Lies | Taddl

f ü n f z i g

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Noch lange küssen wir uns. Unsere Lippen bewegen sich sanft gegeneinander, unsere beiden Hände am Gesicht des jeweils anderen und selbst als wir uns voneinander lösen, verharren wir Stirn an Stirn.

„Fuck.", höre ich TJ irgendwann murmeln, doch in dieser guten ungläubigen Tonart.

Ich schmunzele und öffne meine Augen, die sofort seinen begegnen. Der Tätowierte lächelt schief, dann zieht er mich in eine Umarmung.

„Ich denke das heißt dann wohl, dass du mir eine Chance gibst, oder?", flüstert er an meiner Schulter.

„Gut erkannt, Sherlock.", antworte ich ebenso leise und schnaube amüsiert.

Sogleich umarmt er mich fester und vergräbt seinen Kopf an meiner Halsbeuge.

„Danke, danke, danke.", wiederholt er immer wieder fast lautlos, während seine Lippen mehrfach auf meinen Hals treffen.

Leise lachend fahre ich ihm durch die Haare und genieße seine Zuneigung, bis er von mir ablässt, um mich anzuschauen.

„Ehrlich, danke.", sagt TJ. „Ich werd dich nicht enttäuschen."

Kurz wirkt er etwas ernst, doch dann verzeiht sich sein Mund zu einem verschmitzten Grinsen.

„Und übrigens bin ich Watson und du Sherlock.", fügt er hinzu und schon fange ich kopfschüttelnd zu kichern an.

„Daran erinnerst du dich immernoch?", frage ich.

Der Tätowierte nickt.

„Klar. Ich erinnere mich an Vieles.", erwidert er. „Selbst an Dinge, die eher nicht so einprägsam sind."

Das überrascht mich nun doch. Zwar bin ich selbst jemand, der dies tut, aber von ihm hatte ich es irgendwie nicht erwartet.

„Ach echt?", ich ziehe schmunzelnd eine Augenbraue nach oben. „Gib mir doch mal eine Kostprobe."

Nun will ich's wirklich wissen.

„Nun gut.", TJ rückt etwas von mir ab und hebt eine seiner Hände hoch, um mitzuzählen. „Zum einen weiß ich noch wie oft du mich in unserer ersten gemeinsamen Unterrichtsstunde angesehen hast. Und als ich dich erwischt hab, bist du total rot geworden."

Er lacht und ich merke wie genau dasselbe schon wieder passiert, doch bevor ich mich irgendwie rechtfertigen kann, fährt er schon fort.

„Oder wie sehr du gezittert hast, als du mir gestanden hast, dass ich mit meinen Vermutungen recht hatte."

Der Größere klappt einen weiteren Finger aus, und dieses Mal will ich nicht mal das Wort ergreifen. Stattdessen strömt mir die Erinnerung an diesen Moment durch den Kopf und ich nicke leicht.

„Dann wäre da noch wie erleichtert du aussahst, nachdem wir im Diner über Alles geredet hatten."

Er zeigt nun eine drei.

„Und wie glücklich du gewirkt hast nachdem wir dir neue Kleidung besorgt haben. Besonders als du dieses erst Outfit anhattest.", ein Lächeln legt sich auf TJs Lippen. „Ich glaube das war sogar der erste Moment in dem ich ein wenig gemerkt habe, dass das mit dir anders als nur casual und freundschaftlich werden könnte."

Dieses Geständnis bringt mich nun ebenfalls zum Lächeln.

„Ehrlich?"

„Jap, als ich dich gesehen hab, hat mein Herz einen kleinen Satz gemacht und deshalb hab ich dir auch total schnell gesagt, dass du gut aussiehst. Eben um genau das zu vertuschen."