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Drei Monate ist es nun her, dass ich Adam das letzte Mal gesehen habe. Ich versuche ihm so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.
Ich habe Angst. Angst vor ihm. Seine Augen waren so kalt und emotionslos. Seine Stimme klang bedrohlich und die Art wie er sagte, dass er mich umbringen würde, bereitet mir heute noch einen Schauer auf dem Rücken.
Trotzdem denke ich an ihn. Ständig. Ich weiß nicht wieso ich mich so zu ihm hingezogen fühle. Aber meine Gefühle kann ich nicht steuern.
"Sareena, hilfst du mir kurz?", fragt Lilac mich.
Ich nicke ihr zu und helfe ihr ein Outfit für heute zusammenzustellen. Am Ende entscheiden wir uns für ein kurzes, schwarzes Kleid und schwarze Pumps.
"Du siehst großartig aus."
"Danke, wie wärs? Kommst du mit?", fragt sie mich.
"Du kennst die Antwort bereits. Ich gehe nicht gerne in Clubs."
"Du musst mal aus deinem grauen Häuschen heraus. Habe Spaß. Du bist jung und wahnsinnig hübsch. Vielleicht findest du jemanden."
Meine Gedanken schweifen zu Adam. Wieso denke ich bloß an ihn?
"Ich weiß nicht...", gebe ich ehrlich zu.
"Komm. Glaub mir. Du wirst großen Spaß haben und kannst auf mich aufpassen."
"Also gut!", gebe ich mich geschlagen.
"Ich gehe mich nur schnell umziehen. Wir treffen uns in 20 Minuten vor dem Eingang."
"Okay, aber pass bloß auf, dass dich keiner beißt!", sagt sie und zwinkert mir zu.
"Was meinst du damit?"
Ihre Augen werden groß und sie sieht mich an, als hätte man sie erwischt.
"Tut mir leid, ich rede zu viel. Ich vergesse immer, dass die Hälfte es nicht weiß und Adam jeden ausdrücklich gesagt hat, es niemanden zu erzählen."
"Was hat Adam?", erkundige ich mich neugierig.
"Ach nichts. Komm schon."
"Lilac, was meinst du?"
"Wir reden ein anderes Mal darüber."
...
Ich schnappe mir meine Tasche und werfe einen letzten Blick in den Spiegel. Ich habe meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und mich dezent geschminkt.
Ich trage ein rotes Crop-Top, eine enge schwarze Jeans und eine schwarze Jacke, damit man nicht viel von meiner Haut sehen kann. Ich mag es einfach nicht.
Ich weiß gar nicht, seit wann ich so viele Klamotten habe. Lilac ist zwei Tage nach meiner Ankunft mit etlichen Tüten hereingeschlendert. Sie meinte, dass jeder neue Mitarbeiter neue Kleidung bekommt.
Nachgefragt habe ich auch nicht. Mir soll es recht sein, immerhin habe ich gar keine Kleidung gehabt, als ich hierher gekommen bin.
Ich schlendere die Treppen hinunter und begrüße zwei Typen, die außer einer Hose nichts tragen. Dies bin ich mittlerweile gewöhnt. Die wenigsten laufen vollkommen bekleidet im Schloss herum.
Die Typen lächeln mich an und kurz darauf ertönt ein Knurren. Verwirrt starre ich zu den Jungs, die direkt verschwinden.
"Wohin willst du um diese Uhrzeit?", ertönt die Stimme, die ich eigentlich nie mehr hören wollte.
Ich drehe mich um und erblicke ihn. Adam. Er trägt - wie ich - eine schwarze Jeans, die er mit einem weißen, schlichten T-Shirt kombiniert hat.
Erschrocken weiche ich zurück. Er sieht mich daraufhin nur gequält an und spricht: "Ich tue dir nichts, Ree."
"Damals hast du etwas anderes behauptet."
Mit diesen Worten gehe ich weiter, werde jedoch am Arm zurückgezogen.
"Ich könnte dir nie etwas tun!", flüstert Adam.
"Du wolltest mich umbringen. Du hast mir gedroht."
"Ich...- Glaube mir einfach, wenn ich dir sage, dass dir nie etwas geschehen wird. Ich würde es nie zulassen."
"Lass mich los. Ich muss gehen. Lilac wartet auf mich."
Sein Blick wird finster und er lässt mich los.
"Wohin wollt ihr gehen?"
"Geht dich das was an?", keife ich ihn an.
Er atmet laut aus und antwortet: "Ich will nur wissen, weshalb du so angezogen rausgehst."
"Erstens geht dich das gar nichts an, du bist nicht mein Freund."
In seinen braunen Augen blitzte etwas auf. Dies ist aber so schnell verschwunden, wie es gekommen war.
"Ich bin dein...dein Boss. Ich möchte nicht, dass du morgen nicht zur Arbeit erscheinst, weil du denkst, du kannst die Nacht durchmachen."
Perpelex starre ich ihn einige Sekunden einfach an. Ist das sein verdammter Ernst?
"Hör mal zu, du verdammter Idiot! Das geht dich überhaupt nichts an. Ich gehe jetzt mit Lilac in einem Club und dafür brauche ich deine Erlaubnis nicht."
Er schmunzelt: "Kätzchen, glaub mir. Der Club in dem Lilac immer geht, ist nichts für dich. Du bist zu...anständig."
"Wie bitte?"
"Dort sind alle Frauen freizügig angezogen. Du fällst da auf, weil du wie ein Mauerblümchen angezogen bist. Das ist kein Ort für dich. Geh in die Bibliothek und lese ein Buch."
"Du bist und bleibst ein Arsch, Adam!", sage ich wütend und mache mich auf dem Weg zu Lilac.
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Dangerous Love (Adam & Sareena)
WerewolfAdam, ein gutaussehender und gefürchteter Lykaner. Sareena, eine wunderschöne und aufbrausende Person. Er, hat alles. Sie, verlor alles. Er will sie schützen. Doch dies geht nur, wenn er sich von ihr fernhält. «Du weißt nicht, was du mit mir anstell...