z w e i u n d f ü n f z i g

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Die restlichen Stunden bevor TJ heimfährt verbringen wir recht entspannt. Wir frühstücken gemütlich, räumen zusammen ein wenig auf und dann kuscheln und reden wir eigentlich nur noch. Obwohl dies absolut unspektakulär ist genieße ich jede Sekunde davon und bin auch etwas traurig als sich der Tätowierte dann fertig macht, um zu gehen, da er noch ein paar Dinge erledigen muss. Nachdem er sich seine Schuhe und seine Jacke angezogen hat, umarme ich ihn deshalb auch sofort und er hält mich leise lachend fest.

„Was ist denn mit dir los?", frägt er mich amüsiert, da ich mich ziemlich an ihm festklammere.

„Ich will nicht, dass du gehst.", nuschele ich an seiner Brust und drücke ihn nur noch fester.

„Ach Baby.", seufzt er, wobei ich ihn schmunzeln hören kann, dann küsst er meinen Scheitel. „Morgen sehen wir uns ja wieder und am Dienstag nach der Schule können wir auch super gerne wieder etwas zusammen unternehmen. Am Montag muss ich aber leider arbeiten."

Es wird still während er meine Antwort abwartet, doch schließlich nicke ich, nachdem ich etwas Luft ausgestoßen habe.

„Nun gut.", ich löse mich von ihm, dann lächele ich ihn an. „Deal."

„Perfekt.", TJ erwidert das Lächeln und als Nächstes zieht er mich auch schon wieder an sich und küsst mich innig.

Ein wenig überrascht brauche ich kurz, um mich zu sortieren, doch dann bewege ich meine Lippen gegen seine und kann nicht anders als zu grinsen. Eine ganze Weile verharren wir so, aber wie es kommen musste, treten wir dann doch noch auseinander und der Größere macht sich auf den Heimweg.

Als er weg ist, stehe ich noch ein bisschen wie bestellt und nicht abgeholt im Flur und lasse alles, was dieses Wochenende zwischen uns passiert ist im Kopf nochmal Revue passieren, dann mache ich mich mit äußerst guter Laune daran, die letzten Reste der Übernachtung wegzuräumen. So bringe ich noch die Luftmatratze in den Keller, die Kissen und Decken in mein Zimmer und sauge anschließend in der Küche und im Wohnzimmer, da wir doch ein paar Krümel hier und da verteilt haben. Schließlich sieht das Haus wieder so aus wie es meine Eltern und meine Schwester verlassen haben und als sie dann gegen kurz nach fünf Zuhause auftauchen, haben sie auch keinen Grund zu meckern.

„Na, wie war es, mein Schatz?", begrüßt mich meine Mom, nachdem sie ihren Koffer neben der Treppe abgestellt hat und umarmt mich.

Ganz plötzlich kommt Nervosität in mir auf.

Was soll ich nun sagen? Die Wahrheit? Also, dass wir jetzt zusammen sind? Mögen tun meine Eltern TJ ja eigentlich schon, aber wie würden sie wohl auf diese Nachricht reagieren? Besonders nachdem meine Mutter ja erst am Freitag erfahren hat, dass wir uns wieder verwöhnt haben. Und außerdem: So wirklich ausgesprochen haben TJ und ich ja auch nicht, dass wir jetzt ein Paar sind. Auch wenn ich mit zu 99,9% sicher bin, dass wir es sind.

Genau deshalb sage ich einfach „Echt gut! Wir hatten viel Spaß." und beschließe das Thema erst mal nicht anzusprechen. Reden kann man darüber ja auch noch ein anderes Mal.

Crystal gesellt sich währenddessen zu uns und wackelt mit den Augenbrauen.

„Ach wirklich?", sie grinst total blöd, da sie natürlich sexuelle Gedanken hat und ich laufe hochrot an.

„Nicht auf diese Weise!", maule ich sofort, auch wenn es eine Lüge ist.

Trotzdem hoffe ich, dass alle mir glauben, doch zum Glück verdreht meine Mutter die Augen.

„Lass die Beiden sich erst mal richtig kennen lernen. Für Sex wäre es noch ziemlich früh.", dann geht sie zu meinem Vater, der gerade erst das Haus betritt und hilft ihm mit seinen Taschen.

Lies | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt