29 - Zuhause

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Zögernd stehe ich vor der Tür und überlege mir, einfach wieder umzudrehen.

Aber bleibt mir eine andere Wahl? Ich habe kein Dach über dem Kopf. Ich habe nicht genügend Geld. Ich habe niemanden. Also stehe ich nun hier.

Ich weiß selbst nicht, wie ich es überhaupt bis hierher geschafft habe. Ständig habe ich gedacht, dass mich jemand verfolgt. Wenn ich ehrlich bin, habe ich Angst gehabt. Angst, dass mich ein übernatürliches Wesen findet und mich tötet.

Aber zu meinem Glück, bin ich ohne Probleme zur nächsten Bushaltestelle gerannt und habe mit meinem Geld auch keine Probleme gehabt, dies zu bezahlen.

Ich betätige die Klingel und warte nun darauf, dass jemand die Tür öffnet. Mein Herz schlägt unfassbar schnell in meiner Brust, sodass ich befürchte, gleich umzukippen.

Quietschend geht die Tür auf und eine schockierte Meredith ist zu sehen. Ihre Miene verändert sich nach wenigen Sekunden und sie blickt mich wütend an.

"Du verdammte Göre! Was erlaubst du dir einfach für Monate zu verschwinden und hier wieder aufzukreuzen?"

"Es...es tut mit leid."

Sie zieht mich plötzlich an den Haaren in die Wohnung rein. Ich wimmere vor Schmerz.

"Lass mich los!", flehe ich.

"Warte es nur ab, bis dein Vater nach Hause kommt!", sagt sie und schleift mich in die Abstellkammer.

"Bitte. Ich...es tut mir leid!"

Ihr ist es egal. Sie schubst mich auf das kleine Bett, wobei der ganze Staub sich in der Luft aufwirbelt. Danach sperrt sie mich ein.

"Du kleine Göre bleibst erst mal da drin. Ich möchte nicht, dass ich wegen dir auch Kummer bekomme und mein Leben beende. Wie deine Mutter."

Schockiert über ihre Worte, bleibe ich stumm und heule leise vor mich hin.

Meine Mutter. Adam. Ich bringe jedem nur Kummer. Mein Leben ist nichts wert. Ich wünsche nur, dass ich es vorher bemerkt hätte. Dann wäre meine Mutter noch am Leben. Sie wäre glücklich mit meinem Vater.

...

Erschrocken wache ich auf, als ich die laute Haustür zuknallen höre.

"Schatz, rate mal wer wieder hier ist?"

"Wer?", ertönt die strenge Stimme meines Vaters.

"Deine Tochter."

"Was? Wo steckt sie?"

"Ich habe sie eingesperrt. Nicht, dass sie wieder davon läuft."

Als Meredith zu Ende spricht, höre ich die schweren Schritte meines Vaters. Ängstlich kauere ich mich zusammen.

Mein Herz rast, als mein Vater die Tür aufmacht und mich emotionslos ansieht.

"Hast du den Weg nach Hause endlich wieder gefunden?", fragt er ruhig.

Meine Lippen beben vor Angst.

"Hast du deine Zunge verschluckt?"

"N...nein."

Plötzlich zieht er mich an meinen Haaren und schleift mich ins Wohnzimmer.

"Bitte lass mich los!", sage ich heulend.

"Halt still!", brüllt mein Vater.

Er bleibt stehen und ehe ich mich versehe, schlägt er mir ins Gesicht. Ich kippe nach hinten und falle zu Boden. Ein metallischer Geschmack breitet sich in meinem Mund aus.

Dangerous Love (Adam & Sareena)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt