~•°Cody°•~

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Ich reichte ihm die Tasse mit Kaffee, die er dankend annahm und wartete dann ungeduldig darauf, das wir endlich anfangen würden.

"Wieso willst du überhaupt hier aufräumen?", fragte der Braunhaarige mich neugierig und musterte dann das Chaos in der Küche.

"Weil das das Haus meines besten Freundes ist und meine beste Freundin erst mit mir kommt, wenn hier Ordnung ist, weil er auch ihr bester Freund ist und ich sie heute aber brauche."

Er starrte mich mit großen Augen an und nahm noch einen Schluck seiner Tasse. Wahrscheinlich hatte er kein Wort verstanden, was mir aber egal war. Ich schnappte mir einen blauen Sack unter der Spüle und drückte auch ihm einen in die Hand.

"Du sammelst die Flaschen, ich die Becher und beeil dich."
"Ai ai Captain", lachte er und verließ dann die Küche.

Kopfschüttelnd fing ich an alles in den Sack zu stopfen und schon nach kurzer Zeit sah zumindest die Küche wieder bewohnbar aus.

Als ich dann im Wohnzimmer weitermachen wollte, sah ich sofort Cody, der schnarchend halb auf der Couch lag und vor sich hindöste. Ich verdrehte schmunzelnd die Augen und machte mich dann auf den Weg nach oben, um nach meinen besten Freunden zu schauen.

Vor Micahs Zimmer hielt ich kurz inne und klopfte dann leise, um zögerlich einzutreten. Sofort sah ich ihn in seinem Bett liegen, doch zu meinem Erstaunen war von Juline keine Spur hier zu sehen.

"Micah", rüttelte ich an seiner Schulter, woraufhin er mich um die Taille packte und mich zu ihm ins Bett zog.  Ich lag wie erstarrt neben ihm, während er an meinen Haaren roch und irgendwas im Halbschlaf faselte. Sofort nahm ich den Becher von seinem Nachttisch und schüttete ihm das Zeug ins Gesicht.

"Was soll das?!", fragte er wütend und stand sofort auf, um mich dann verwirrt anzustarren. "Was machst du denn hier?"

"Ich suche Juline", gab ich ihm zurück und erhob mich wieder aus seinem Bett, in dem wir uns vor kurzem noch geküsst hatten. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte die Erinnerung auszublenden und das er nun Oberkörperfrei vor mir stand, machte die Sache  nicht einfacher.

"Die ist sicher irgendwo unten", meinte er gähnend und ließ sich wieder ins Bett fallen.

"Willst du nicht duschen gehen?", fragte ich ihn und sah den Becher an, dessen Inhalt ich in sein Gesicht geschüttet hatte.

"Später", murmelte er und schaute mich grinsend an, wie er es schon immer getan hatte. Juline hatte sicher Recht damit, dass er in mich verliebt war, aber mir war seine Freundschaft einfach wichtiger und ich empfand eben auch nicht das Gleiche für ihn. Da war keine Leidenschaft zwischen uns, kein Feuer und auch keine Schmetterlinge, weswegen ich ihm nach dem Kuss auch klar gemacht hatte, dass das keinen Sinn machen würde.

Als ich gedankenverloren sein Schnarchen wahrnahm, lief ich raus ins Badezimmer und wusch mir meine klebrigen Hände, um fast zu Tode zu erschrecken, als ich plötzlich eine Hand an meinem Oberschenkel spürte.

"Meine Güte Mia! Musst du so schreckhaft sein?", lachte Juline und ich schaute sie mir ganz genau an. Sie lag mit einer dicken Decke umhüllt in der Badewanne und grinste mir schief entgegen.

"Hast du überhaupt geschlafen?", fragte ich mit Blick auf ihre dunklen Augenringe und sofort stand sie auf und hüpfte voller guter Laune aus der Badewanne.

"Nö, ich hatte besseres zu tun", kicherte sie und schaute in den Spiegel vor uns, um ihre blonden Haare einigermaßen zurechtzurücken.

"Ich muss mit dir reden", flüsterte ich dann, denn es fiel mir immernoch schwer über die Probleme zu Hause nachzudenken, geschweigedenn laut darüber zu sprechen.

Ihr Lächeln verschwand. Sie kannte mich in und auswendig und wusste sicher, dass mir etwas schmerzhaftes auf der Seele lag.

"Ist es wegen deinen Eltern?", fragte sie besorgt und ließ sich auf dem Rand der Badewanne nieder, ohne ihren mitleidigen Blick von mir zu nehmen.

"Mein Vater ist ausgezogen", erklärte ich und musste mich dabei wirklich anstrengen, nicht in Tränen auszubrechen.

"Das tut mir so leid, Mia", stand sie wieder auf und zog mich in eine innige Umarmung, die mich wirklich beruhigte, bis wir laute Stimmen und Gelächter von unten hörten.

Sofort löste sich Juline von mir und lief mir vorraus aus dem Badezimmer die Treppen herunter, wo ich wieder mal eine Situation vor Augen hatte, in der Cody zum Gespött gemacht wurde.

"Kennst du die?", fragte Juline mich leise und ich schaute mir zuerst den Braunhaarigen mit den schlichten Klamotten an, der einen Stift in der Hand hatte und damit lachend vor Codys Gesicht herumspielte. Dann fiel mein Blick auf den blonden mit der Surferfrisur, der das auch noch filmte. Idioten!

Dann erst wanderte mein Blick auf die braune Couch, wo der Schwarzhaarige mit den kalten Augen saß und sich anscheinend nur für sein Handy interessierte.

"Hört auf", platzte es dann aus mir heraus und ich lief auf sie beiden zu, um dem Braunhaarigen den Stift aus der Hand zu reißen. Erst dann sah ich den Penis, den er auf Codys Stirn gemalt hatte.

"Ohhhh wie erwachsen ihr doch seid! Hat der Kindergarten also heute Freigang?", fragte ich ihn augenverdrehend und versuchte dabei, Cody aus seinem tiefen Schlaf zu reißen.

"Du als Babysitterin müsstest es ja wissen", gab mir der Idiot zurück und gab dabei dem blonden Surfertyp ein Highfive, als hätte er den Witz des Jahres gerissen.

"Lass uns gehen, Mia", hörte ich Juline hinter mir, doch ich würde Cody sicher nicht mit denen hier lassen, aber er war nicht im Stande aufzustehen, so tief schnarchte er vor sich hin.

"Ich möchte das ihr sofort das Haus verlasst", wandt ich mich den Beiden Idioten zu, doch meine Antwort bekam ich von dem Schwarzhaarigen, der anscheinend das Interesse an seinem Handy verloren hatte.

"Ist es etwa dein Haus?", fragte er mich und kam mir so nah, das es mir wirklich unangenehm war. Ich wusste nicht mehr was ich ihm erwidern sollte. Schaute wie benommen in diese Kälte seiner Augen und spürte seinen Atmen an meinem Gesicht.

"Nein, aber meins! Also raus hier!", erklang dann Micahs laute Stimme hinter mir und trotzdem ließ der Schwarzhaarige meine Augen nicht los.

"Kiyan", flüsterte er und drückte mir einen Zettel in die Hand. Ich hörte kurz auf zu Atmen und spürte die Röte in meinen Wangen, bis er mir entgegen grinste und dann den anderen beiden hinterher aus dem Haus verschwand.

"Was für Idioten waren das?", fragte Juline Micah.

"Freunde von Leyla", gab er ihr zurück und ich starrte immernoch zur Hautür, durch welche die anderen gerade verschwunden waren.

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1064 Wörter

My new stepbrother - Konsequenzen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt