~•°Herzrasen°•~

8.8K 345 67
                                    

Mein Herz schlug mir so fest gegen die Rippen, dass es mir körperlich schon extrem zusetzte, während meine Hände anfingen zu zittern und es langsam schon schwierig wurde, dass Handy richtig festzuhalten.

Ich zog tief Luft ein, schloss meine Augen und schob es blind zurück in die Innentasche der Jacke. Er hatte es verdient, dass ich ihm seine Worte glaubte. Was auch immer er und Chloe hatten, oder eben nicht mehr hatten, es war ganz allein seine Sache.

Müde und erschöpft erhob ich mich von dem Stuhl, legte die Jacke über meinen Arm und lief dann leise zu seinem Zimmer, um nervös an der Tür anzuklopfen. Er machte aber nicht auf. War er etwa mit Thomas im Schlafzimmer? Ehe ich heimlich an der Tür gegenüber lauschen konnte, kam auch schon Thomas mit einem Anzug heraus.

"Gute Nacht", lächelte er und lief dann den Flur entlang zur Haustür, als wäre es das Normalste der Welt.

Was ein komischer Typ er war ...

Ich schüttele den Kopf über ihn und schaute wieder zu Kiyans Tür. Wahrscheinlich schlief er schon, also ging ich samt dieser Jacke in mein Zimmer. Innerlich ärgerte ich mich total, dass ich sie ihm nicht wiedergeben konnte, denn so blieb diese Versuchung weiterhin in meinen Händen und konnte mich jederzeit in meiner Entscheidung umstimmen.

Was für eine Stresssituation!

Ich schloss meine Tür hinter mir, legte die Jacke auf mein Bett und wollte gerade zum Fensterq, um die Rollos herunterzulassen, da zuckte ich bei Kiyans Anblick, der an meinem Schreibtisch saß, heftig zusammen. Mein Herz schmerzte vor Schock und ich musste mehrmals blinzeln und durchatmen, um überhaupt wieder einigermaßen klarzukommen.

Er bemerkte von meiner Aufregung anscheinend nichts, denn er schaute sich ganz in Ruhe meine Zeichnungen an und schien geistig auch überhaupt nicht hier zu sein.

Ich stand ebenfalls einfach nur da und beobachtete ihn von der Seite, bis er die Blätter wieder auf dem Tisch platzierte und zu mir herüberschaute.

"Wieso bist du eigentlich immer so schreckhaft?", fragte er dann sichtlich amüsiert, denn seine Augen funkelten mich belustigt an, während er aufstand und langsam auf mich zukam. Er hatte sich schon umgezogen und zu meinem Vergnügen hatte er nur noch ein enges weißes Shirt und eine dunkle Jogginghose an.

Ich biss mir unbewusst auf die Lippe, betrachtete ihn neugierig und als er dann genau vor mir stehenblieb, hob er wieder mal mein Kinn ein wenig an, sodass unsere Augen sich trafen.

"Hmm?", flüsterte er dann und ich wurde rot, denn ich hatte vor lauter gaffen seine Frage vollkommen vergessen, was ihm natürlich auch nicht entging. "Von was bist du so abgelenkt?", kam es dann noch grinsend von ihm und ich musste in dem Moment über mich selbst kichern. Ich musste ihm ja vorkommen wie eine Verrückte, was ja auch stimmte, denn ich war verrückt nach ihm, obwohl es so absurd schien.

Als sein Blick dann auf mein Bett hinter mir fiel, löste er den Griff von meinem Kinn und kramte in seiner Jacke. Ich lief in der Zeit zum Fenster und versuchte mich ein wenig zu beruhigen. Allein seine Anwesenheit machte mich so durcheinander, das es einem so unwirklich vorkam. Als würde ich das alles träumen, doch aufwachen wollte ich sicherlich nicht.

Ich zog an dem Band und schaute den Rollos zu, die den Raum langsam immer dunkler werden ließen, bis ich nur noch ein paar enge Schlitze aufließ, sodass ich noch einigermaßen alles erkennen konnte.

Als ich mich dann zu ihm herumdrehte, saß er zu meiner Enttäuschung auf der Kante meines Bettes und tippte hastig auf seinem Handy herum. Ich konnte mir schon denken mit wem er schrieb und dachte über meine nächsten Schritte nach.

Entweder würde ich ihn jetzt bitten zu gehen und alleine schlafen, oder aber ich brachte ihn dazu, mit mir über alles zu reden ...

Mich einfach auf seinen Schoß setzen und ihn küssen wäre auch eine gute Idee gewesen, aber das würde ich nicht machen können. Dafür wirkte der Alkohol nicht mehr stark genug... leider!

"Mit wem schreibst du?", platzte es plötzlich unerwartet aus mir heraus und als ich ihm entgeistert über mich selbst ins Gesicht starrte, schaute er mich mit einem fragenden Blick an.

Er legte das Handy zur Seite und zeigte mir mit seiner Hand an, dass ich mich auf seinen Schoß setzen sollte, was ich auch ohne darüber nachzudenken tat.

"Das war nur Chloe. Sie rastet ein klein wenig aus", erklärte er mir und dankbar über seine Ehrlichkeit strahlte ich ihn einfach nur an, während ich es mir auf seinem Schoß bequem machte und er seine starken Arme um meinen zierlichen Körper legte. "Man könnte fast meinen, dass du dich über ihre Getexte freust."

Er inspizierte mein immernoch lächelndes Gesicht und sofort verging mir das Grinsen und ich fühlte mich ein klein wenig ertappt. Immerhin wusste er ja nicht, das ich wusste, wer ihm geschrieben hatte und das sollte auch so bleiben.

"Nein, ich bin einfach nur froh zu Hause zu sein nach dieser Nacht", hauchte ich leise. Über die Erkenntnis, dass es ja schon morgens war, musste ich dann ausgiebig gähnen und legte dabei meinen Kopf an seiner Schulter ab, woraufhin ich auf seiner Wange beobachten konnte, wie seine Mundwinkel leicht zuckten und die Grübchen entstanden, die ich so sehr an ihm mochte.

"Du kannst wirklich süß sein, weißt du das?", fragte er dann leise und streichelte sanft und gleichmäßig über meinen Rücken.

"Ich geb mir Mühe", hauchte ich verlegen und konnte mir ein Grinsen dabei nicht unterdrücken. Es machte mich unheimlich glücklich, ihm so nahe zu sein.

Vorsichtig erhob er sich dann mit mir auf seinen Armen und lief genau vor den Spiegel meines Kleiderschranks, an dem er mich herunterließ um sich mit den Händen an meiner Taille hinter mich zu stellen.

"Zieh den Pullover aus. Ich will ihn keine Sekunde länger an dir sehen", sprach er leise, aber irgendwie auch bedrohlich und sofort zog ich den Pullover aus und stand nur noch in meinem knappen Top vor ihm. Er fing an mit einer Hand in meinen Haaren zu spielen, küsste zärtlich meine Schulter entlang und sah mir dabei ihm Spiegel immer wieder entgegen.

Ich spürte bei seinem Anblick das Verlangen durch meinen ganzen Körper rauschen, sah ihm erregt dabei zu, wie er meinen Hals und Nacken entlang küsste und hielt dann die Luft an, als seine andere Hand langsam über meinen Bauch nach unten strich, um an dem Knopf meiner Jeans inne zu halten.

Nie im Leben war mir so heiß!
Nie im Leben war ich so nervös und doch fühlte sich jede Berührung, jeder Kuss und jeder Blick einfach nur absolut richtig an ....

_______
1050 Wörter

My new stepbrother - Konsequenzen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt