tisch. „Was machst du denn noch hier?"

Der Braunhaarige sieht von seiner Zeitung auf und lächelt.

„Morgen mein Schatz. Nun, ich werde heute deine Mutter ein wenig überraschen.", verrät er mir.

„Warum das?", fragend gucke ich ihn an.

„Heute ist unser 22. Hochzeitstag.", eröffnet er mir und meine Augen weiten sich.

Normalerweise merke ich mir diesen Tag sogar, aber irgendwie ist das in den ganzen Ärgernissen untergegangen.

„Herzlichen Glückwunsch! Total vergessen.", ich schmunzele und mein Vater lacht leise.

„Danke Maus. Solange ich dran denke, besteht kein Problem.", er zwinkert mir zu und auch ich muss lachen.

„Stimmt. Und? Was hast du geplant?", will ich wissen.

„Also: Ich habe mir für heute und morgen frei genommen und wenn deine Mutter von der Arbeit kommt werde ich sie gleich in unser Lieblingsrestaurant entführen.", erzählt er. „Anschließend dachte ich mir, dass wir ein wenig mit dem Helicopter über LA fliegen, weil sie das schon immer machen wollte und die Nacht verbringen wir in einem SPA-Hotel. Schätzungsweise werden wir daher auch erst morgen Nacht heimkommen."

„Wow.", ich staune nicht schlecht. „Da hast du ja richtig viel geplant. Sehr süß."

Der Größere schmunzelt.

„Sie hat es verdient und wir sind nun auch schon länger nicht mehr zusammen ausgegangen. Das muss nachgeholt werden.", meint er.

„Da hast du recht.", ich nicke. „Naja, ich werde mir mal eben was zu Essen machen, sonst muss ich hungrig in die Schule."

Ich erhebe mich und gehe zum Kühlschrank.

„Auf dem Herd steht noch ein wenig Rührei, falls du was davon willst.", ruft mir mein Vater nach und das lasse ich mir nicht zweimal sagen.

Als ich damit fertig bin, putze ich eigentlich nur noch schnell Zähne und dann fahre ich auch schon los. Zumindest nachdem ich meinem Vater noch viel Spaß gewünscht habe.

Um zehn vor acht bin ich dann auf dem Schulparkplatz und muss im nächsten Moment gleich beobachten wie TJs schwarzer Mustang an mir vorbeirollt. Argwöhnisch sehe ich ihm nach und als der Tätowierte aussteigt treffen sich unsere Blicke. Zwar nur ganz kurz, da ich gleich weggucke, aber es reicht dafür, dass ich die Augen verdrehen muss.

Lies | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt