55 - Tiefgründiges Gespräch

2.4K 128 0
                                    

Schockiert blicke ich ihn an und versuche alles zu verdauen. Ein Stein fällt mir von Herzen, als ich die Erkenntnis erhalte, dass er nicht mit ihr geschlafen hat. Gleichzeitig fühle ich mich jedoch schlecht. Adam hat mir soeben gestanden, dass er Meghan getötet hat und ich freue mich nur, dass er nicht mit ihr geschlafen hat?

Ich bin ein schlechter Mensch.

„Bevor du denkst, dass ich dich wegen deines Äußeren liebe. Das stimmt nicht. Hätte ich mit Meghan nur ein wenig länger geredet, dann hätte ich gemerkt, dass du es nicht sein kannst. Kätzchen, ich weiß, dass du mir nicht verzeihen kannst. Aber ich tue alles dafür."

„Adam, es ist zu spät. Ich kann das einfach nicht mehr. Ich werde jedes Mal deinetwegen verletzt. Als ich in der festen Überzeugung war, dass du mich dieses Mal nicht rettest und ich auf mich allein gestellt bin. Da habe ich realisiert, dass es mit uns beiden niemals funktioniert. Ich würde das keine Sekunde länger ertragen. Egal was du sagst oder tust, ich werde meine Meinung nie ändern. Damals hast du mich verletzt, weil du mich abgestoßen hast. Beim nächsten Mal hast du mich physisch verletzt, auch wenn Mary dich verzaubert hat und dieses Mal..."

Ich kann seinen Schmerz in seinen Augen sehen, weshalb ich aus dem Fenster die Wolken ansehe.

„Du bist wegen deines Jobs immer unterwegs. Ich kann nicht jedes Mal mit der Angst leben, dass du mich nach einem Auftrag wieder wie Dreck behandelst. Es geht nicht mehr. Für mich ist es endgültig aus. Ich wollte dich eigentlich nie wiedersehen. Aber ich hatte keine Wahl. Du sollst nur wissen, dass es keine Chance für uns beide gibt. Sobald Kaiden und Irina in Sicherheit sind, bin ich weg. Ich will nicht, dass du nach mir suchst."

Aus den Augenwinkeln erkenne ich, wie Adam mit seiner Hand über seine Wange fährt. Als ich meinen Kopf zu ihm wende, sehe ich seine Tränen und breche selbst in Tränen aus.

„Mach es mir nicht noch schwerer."

„Was soll ich deiner Meinung nach tun? Glücklich darüber sein, dass ich dich verloren habe? Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, aber ich kann nicht ohne dich leben."

„Weißt du, Mary hat mir erzählt, weshalb du meine Gefühle nie richtig spüren konntest. Es war kein Zauber, sondern ein Schutzmechanismus. Du konntest sie kaum spüren. Es lag daran, dass ich dir nie richtig vertraut habe. Ich werde dir nie vertrauen, Adam. Es tut mir leid, aber ohne Vertrauen funktioniert diese Beziehung nicht."

Adam schließt seine Augen und ist kurz still. Erst einige Minuten später, sieht er mich quälend an.

„Ich will Kaiden töten."

„Was?"

„Ich kann nicht anders. Ich wusste nicht, wie ich dich finden sollte. Also habe ich Mary befreit. Sie hat mir verraten, wo ich dich finden kann. Dafür hat sie mich mit einem Fluch belegt. Sobald ich dich finde, werde ich Kaiden umbringen wollen. Ich will es nicht, jedoch wird der Drang immer stärker. Ich weiß nicht, was geschieht, wenn ich ihn sehe."

„Wieso hast du diesen Pakt geschlossen?", frage ich vorwurfsvoll. „Ausgerechnet mit ihr!"

„Weil du für mich an erster Stelle stehst. Ich musste mich für ein Leben entscheiden. Ich habe dich gewählt und ich würde es immer wieder tun."

„Das hättest du nicht tun dürfen. Selbst wenn ich mich nicht selbstständig befreit hätte, hätte ich vermutlich nicht lange gelebt. Kaiden und Irina verdienen so viel. Du musst etwas dagegen tun."

„Ich weiß nur nicht was. Wenn es weit kommt, dann will ich, dass du mich tötest."

„So etwas kannst du nicht von mir verlangen, Adam. Ich finde schon irgendeinen Gegenzauber. Ich habe schon mal davon gelesen, aber ich brauche die Kraft einer zweiten Hexe."

„Außer dir und Mary lebt keine mehr. Also können wir das vergessen."

„Du und Kaiden werdet nicht sterben. Dafür sorge ich schon. Lass mich einfach überlegen."

Adam schenkt mir ein trauriges Lächeln und steht von seinem Platz auf.

„Du sollst wissen, dass ich dich immer lieben werde. Du hast Recht. Ich verletze dich andauernd und ich verdiene dich einfach nicht. Ich muss...ich werde deine Entscheidung respektieren. Nur habe ich eine Bedingung. Erinnerst du dich an das Haus, welches ich dir gekauft habe, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind? Welches am anderen Ende von...mir liegt? Ich möchte, dass du dort lebst. Ich will bis zum Rest deines Lebens um dich sorgen. Auch wenn ich weit weg von dir bin."

„Adam, das kann ich nicht annehmen."

„Du musst es. Ich respektiere deine Entscheidung. Nimm du meine Bedingung an."

Da mir die Worte fehlen, nicke ich lediglich.

„Ich schicke den Arzt zu dir."

Er verlässt mich und wenig später, erscheint aus einer anderen Kabine ein Werwolf, den ich schon von früher kenne.

Dangerous Love (Adam & Sareena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt