e i n u n d v i e r z i g

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Die Fahrt war eher ruhig verlaufen, aber auch nicht unangenehm. Im Gegenteil. Es hatte sich so angefühlt, als ob so ziemlich alles gesagt wäre und noch dazu war die Stimmung dank der Dunkelheit recht gemütlich. Wir hatten einfach schlichtweg nicht das Verlangen viel miteinander zu reden und das war auch okay so. Nachdem TJ mich bei mir abgesetzt hatte, hatten wir uns nochmal umarmt, dann war er weitergefahren und ich hatte mich ins Haus begeben. Dort war ich dann gleich auf meine Eltern getroffen, die mich gefragt hatten wie mein Wochenende war. Ohne zu zögern hatte ich ihnen aufgetischt, dass ich mit Jess ein kleines Apartment am Meer gemietet hatte und dass wir uns dort eine tolle Zeit gemacht hatten, was beide mir ohne Weiteres abgekauft hatten, immerhin hatte ich schon öfter Wochenenden mit meiner Freundin verbracht. Zwar nicht so kurzfristig und das fand meine Mutter auch ehrlich gesagt nicht so toll, weshalb sie mich gebeten hatte in Zukunft früher Bescheid zu geben, aber ansonsten war so etwas schon recht normal für mich. Nach dieser kleinen Ausfrage hatte ich mich dann auch gleich ins Bett begeben. Meinen Koffer würde ich am nächsten Tag auspacken, aber fürs Erste musste ich mich erst mal ausruhen und überlegen wie ich morgen mit meinen Freunden darüber reden würde.

~~~

„Hey Tess!", Jessica geht grinsend zu mir und umarmt mich. „Na, wie war's?"

Lächelnd erwidere ich die Umarmung, ehe ich mir noch meinen Rucksack aus meinem Auto schnappe.

„Gut.", ich atme aus. „Ziemlich gut."

„Uhhh.", die Braunhaarige wackelt mit ihren Augenbrauen. „Ich will alle Details wissen."

Sie hakt sich bei mir unter und sieht mich wissbegierig an, während sie mich zu Dave und Amy zieht, die bei seinem BMW stehen. Lachend lasse ich dies zu und begrüße meine anderen Freunde.

„Also.", ich räuspere mich und wende mich an Jessica. „Das besprechen wir besser in der Pause. Da haben wir mehr Zeit. Außerdem ist Tyler noch nicht da und TJ kommt gerade."

Tatsächlich sehe ich den Mustang gerade auf seinen Parkplatz rollen.

„Verstehe.", Jess blickt zu TJ, der soeben aussteigt, dann zu mir und zwinkert mir zu. „Mit alle Details meine ich wirklich Alles."

Schon laufe ich rot an und Dave und Amy tauschen erstaunte Blicke aus.

„Heißt das was wir denken?", frägt Amy.

Alle Augen sind auf mich gerichtet.

„Uhm.", ich kratze mich im Nacken. „Äh, lasst uns wirklich später drüber reden, ich geh mal eben TJ begrüßen."

„Ach man!", höre ich Dave noch maulen, während ich zu dem Tätowierten laufe, doch jetzt kann ich wirklich noch nicht drüber reden.

Besonders da mir irgendwie wieder alle Worte entfallen sind, die ich mir gestern überlegt hatte. Immerhin muss ich meinen Freunden ja sagen, dass mich TJ ein wenig gefriendzoned hat. Auch wenn mir das wie eine Lüge vorkam.

„Hey!", rufe ich TJ zu, während er sich seinen Rucksack vom Rücksitz des Autos holt.

„Oh, hi.", er lächelt und schultert die Tasche, dann kommt er mir entgegen und zieht mich in seine Arme. „Alles gut verlaufen mit deinen Eltern?"

Wir lösen uns und ich nicke.

„Sie haben mir ohne zu zögern geglaubt.", sage ich. „Mom fand's nur nicht so cool, dass ich so abrupt „verschwunden" bin."

„Nachvollziehbar.", der Größere lacht nun. „Nächstes Mal erzähle ich dir früher davon, aber ich hatte ja nicht gerade viel Zeit um das alles zu planen."

Er schmunzelt.

„Stimmt.", ich lache leise, dann deute ich zur Cafeteria. „Wollen wir reingehen?"

„Klar.", meint er und schon setzen wir uns in Bewegung. „Vielleicht kannst du mir dann noch kurz bei Mathe helfen."

Lies | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt