Die nächsten Stunden lenkte Codys Geschwafel über Filme mich von meinen Problemen ab, während Micah die ganze Zeit nah an meiner Seite stand und mit seiner Zunge zu kämpfen hatte.
Ich war wirklich froh darüber, dass keiner der anderen mehr in die Küche kam und ich mich nicht mit meinen Gefühlen auseinandersetzen musste, bis der Moment kam, in dem mein Handy klingelte. Es war meine Mutter und ich bekam schon Magenkrämpfe, als mir mit Blick auf den Display bewusst wurde, dass es schon nach 1 Uhr war.
"Ich muss nach Hause", sagte ich den anderen beiden Bescheid und sah sofort die Enttäuschung in ihren Augen.
"Nur noch eine Stunde", meinte Cody, doch ich schüttelte entschuldigend den Kopf.
"Ich riskiere sicher nicht, dass meine Mutter hier wieder auftaucht", meinte ich nur und nahm die beiden noch kurz in den Arm, um dann schnell aus dem Haus zu verschwinden.
Es war dunkel und kalt draußen, aber der Mond schien so hell, dass es trotzdem wunderschön aussah.
"Hey", hörte ich unerwartet Kiyan hinter mir und wie von selbst erhöhte ich mein Tempo.
"Bist du wieder am flüchten?", fragte er dann provozierend, als er mich eingeholt hatte und hielt mich an der Hand fest, doch ich schüttelte seine schnell wieder ab."Was willst du von mir?", zischte ich ihn an. Er sah im Mondlicht mit den verwuschelten Haaren mal wieder so gut aus, dass ich mir immer wieder den Kuss, den der Chloe gegeben hatte, vor Augen rufen musste, um nicht wieder weich zu werden.
"Was ist eigentlich dein Problem?", fragte er mich plötzlich und lief weiterhin nah neben mir her.
"Ich habe kein Problem. Nur küsse ich nicht wahllos Leute um danach mit anderen rumzumachen. Achja, und ich belüge nicht andere wegen meinem Beziehungsstatus."
Ich bemerkte seinen Blick von der Seite, schaute aber trotzdem nur geradeaus und verkniff mir ihm irgendeine Emotion zu zeigen, dabei explodierte in mir gerade ein Feuerwerk. Ich war so wütend auf ihn und trotzdem hatte ich diese Sehnsucht nach seiner Nähe tief in mir, was mich innerlich in ein Chaos stürzte.
"Ich küsse doch nicht wahllos Leute", verteidigte er sich und kurz bevor ich die Einfahrt meines Hauses hochlaufen konnte, hielt er mich erneut zurück. "Du bist doch diejenige, die auf Micahs Schoß gesessen hat!"
"Und du derjenige, der seine Freundin dabei hatte!"
"Hast du Gefühle für ihn?"
Ich dachte ich höre nicht richtig und biss mir vor Wut auf die Unterlippe.
"Nein! Er ist ein Freund!"
"Genau wie Chloe!"
"Du hast sie doch eben noch geküsst!"
"Du vor kurzem Micah doch auch!"
Wir wurden bei unserer Diskussion immer lauter und irgendwie passierte es unbewusst, das mein Blick immer wieder auf seine Lippen fiel, doch ich unterdrückte das Verlangen ihn mit einem Kuss zum Schweigen zu bringen.
"Weißt du was, lass mich einfach in Ruhe!"
Ich marschierte völlig durcheinander zur Haustür und ehe ich sie aufschließen konnte, stand meine Mutter vor mir und schaute mich wütend an."Mia! Hast du mal auf die Uhr geschaut!", schrie sie mich an und holte schon erneut Luft, doch dann trat Kiyan neben mich und wandt sich ihr zu.
"Gabrielle, es tut mir so leid. Ich hatte Mia gebeten mich abzuholen, da es mir nicht so gut ging und dann hab ich sie aufgehalten", erklärte er so ruhig und zuckersüß, dass ich schon wieder alles Schlechte an ihm vergaß. Was hatte dieser Kerl nur für eine Macht über mich.
"Oh, das wusste ich nicht. Entschuldige mein Schatz", wandte sich meine Mutter dann mir zu und hielt uns die Tür auf, damit wir eintreten konnten. "Dann mal gute Nacht", meinte sie noch und verschwand wieder im Schlafzimmer.
"Danke", murmelte ich leise, doch er reagierte gar nicht darauf und lief in den Flur um rechts in sein Zimmer zu verschwinden. War ich schuld an der verkorksten Situation? Ich wusste es nicht mehr und fühlte mich einfach nur noch beschissen. Er hatte ja recht. Immerhin saß ich wirklich auf Micahs Schoß, aber eben nur freundschaftlich.
Ich lief geknickt in mein Zimmer und schubste die Tür zu, um mir dann ein weites rotes Tshirt und eine Leggins anzuziehen. Dieser ganze Abend schwirrte mir im Kopf herum und so langsam verlor ich wirklich noch meinen Verstand wegen ihm. Wie gerne würde ich mit Juline über alles reden, aber eben nicht am Telefon.
Als ich mich dann hinlegen wollte, klopfte es leise und ich lief mit angehaltenem Atem zur Tür, um diese dann zögerlich aufzuziehen.
"Lass uns bitte reden. Ich kann das alles so nicht stehen lassen", stand Kiyan mit Jogginghose und grauem Tshirt vor mir und ich ließ ihn dann trotz mulmigen Gefühl reinkommen.
Er setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und knipste meine Lampe an, während ich mich auf mein Bett setzte und ihn fragend musterte.
"Chloe ist wirklich nicht meine feste Freundin. Wir haben was, dass man nicht beschreiben kann, aber da sind keine Gefühle im Spiel", erklärte er ruhig und lehnte sich dabei nach vorne, um mir tief in die Augen zu sehen.
"Wieso beendest du es dann nicht?", fragte ich leise, doch er schüttelte sofort den Kopf.
"Ich kann nicht, wieso sollte ich auch", murmelte er und schaute sich dabei in meinem Zimmer um.
"Wieso du das solltest?", wiederholte ich ihn und spürte wieder diese Wut in meinem Bauch. So langsam wurde mir klar, dass es Eifersucht war, was ich empfand und es fühlte sich einfach nur schrecklich an.
"Ja, wieso sollte ich?", stand er auf und fuhr sich nervös durch die Haare. "Glaub mir Mia. Ich kenne Mädchen wie dich. Am Anfang ist es aufregend den Typen der kalt rüber kommt kennenzulernen, aber am Ende entscheidet ihr euch doch für den anderen."
"Was für einen anderen?", fragte ich sofort verwirrt und irgenwie fand ich es ziemlich beleidigend, dass er Mädchen wie dich sagte.
"Micah zum Beispiel."
Ich verdrehte schon fast verzweifelt die Augen und ließ mein Gesicht in die Hände fallen.
"Wie oft eigentlich noch! Ich will nichts von Micah!", erklärte ich zum gefühlt tausendstenmal und stand dann auch auf, um mich nah vor ihn zu stellen.______
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My new stepbrother - Konsequenzen
Teen Fiction- Abgeschlossen - Badboy | Drama Mias Leben gerät von jetzt auf gleich vollkommen außer Kontrolle. Erst erwischt sie ihre Mutter mit einem anderen Mann und als wäre das nicht schon genug, ist sein Sohn auch noch der Typ mit den kalten, braunen Aug...