Der restliche Tag war naja...ungewöhnlich ruhig vergangen. Eigentlich hätte man meinen können, dass sich TJ gleich richtig ins Zeug gelegt hätte, aber das hatte er ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Er hatte mich eher normal behandelt, so wie alle anderen auch, so als ob dieses Gespräch zwischen uns niemals existiert hätte. Nicht mal mehr ständig zu mir geguckt hatte er und dass hatte mir ein ziemlich mulmiges Gefühl gegeben.
Meint er es denn wirklich ernst mit mir? Versucht er mich nicht irgendwie zu verarschen?
Diese zwei Fragen hatten mich den ganzen Tag über begleitet, besonders während der Theaterprobe, was nicht gerade gut gewesen war, da ich dadurch mit meinem Kopf völlig wo anders gewesen bin und alles andere als zufrieden stellen gespielt hatte. Dies ist zwar kein Problem, da wir noch ewig bis zur Aufführung haben, aber Mr Taylor hatte ich richtig ansehen können, wie verwirrt er gewesen war.
Jedenfalls begebe ich mich nun mit einem Kopf voller Gedanken ins Bett und denke nach. Wie immer.
Was ist denn überhaupt in mich gefahren, dass ich mich TJ einfach so anvertraut habe? Bin ich verrückt geworden?
Seufzend fahre ich mir mit meinen Händen übers Gesicht, lasse sie auf der unteren Hälfte verweilen.
Und dieser Deal? Aus dem wird doch eh niemals was werden. Dafür habe ich einfach zu viel Angst, auch wenn ich hasse, dass ich diese Lügen so groß aufgezogen habe, dass sie mir nun mehr Probleme als Vorteile bringen. Zumindest psychisch.
Mein Blick geht wie so oft zu meinem Fenster und ich starre auf die Stadt hinaus. Das mache ich immer, wenn mich etwas beschäftigt.
Aber was wenn TJ mir tatsächlich helfen will? Was wenn er mich irgendwie doch dazu bringen kann, dass ich da echt mitmache? Klar, ich habe das Angebot angenommen, jedoch ist mir im Moment eher nach Kneifen, als nach Machen.
Nervös kaue ich auf meiner Lippe rum.
Werden wir dann auch gleich so richtig loslegen? Von null auf hundert? Werden wir alles innerhalb weniger Wochen abarbeiten?
Kopfschüttelnd gucke ich nach oben zu meiner Decke.
Hoffentlich nicht. Das würde mir zu schnell gehen.
Eine ganze Weile geht das so weiter, doch irgendwann versuche ich zu schlafen. Es dauert lang, da es gar nicht so einfach ist meine Gedanken auszublenden, aber irgendwann drifte ich dann doch weg und werde ein paar Stunden später von meinem Wecker geweckt. Gähnend schalte ich ihn aus und schleppe mich aus meinem Bett. Danach gehe ich meiner üblichen Morgenroutine nach und finde mich anschließend in der Küche wieder. Erst da sehe ich wieder auf mein Handy und erkenne, dass mir TJ geschrieben hat. Wo auch immer er meine Nummer her hat.
+1-213-3596787[1:37]:
Komm heute ohne Auto zur Schule, ich nehme dich danach mit. ~ TJIch ziehe meine Augenbrauen zusammen.
Wo er wohl mit mir hin will?
Dann speichere ich seine Nummer trotzdem schnell ein und antworte.
Tessa[7:31]:
Alles klarEin wenig denke ich noch auf der Nachricht herum, dann frühstücke ich und laufe schließlich zur nächsten Bushaltestelle. Dort muss ich noch ein wenig warten, aber nach kurzer Zeit erscheint mein Bus auch schon und fährt mich zur Layola High School. Es ist ein wenig ungewohnt, da ich seit ich sechzehn bin immer mit meinem Auto zur Schule gefahren bin, aber irgendwie gibt es mir auch ein gutes nostalgisches Gefühl. Nachdem das Gefährt hält, treffe ich gleich auf Dave und Co. Sie schauen mich ein wenig verwirrt an, als sie mich aus dem Schulbus kommen sehen, doch als ich ihnen erkläre, dass ich nach der Schule von einer Freundin mitgenommen werde, um was zu unternehmen, stellen sie keine Fragen mehr. Wir unterhalten uns ein bisschen und Jess erwähnt, dass die Anderen und sie sich heute nach der Schule in einem Café treffen wollen und mich auch gerne eingeladen hätten, aber dass sich das ja jetzt leider erledigt hat. Sogleich versichere ich, dass ich nächstes Mal sehr gerne mitkomme und wir schneiden ein anderes Thema an. Wenig später klingelt die Schulglocke und Tyler und ich spazieren zu unserem Oberstufenseminar. Dieses verläuft ziemlich entspannt, doch als es sich dem Ende zuneigt, werde ich etwas nervös. Gleich sehe ich nämlich TJ wieder.
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Lies | Taddl
Teen FictionTessas Leben könnte nicht besser laufen: Sie ist beliebt in der Schule, hat gute Noten, viele Freunde und kommt mit ihren Eltern super zurecht. Was aber niemand weiß: Das alles basiert auf Lügen, denn Tessa spielt diese Rolle nur, um mit Jedem gut...