7 - Abrechnung

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/S

Ich habe so viele Fragen, aber getraue mich einfach nicht ihn zu fragen.
Deshalb bleibe ich einfach auf meinem Platz sitzen und starre auf die Wand.

Ich spüre deutlich, dass er mich ansieht. Dadurch schlägt mein Herz umso schneller und ich bin froh, dass er es nicht hören kann.

Zu meiner Erleichterung, geht die Tür auf und ein jung-aussehender Arzt betretet nun den Raum. Er lächelt charmant und sagt: "Ich bin Levin, der Arzt hier."

"Sind Sie nicht ein wenig zu jung für einen Arzt?", sprudelt es plötzlich aus mir heraus. Peinlich berührt schlage ich mir die Hand vor dem Mund und sage: "So ist das nicht gemeint."

Er lächelt nur und antwortet: "Vertrauen Sie mir. Ich habe schon sehr viel Erfahrung gemacht."

Er nimmt meine Hand in seine und sieht sich die Brandnarbe an.

"Das sieht schlimm aus. Wir müssen das desinfizieren und säubern. Das kann ziemlich weh tun."

Erschrocken reiße ich ihm meine Hand aus seinem Griff. Panisch schüttle ich meinen Kopf.

Schmerzen.

Ich halte alles aus, nur keine Schmerzen. Davor habe ich große Angst. Durch meine Panik, bekomme ich nicht einmal mit, dass Adam sich hinter mich gestellt hat und seine Arme auf meine Schulter legt.

"Keine Sorge. Er wollte dir keine Angst einjagen!", sagt er und funkelt Levin böse an.

Ich weiß nicht wieso, aber seit er mich berührt hat, scheint meine Angst wie verflogen zu sein.
Ich habe keine Ahnung, wie er das macht. Ist es seine Nähe? Vergesse ich alles um mich herum, nur weil er da ist?

"Kann es losgehen?", unterbricht Levin meine Gedanken plötzlich.

Leicht nicke ich und schließe meine Augen. Obwohl ich keine Angst mehr habe, sind die Schmerzen da. Ich zucke bei der kleinsten Berührung und meine Augen tränen bereits. Adam beugt sich zu mir herunter und nimmt mich plötzlich in den Arm. Beschützerisch legt er seine Hände um mich und vergräbt meinen Kopf auf seiner Brust.

"Gleich ist es vorbei. Ich verspreche dir, dass du soetwas nie wieder durchmachen musst!", höre ich seine Stimme leise sagen.

Ich nicke lediglich. Obwohl ich ihn nicht kenne, glaube ich ihn. Verdammt, ich würde ihm mein Leben anvertrauen. Ich weiß nicht, ob ich dumm oder naiv bin. Jedoch kann ich momentan sowieso an nichts anderes denken.

"Wir sind fertig. Hast du andere Verletzungen?"

Adam löst sich von mir und am liebsten hätte ich geschrien, dass er mich nie wieder loslassen soll.

"Ihre Knie sind aufgeschürft. Wahrscheinlich durch einen Sturz. Sareena, gibt es andere Verletzungen?"

Ich schüttel meinen Kopf. Er scheint erleichtert zu sein und nickt.

Kurz scheint er abwesend zu sein, denn seine Augen scheinen anders zu werden. Einige Sekunden später sagt er: "Ich muss jetzt leider los. Levin, kümmerst du dich um sie? Könntest du ihr etwas zu essen geben und sie anschließend in mein Zimmer bringen?"

"In deinem Zimmer?", fragt Levin schockiert.

Adam nickt zur Antwort und wendet sich schließlich mir zu: "Dort ist eine Badezimmer. Du kannst dich duschen oder baden. In meinem Schrank kannst du dir etwas zum Anziehen suchen. Fühl dich wie Zuhause. Ich bin in einigen Stunden wieder da. Okey?"

"Danke!", antworte ich ihm ehrlich.

Er schenkt mir ein leichtes Lächeln und verschwindet dann. Levin scheint immer noch ein wenig perplex zu sein, weshalb ich ihn frage: "Gibt es ein Problem?"

"Nein, nur...er nimmt keine Mädchen auf seinem Zimmer. Ich frage mich ob du womöglich seine Erasthai bist!"

Das Letzte flüstert er, sodass ich es nicht richtig verstehe.

"Erasthai?", erkundige ich mich.

Er springt erschrocken auf und sagt: "Ach, nein. Du hast dich verhört."

Ich zucke mit den Schultern. Das muss es sein. Immerhin habe ich dieses Wort noch nie in meinem Leben gehört.

/A

"Du hast also ihren Kopf ins kalte Wasser getaucht, hmm?", sage ich leise.

"Schade, dass du ein Lykaner bist und dir das überhaupt nichts anhaben kann. Aber wie wärs damit?", drohe ich und drücke seinen Kopf in das Wasser, welches ich vorbereitet habe.

Er versucht sich zu wehren, aber ich bin stärker als er. Deshalb hat er keine Chance. Genauso, wie Sareena keine Chance hatte. Dieser Gedanke macht mich wütend, weshalb ich seinen Kopf unbewusst tiefer hineintauche.

Als ich ihn zurückziehe, ist sein Gesicht fast entstellt. Leider heilt er meiner Meinung nach zu schnell.

"Ich verstehe es, es tut mir leid. Ich werde es nie wieder tun!", bettelt er.

"Hat sie auch darum gebettelt, dass du aufhören sollst? Hast du dann aufgehört?", frage ich wütend und tauche seinen Kopf erneut ein. Es ist kein gewöhnliches Wasser. Es wurde mit flammbare Säure versetzt.

Einige Augenblicke lasse ich ihn zappen, ziehe an seinen Kopf und werfe ihn anschließend zu Boden.

"Was hast du dann mit ihr angestellt? Hmm..Ach ja."

Ich hole ein Streichholz heraus und zünde es an. Er sieht flehend zu mir, aber mich lässt es kalt.

Ich bin seit dem Tod von Kaiden's Vater, nun Kaiden's rechte Hand. Zusätzlich auch der General der gesamten Königsgarde. Ich bin es bereits davor auch gewesen, weshalb ich bei Foltermethoden kalt bleibe.

"Ich hätte dich am liebsten jahrelang gefoltert. Aber ich werde meine Zeit nicht mit dir verschwenden, denn es gibt wichtigers."

"Bitte, Adam. Für eine Obdachlose wie sie, willst du mich umbringen?"

Ich lasse ein lautes Knurren aus meiner Kehle kommen und zünde das Streichholz an, bevor ich es auf ihn werfe. Er fängt an zu schreien und ich spüre deutlich seine Qual.

Ich stattdessen, drehe mich um und gehe einfach. Meine eiskalte Miene lasse ich dabei nicht eine Sekunde fallen. Ich habe schon viele Personen getötet, aber nur wenn sie etwas falsches gemacht haben. Denn das haben sie verdient.

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Wie wird Adam reagieren, wenn er Sareena in seinem Zimmer vorfindet?

Wie reagiert sie?

Was passiert zwischen beiden?

--->nächstes Kapitel: "unerträgliche Nähe"

Dangerous Love (Adam & Sareena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt