27 - Schmerz

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Mein ganzer Körper zittert noch, als ich an das Geschehen von vorhin denke.

Ich habe mich in einem kleinen, engen Raum versteckt, weil ich einfach niemanden sehen will.

Ich kann es nicht glauben, dass ich Adam so falsch eingeschätzt habe. Aber selbst Evan, hat behauptet, dass er jetzt Affären hatte. Weshalb soll Evan lügen? Obwohl, ich kenne ihn kaum aber das traue ich ihm jetzt nicht zu.

Meine Wange pocht immer noch wie ein zweiter Herzschlag und die Tränen hören nicht auf, zu fließen.

Adam möchte mich nicht mehr. Er hat mir von Anfang an etwas vorgemacht. Weshalb soll er mich überhaupt mögen? Ich bin ein gebrochenes, kleines Ding, welches noch vor einigen Monaten obdachlos gewesen ist. Er verdient etwas besseres und das weißt er nun.

Nur wäre ich wenigstens froh darüber gewesen, wenn er es mir nicht auf die harte Tour beigebracht hätte. Es verletzt mich zutiefst und ich denke nicht, dass ich hier noch länger bleiben kann.

...

"Sareena! Was zur Hölle tust du hier? Ich habe dich schon überall gesucht!", sagt eine Stimme.

Ich blinzle ein paar Mal und stehe stöhnend auf. Ich bin auf dem kalten Boden eingeschlafen und mein Körper ist nun komplett steif.

"Reena?"

Ich blicke auf und sehe Irina, die sich zu mir gekniet hat. Tränen füllen meine Wange und ich fange wieder an zu heulen. Sie zieht mich ohne lange darüber nachzudenken in eine Umarmung und streicht mir beruhigend über den Rücken.

"Hey, was ist los? Soll ich Adam rufen?"

"Nein!", sage ich viel zu schnell.

Sie löst sich schließlich von mir und erblickt meine Wange.

"Verdammt Sareena, wer war das?"

"Ich...ich habe mich gestoßen."

"Du solltest nicht hier sein. Adam ist doch seit einigen Stunden zurück. Versteckt du dich vor ihm? Damit er deine Wange nicht sieht? Glaube mir, ich bin die erste, die denjenigen töten wird."

"Ich möchte nicht zu ihm..."

"Komm jetzt mit!", sagt sie herrisch und zieht mich sanft am Arm hoch.

"Irina, bitte. Ich will nicht zu Adam!", sage ich weinend.

"Reena, alles wird gut. Vertraue mir."

Sie zieht mich in das Arbeitszimmer von Kaiden, wo Kaiden auf seinem Tisch sitzt und Adam darüber gebeugt ist. Schnell verstecke ich mich hinter Irina.

"Moya koroleva, was ist los? Ich spüre, dass du aufgebracht bist!", ertönt die Stimme von Kaiden.

"Adam! Solltest du nicht bei deiner Erasthai sein?", schimpft Irina.

"Ich habe jetzt keine Zeit!", antwortet Adam genervt.

Stich.

Irina zieht mich mit sich und deutet auf mich: "Siehst du das, Adam? Irgendjemand hat sie geschlagen!"

Ich blicke zu Adam, der lediglich seine Augen verdreht.

"Hör mal, Irina. Ich habe jetzt wichtigeres zu tun. Uns steht ein Angriff bevor. Diesmal wird es uns treffen. Geht doch shoppen."

Kaiden sieht mich mitleidig an, ehe er sich Adam zuwendet. "Eine Erasthai ist das wichtigste. Kümmere dich um sie. Ich erledige das."

Adam schnaubt wütend und zieht mich plötzlich grob an der Hand. Durch den Schmerz keuche ich auf.

"Hey, lass sie auf der Stelle los!", sagt Kaiden plötzlich wütend.

Adam schleudert meinen Arm weg, weshalb ich einige Schritte zurück taumle.

Kaiden steht in Sekundenschnelle vor mir und baut sich beschützerisch auf.

"Was zur Hölle ist dein Problem? Weshalb gehst du so grob mit ihr um?"

"Sie ist meine Erasthai, also geht dich das nichts an, Adam."

"Du hast mich darum gebeten, sie zu beschützen und das werde ich. Selbst vor dir. Also kriege deine Aggressionen in den Griff."

Er wendet sich nun seiner Gefährtin zu.

"Kleines, nimmst du Sareena mit auf unser Zimmer?"

Irina nickt nur benommen und nimmt meine Hand. Sie führt mich in ihr Schlafzimmer und sagt: "Weshalb ist er so? Wann hat das angefangen?"

"Seitdem er zurückgekehrt war."

"Da stimmt etwas nicht. Man könnte seiner Gefährtin nie weh tun. Moment, war er das?", fragt sie schockiert und deutet auf meine Wange.

Ich bleibe stumm, wobei mir erneut die Tränen fließen.

"Ich bringe ihn eigenhändig um. Dieser verdammte Arsch."

"Nein, nicht. Bitte. Es ist...ein wenig kompliziert. Ich habe Fehler gemacht. Ich hätte nicht so aufdringlich sein sollen."

"Sareena..."

Plötzlich werden ihre Augen glasig und einen Moment später sagt sie: "Ich muss etwas erledigen. Ruh dich aus. Ich bin in ein paar Stunden wieder zurück."

Sie schenkt mir noch ein warmes Lächeln, bevor sie eilig verschwindet.

Mein Herz schmerzt bei dem Gedanken an Adam. Vielleicht wäre es besser, zu gehen. Niemand braucht mich. Adam braucht mich nicht. Meine Anwesenheit stört ihn.

Dangerous Love (Adam & Sareena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt