Ich sitze in der Kälte und friere mir die Seele aus dem Leib. Zu meinem Glück, schüttet es noch wie aus Eimern.
Ich weiß nicht, in welcher Stadt ich mich befinde. In den letzten Wochen bin ich einfach in einen Bus gestiegen und irgendwo wieder ausgestiegen.
Mein Geld wird auch langsam knapp. Ich hatte damals keine andere Wahl gehabt, als das Armband meiner Mutter zu verkaufen. Es hat mir die Welt bedeutet und doch habe ich es hergegeben. Nur damit ich letztendlich auf der Straße leben kann.
Großartig.
Manche Typen haben mich angesprochen. Sie dachten, ich wäre eine Prostituierte. Zum Glück hat mich niemand zu irgendetwas gezwungen. Was jetzt nicht bedeutet, dass ich zugesagt habe.
Lieber würde ich auf der Straße leben, anstatt mit irgendjemanden zu schlafen, den ich eigentlich nicht liebe. Nun, ich will nie wieder mit irgendjemanden schlafen. Beim ersten Mal habe ich es schon bereut, aber darüber möchte ich wirklich nie wieder sprechen.
Mein verfluchtes 16-Jähriges-Ich. Ich wünsche, dass ich diesen Tag aus meinen Gedächntnis löschen kann. Aber leider ist es nun mal passiert und daran kann ich nichts mehr ändern.
Vielleicht hätte ich nicht von Zuhause flüchten sollen. Dort wurde ich zwar wie eine Sklavin behandelt. Jedoch hatte ich wenigstens ein Dach über dem Kopf. Auch hätte ich nie gedacht, dass ich mal die Essensreste dort vermissen würde.
Ich bekam nie eine richtige Mahlzeit, jeglich das was übrig geblieben ist. Leider bin ich deshalb auch ziemlich abgemagert und meine jetzige Situation verschlimmert diese Sache nur.
Als der Bus schließlich vor mir anhält, steige ich hinein.
"Wohin soll es denn gehen, junge Frau?", fragt mich der etwa 50-Jährige Mann.
"Bis zur Endstation!", kommt es prompt von mir.
Er blickt mich eigenartig an und scheint über etwas nachzudenken, bis er schließlich nickt.
"Gut, das macht dann genau € 89,-".
Ich werfe einen Blick in meiner Hand. Ich habe genau noch € 90,70. Dann habe ich keine Möglichkeit irgendwohin zu fahren. Aber wenigstens kann ich diese Nacht im Bus schlafen, anstatt im strömenden Regen. Vielleicht habe ich auch Glück und in der neuen Stadt, kann ich einen Job finden.
Ich reiche dem Busfahrer das Geld und er druckt mir ein Fahrticket aus. Ich ziehe meine durchnässte Jacke aus und nehme setze mich an einem hinteren Abteil hin. Dann schließe ich meine Augen und versuche einzuschlafen, was durch meine Müdigkeit kein allzugroßes Problem darstellt.
...
"Miss? Wir sind da. Sie müssten jetzt bitte aussteigen."
Müde reibe ich mir über die Augen und blicke verwirrt um mich. Erst nach einigen Sekunden realisiere ich, wo ich bin.
Schnell schnappe ich mir meine Jacke und bedanke mich kurz bei dem Mann, als ich aussteige. Ich bin die einzige, die noch im Bus ist, was ich eigenartig finde. Aber lange denke ich nicht darüber nach.
"Passen Sie auf sich auf!", höre ich noch die Stimme des Busfahrers, als er die Tür zumacht und wegfährt.
Verwirrt blicke ich ihm hinterher und bemerke erst spät, dass ich mich mitten im Nirgendwo befinde. Das ist bestimmt keine Busstation.
Wo zur Hölle bin ich?
Ich bin auf einer abgelegenen Straße. Nichts und Niemand ist hier zusehen. Lediglich viele Bäume.
Das ist ein Wald, du Idiot.
Ich verdrehe meine Augen. Ihr könnt mir nicht sagen, dass ich die einzige bin, die eine innere und nervige Stimme besitzt.
Darf ich vorstellen? Das ist meine.
Ein lautes Heulen ertönt aus den Wäldern und mein Herz verschnellert sich. Das muss ich mir einfach eingebildet haben. Als ob es am Tag Wölfe gibt.
Nein, die leben nur in der Nacht.
So habe ich das nicht gemeint. Aber ich will dies nicht herausfinden, weshalb ich der Straße folge und ängstlich versuche das Heulen weiterhin zu ignorieren.
Ich bin gefühlt eine Stunde gelaufen. Meine Füße tun mir mittlerweile weh und das Heulen der Wölfe, macht mir auch große Angst. Der einzige Trost ist, dass es Tag ist.
Wütend über mich und meine Situation, seufze ich laut auf. Wieso schlafe ich in der Nacht im Bus ein? Und wieso zur Hölle steige ich einfach aus, ohne zu sehen, wo ich bin?
Der Busfahrer ist eigenartig gewesen, aber wenigstens ist er nun weg. Es hätte schlimmer kommen können.
Ein lautes Knurren bringt mich dazu, erschrocken aufzuspringen. Ich drehe mich um und werde starr vor Schreck. Vor mir steht ein rießiger, grauer Wolf der mich mit gefletschten Zähnen ansieht.
Ich bin sowas von tot.
Der Wolf rennt plötzlich auf mich zu und wirft sich zu Boden. Er knurrt mich weiterhin an und sein Speichel tropft mir ins Gesicht.
Igitt. Igitt.
Ich versuche mich zu wehren, weshalb er mich tiefer in den Boden drückt. Ich blicke um mich, sehe einen großen Stein und schnappe ihn mir. Durch das Adrenalin, welches mir durch den Körper schießt, schlage ich ihn damit mit ganzer Kraft gegen den Schädel.
Er winselt und lässt von mir ab, weshalb ich mich schnell aufrapple und in den Wald renne. Nur wenige Sekunden später, höre ich seine lauten Pfoten durch die vielen Blätter.
Obwohl ich weiß, dass ich nun sterben werde, renne ich einfach weiter. Ich blicke nach hinten um zu sehen, welchen Vorsprung ich habe, als ich plötzlich über einen großen Ast stolpere und zu Boden falle. Ängstlich schütze ich mein Gesicht und warte darauf, dass er mir den Kopf abreißt. Doch nichts geschieht. Langsam senke ich meine Hände und sehe, dass der Wolf nur zwei Meter vor mir angehalten hat. Er blickt hinter mich, knurrt mich noch einmal an und verschwindet plötzlich.
Erleichtert und verwirrt stehe ich vom Platz auf und will so schnell wie möglich aus dem Wald laufen, als mich plötzlich zwei Männer festhalten.
Sie tragen nichts weiter, als eine Hose.
"Nun du kleine Spionin. Haben wir dich gefunden."
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Bald fängts dann richtig an... :)
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Dangerous Love (Adam & Sareena)
WerwolfAdam, ein gutaussehender und gefürchteter Lykaner. Sareena, eine wunderschöne und aufbrausende Person. Er, hat alles. Sie, verlor alles. Er will sie schützen. Doch dies geht nur, wenn er sich von ihr fernhält. «Du weißt nicht, was du mit mir anstell...