13 - Betrunken

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Grob laufe ich an die Menschenmenge vorbei und direkt rein in den Club. Mein Blick fällt auf die Bar, wo ich Sareena sehe.

Ich schlucke und balle meine Hände zu Fäusten. Man sieht viel zu viel Haut und ich bemerke, dass sie viele Männer anschauen.

"Schenk mir endlich ein!", ertönt ihre betrunkene Stimme, die ich nur wegen meines guten Gehörs hören kann.

Wenn ich nicht wütend über die Situation wäre, dass sich soeben ein Mann neben sie gesetzt hat, würde ich wegen ihrer Stimme schmunzeln.

"Hey Schnecke, wenn er dir nichts einschenkt, dann nimm mein Getränk."

Er bietet ihr sein Glas und zu meinem Entsetzen, nimmt Sareena es an. Mit schnellen Schritten bin ich bei ihr und bevor sie die Möglichkeit hat ihre Lippen an den Glasrand zu setzen, schnappe ich mir das Glas und trinke es in einem Zug aus.

Sareena blickt mich stumm an und schlägt mir plötzlich auf die Schulter.

"Das war mein Getränk."

"Wir reden gleich."

Ich ziehe meine Jacke aus und streife es ihr über die Schultern, ehe ich mich diesem Typen zuwende, der mich leicht entsetzt ansieht.

"Wolltest du gerade meinem Mädchen KO-Tropfen verabreichen?"

Seine Augen werden groß und ich spüre seine Angst.

"Nein. Ich habe ihr nichts gegeben. Ich schwöre."

Ich lächle falsch und sage: "Ich habe es rausgeschmeckt. Aber ich gebe dir die Chance einfach zu verschwinden. Immerhin ist ihr nichts passiert."

Der Mann nickt erleichtert und ich reiche ihm meine Hand. "Gut, dann wäre das geklärt."

Er lächelt und erwidert meinen Händedruck. Eine Sekunde später will er sich wieder lösen, aber mein Griff wird fester.

Mein Lächeln verschwindet zurselben Zeit wie seines.

"Du hast Glück, dass ich dich nicht umbringen kann, da du lediglich ein erbärmlicher Mensch bist."

Als ich höre, wie seine Knochen brechen, lasse ich von ihm ab und er läuft mit schmerzverzerrtem Gesicht davon.

"Kommen wir zu dir!", sage ich und drehe mich zu Sareena um die lediglich die Decke ansieht.

"Kätzchen, wir gehen jetzt nach Hause!"

Sie wendet ihren Kopf zu mir und sagt: "Nein. Ich will feiern. Ich bin nicht anständig. Ich bleibe die ganze Nacht weg."

"Warum ist dir das so wichtig, was ich zu dir gesagt habe? Es war keine Beleidigung. Nichts davon!", sage ich und streichle ihre Wange.

"Ich möchte gehen."

Ich blicke nach links und frage Luis: "Wie viel?"

"Etwa 80$."

"Wie viel zur Hölle hat sie getrunken? Wieso gibst du einem Mädchen, welches allein ist so viel zum Trinken?", frage ich wütend und lege einen 100$-Schein auf dem Thresen.

Ohne auf eine Antwort zu warten, hebe ich Sareena hoch und gehe zum Wagen zurück.

Dort setze ich sie behutsam in den Beifahrersitz und schnalle sie an. Sie ist schon fast eingenickt, weshalb ich sie nicht stören will und nun selbst einsteige und losfahre.

"Wieso tust du das alles?", höre ich nach einer Weile ihre Stimme.

"Was tue ich denn?"

"Du stoßt mich ab. Du willst mich nicht in deiner Nähe haben und drohst mir und wofür? Nur damit ich am Ende mit dir in einem Auto sitze."

"Kätzchen, ich wünschte, dass die Situation leichter wäre. Aber es ist besser, wenn ich mich von dir fernhalte."

"Halt an!"

"Ree..-"

"Halte sofort an! Ich muss mich glaube ich übergeben."

Schnell fahre ich an den Seitenrand und schon springt Sareena aus dem Auto und übergibt sich. In einer Sekunde bin ich an ihrer Seite und halte ihre Haare zusammen.

"Ich bin so erbärmlich!", sagt sie leise und wischt sich den Mund mit ihrem Handrücken ab.

"Das bist du nicht!", gebe ich ehrlich zu.

"Doch!", sagt sie wütend und entfernt sich von mir.

"Ich möchte dir die Schuld an allem geben. Aber das wäre falsch. Du hast mich nicht dazu gezwungen, mich zu betrinken. Ich war nur so...verzweifelt. Verzweifelt, weil du behauptet hast, dass ich zu brav sei. Ein Mauerblümchen. Ich wollte einmal wie die Mädchen sein, die du magst und attraktiv findest. Und wie endet das? Ich übergebe mich hier. Vor dir."

Ich ignoriere ihre Proteste, dass ich nicht näher kommen soll und lege meine Hände auf ihre Wangen: "Du darfst dich nie für irgendjemanden verändern. Ich habe dich nicht beleidigen wollen oder dir das Gefühl geben, dass du unbedeutend wärst. Verdammt, ich li...mag dich, genau weil du so bist."

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Dangerous Love (Adam & Sareena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt