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"Was zur Hölle ist los mit dir? Am liebsten hätte ich dich jetzt grün und blau geschlagen, wenn du nicht wie ein Bruder für mich wärst."
"Kaiden, ich habe keine Zeit für sie. Ich dachte ehrlich, dass ich ohne sie nicht mehr kann. Aber als ich weg war, sind diese Gefühle erloschen. Es war lediglich das Gefährtenband, welches mich zu ihr hingezogen hat. Es nervt mich, dass ein Band mich zu einem Leben zwingt, welches ich nie haben wollte!", sage ich ehrlich.
"Ich kann dich einfach nicht verstehen."
"Liebst du Irina, weil sie deine Erasthai ist? Oder wegen ihrer Person?"
Kaiden blickt mich stumm an. Natürlich liebt er Irina und ihren Charakter. Nicht die Erasthai-Bindung.
Ich seufze frustriert.
"Jedenfalls gibt es wichtigere Dinge zu tun. In wenigen Stunden werden wir höchstwahrscheinlich angegriffen. Wir müssen uns vorbereiten. Irina soll die Frauen und Kranken verstecken. Wir müssen uns draußen positionieren."
"Du hast Recht. Darüber reden wir ein anderes Mal."
Er geht an mir vorbei und dreht sich kurz wieder um. "Bevor ich es vergesse...", fängt er an und dreht sich um. Ehe ich mich versehe, schlägt er mir mit voller Kraft ins Gesicht, wobei ich einige Schritte zurück taumle.
"Wenn ich hören sollte, dass du sie geschlagen hast, dann bleibt es nicht nur bei einem Schlag. Versprochen. Dann mache ich dich wirklich fertig."
...
Einige Stunden später haben wir alle Krieger versammelt, die den Palast nun verteidigen sollen. Irina beschützt die Frauen und Kinder, auch die Älteren, die nicht mehr richtig kämpfen können.
"Ich kann sie hören!", sagt Kaiden und stellt sich neben mich.
"Es sind viele und sie sind bald hier."
Ich nicke zur Bestätigung und sehe in den Wald hinein.
"Sie lassen sich Zeit."
Es beginnt bereits die Abenddämmerung und bald würde es dunkel werden.
"Sie warten darauf, dass es nacht wird. Außerdem haben sie uns umzingelt!", sage ich.
"Wir sind trotzdem stärker. Ich werde nicht zulassen, dass sie jemanden verletzen."
"Kaiden!", ertönt plötzlich das laute Gekreische von Irina.
"Moya luna, was zur Hölle tust du hier? Geh auf der Stelle wieder in den Bunker zurück."
"Kaiden...es...ich..."
"Was ist los, Kleines?", sagt Kaiden und legt seine Handflächen auf ihre Wange. Sie scheint sich langsam zu beruhigen und antwortet keuchend: "Sareena. Sie ist weg. Ich habe überall nach ihr gesucht. Aber sie ist verschwunden."
"Der Angriff fängt jeden Moment an. Es ist viel zu gefährlich für sie. Ich werde sie suchen. Geh du wieder zurück. Ich kann nicht klar denken, wenn ich nicht weiß, dass du in Sicherheit bist."
"Bitte finde sie!", fleht Irina und küsst Kaiden zum Abschied.
Kaiden wendet sich mir zu und versucht eine Mimik von mir zu erhaschen. Meine Starre ist emotionslos. Ich fühle nichts. Absolut nichts.
"Adam...Sie ist in Gefahr. Sie könnte sterben. Ist dir das wirklich egal?"
Mein Körper spannt sich plötzlich an.
"Sie ist deine Gefährtin, deine bessere Hälfte."
Ihre Tränen.
"Du wolltest sie immer beschützen. Du wolltest ihre Sicherheit."
Ihre Verzweiflung.
"Du liebst sie mehr als dein Leben! Nicht nur, weil sie deine Erasthai ist."
Ihr Schmerz.
Schlagartig übermannt mich ein unerträglicher Schmerz in meinem Kopf. Qualvoll fasse ich mir an den Kopf und hoffe, dass die Schmerzen wieder verschwinden.
"Adam? Adam! Was ist los?"
Ich habe sie verletzt.
Ich brülle meinen Schmerz laut heraus. Mein Kopf brennt. Mein Herz fühlt sich an, als stünde es in Flammen.
Ich habe sie geschlagen. Ihre Wange verletzt.
Ich schüttle meinen Kopf und versuche mich wieder zu beruhigen.
Ich habe sie als Objekt bezeichnet.
"Adam, verdammte Scheiße. Was geschieht hier?", höre ich im Hintergrund eine panische Stimme schreien.
Sie denkt, sie wäre mir egal. Dass ich sie nicht liebe.
Der Schleier in meinem Kopf verflüchtet sich langsam. Meine Gefühle strömen wieder durch meinen Körper. Meine Atmung verschnellert sich.
Sie ist weg. Ich habe sie vergrault.
Die Last in meinem Kopf löst sich allmählich auf. Meine Erinnerungen der letzten Tage kommen zurück.
Sie schwebt in Lebensgefahr.
Der Schmerz ist schlagartig verschwunden. Genauso schnell wie er auch gekommen war.
"Adam, geht es dir gut?", fragt Kaiden besorgt und legt seine Hand auf meine Schulter.
Ich brauche einige Sekunden, bis ich wieder zu mir komme. Schnell stehe ich auf und widme mich Kaiden zu.
"Es war eine Falle!", hauche ich leise.
"Was? Wovon sprichst du?"
"Der Angriff im Süden. Es war niemals ein Angriff. Evan und ich wurden getäuscht!", sage ich frustriert und fahre mir über die Haare.
"Adam, ich verstehe kein Wort. Ihr habt gesagt, dass das ganze Dorf ausgelöscht war. Dass es dort überall Leichen gab!"
"Nein! Es war eine Falle. Wir wurden gefangen genommen!", sage ich und blicke Kaiden verzweifelt an.
"Diese verdammte Hexe!", brülle ich wütend.
"Sie hat meinen Geist kontrolliert. Ich konnte überhaupt nichts dagegen tun. Es war von Anfang ihr Plan gewesen, mich zu verhexen. Damit ich meine Erasthai so behandle. Damit ich sie verachte und sie sich von mir abwendet. Dies war ihr Plan. Sie hat es mir selbst gesagt. Gott, Sareena wird mir das niemals verzeihen. Ich werde mir das niemals verzeihen!", sage ich wutschäumend.
Tränen steigen in meine Augen, als ich daran denke, was mein Körper - ich - ihr alles angetan habe und dass sie denkt, sie wäre mir egal.
"Kaiden. Ich muss zu ihr. Ich muss sie finden. Wenn ihr irgendetwas passieren sollte, dann..."
"Wir kriegen das hier schon hin. Finde sie."
"Das werde ich!", sage ich fest entschlossen und mache mich auf dem Weg.
Sobald ich sie finden werde, werde ich als erstes dieses verdammte Hexe töten!
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Adam und Evan waren verflucht. Die Hexe, die Irina damals ebenfalls verflucht hat, hat es nun auf Adam abgesehen.Nun ist der Fluch gebrochen. Sareena verschwunden und das Vertrauen erloschen.
Wie kriegen die beiden das bloß wieder hin?
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Dangerous Love (Adam & Sareena)
WerewolfAdam, ein gutaussehender und gefürchteter Lykaner. Sareena, eine wunderschöne und aufbrausende Person. Er, hat alles. Sie, verlor alles. Er will sie schützen. Doch dies geht nur, wenn er sich von ihr fernhält. «Du weißt nicht, was du mit mir anstell...