z w a n z i g

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Nachdem ich zurück zu meinen Eltern gegangen bin, fangen sie gleich an über TJ zu schwärmen. Davor gestehen sie mir zwar, dass sie ihn anfangs wegen seinem Aussehen als gefährlich und abschreckend eingestuft hatten, doch dass sie ihn mittlerweile richtig nett und intelligent finden, einfach weil sie so viel mit ihm geredet haben. Ich sitze nur leicht lächelnd da und kann nicht anders als mir zu denken wo ich denn da gerade herein geraten bin. Es kommt mir nämlich ein wenig so vor, als ob sie ihn fast als Schwiegersohn akzeptieren würden, besonders da meine Mutter gleich noch meint, dass er jederzeit willkommen ist. Andererseits haben sie mir aber auch vorgehalten, dass ich mich bloß nicht so zutätowieren soll Ich bin also etwas hin und her gerissen was genau sie jetzt von ihm halten, gehe aber dennoch mit guter Laune ist Bett.

Am nächsten Morgen freue ich mich sogar irgendwie ein wenig darauf TJ zu sehen und insgesamt verläuft der Tag auch echt gut. Unsere Bioaufgabe geben wir doch pünktlich mit den anderen Schülern ab, worüber Ms Hemlock mehr als erstaunt ist und auch im Theaterkurs lobt uns Mr Taylor total.

„Perfekt! Als wärst du letzte Woche hier gewesen.", sagt er zu TJ, der mich schmunzelnd ansieht.

Ich muss kichern und Mr Taylor wendet seine Aufmerksamkeit auch zu mir.

„Sie waren auch gut Miss Johnson. Haben Sie beide daheim geübt?", frägt er.

„Haben wir tatsächlich.", antworte ich und er lächelt stolz.

„Sehr vorbildlich.", lobt er uns. „Dann können Sie sich demnächst auch mal an die Kussszenen wagen. Es ist zwar erst Anfang Oktober, aber im November möchte ich gerne damit anfangen. Fühlen Sie sich nun also noch nicht allzu sehr unter Druck gesetzt, aber sie sollten langsam damit anfangen."

Er lächelt und mein eigenes erstirbt. Stattdessen spüre ich wie ich hochrot werde und nur nicken kann, dann entschuldige ich mich und folge Jess nach draußen, die gerade mit Emilia gehen will. Stumm laufe ich neben ihnen her und lausche ihrem Gespräch, doch kurz bevor wir beim Parkplatz sind holt TJ uns ein und hält mich an meiner Hand fest. Verwundert sehen Jessica und Emilia ihn an, laufen aber weiter, als er meint, dass er eben noch mit mir reden will.

„Bin ich so abstoßend?", frägt er mir scherzend, als sie außer Hörweite sind.

Schnell schüttele ich den Kopf.

„Nein, gar nicht! Aber...also, uhm...", stottere ich und schaue in der Gegend umher. „Ich hab sowas noch nie gemacht...also jemanden auf der Bühne zu küssen."

Ich schaue unsicher zu dem Tätowierten auf und sein belustigter Blick wird weich und verständnisvoll.

„Keine Sorge.", er legt einen Arm um meine Schultern und zieht mich zu seinem Auto mit. „Wir nehmen uns die Zeit, die du brauchst. Kein Stress, klar?"

Wir halten beim schwarzen Mustang und seine blauen Augen mustern mich fragend. Dankbar lächelnd nicke ich und auch er setzt ein Lächeln auf.

„Gut. Dann sehen wir uns wieder morgen."

TJ will mich schon wieder in seine Arme ziehen, aber ich halte ihn auf.

„Oh! Äh, ich wollte nur wissen, wie genau es wegen Freitag aussieht.", ich räuspere mich.

„Ah, natürlich.", er nickt. „Die Party beginnt ab 20 Uhr. Ich nehme dich natürlich mit und würde dich eine halbe Stunde vorher abholen."

„Okay, gut.", ich gebe die neue gewonnenen Infos in meinen Handy Kalender ein, dann packe ich das Smartphone weg und sehe in der Gegend umher.

„Sonst noch was?", höre ich TJ fragen.

Scheinbar hat er gemerkt, dass ich noch etwas wissen will.

Lies | TaddlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt