Nervös starrte ich ihn immernoch an und obwohl ich wieder einmal keine Ahnung hatte wieso, verstand ich seine Sichtweise irgendwie und wollte ihm einfach nur zeigen, dass ich auch nach all dem Drama für ihn da wäre, warum auch immer ich das beweisen wollte.
Immernoch in seine Augen schauend streckte ich meine Hand in seine Richtung, die er kurz wahrnahm, doch nicht erwiderte. Es wurde mir schon fast unangenehm, doch dann kam er einen letzten Schritt auf mich zu und zog mich in eine unglaublich wohltuende Umarmung, die mich, egal was an diesem Abend vorgefallen war, einfach nur glücklich sein ließ.
Ich legte meinen Kopf an seiner Brust zur Seite, schloss meine Augen und zog seinen unbeschreiblich guten Geruch tief in mich ein. Mir kam sofort der Gedanke, ihn nach seinem Parfum fragen zu müssen, denn ich wollte mein ganzes Zimmer damit einsprühen. Er beruhigte mich, was mich aber wieder beunruhigte, denn wie konnte man so schnell jemanden so toll finden?
Seine Hände ruhten auf meinem Rücken, hielten mich fest an seinem starken Körper, während er seinen Kopf auf meiner Schulter liegend hatte und mir sanfte Küsse auf den Hals gab, die mein Herz bei jeder Berührung tanzen ließen.
"Geht doch", hörte ich plötzlich Zayn und wollte mich peinlich berührt von Kiyan lösen, doch der dachte gar nicht daran mich loszulassen.
"Wollen wir nach Hause?", flüsterte er mir leise ins Ohr und allein sein Atem auf meiner Haut löste eine Gänsehaut auf meinem Nacken aus. Ich nickte nur völlig verloren und spürte daraufhin, wie er sich aus der Umarmung befreite, um aber sofort meine Hand fest in seine zu nehmen. Eine wirklich schöne Geste, die mich einfach nur glücklicher machte.
"Wir fahren", meinte Kiyan zu Zayn, der daraufhin auch nur nickte und neben uns her über den Spielplatz lief.
"Kannst du mich vorher nach Hause bringen? Die Lust auf Party ist mir irgendwie vergangen", fragte er dann und steckte sich eine Zigarette in den Mund.
"Klar, wo ist überhaupt Adam?", erkundigte sich der Schwarzhaarige an meiner Hand, doch Zayn zuckte nur unwissend mit den Schultern.
"Wahrscheinlich immernoch in dem Keller, so verpeilt wie er ist", lachte Zayn auf und zündete sich dann die Kippe an.
Als wir genau da am Wald ankamen, wo wir rausgekommen waren, zog Kiyan mich plötzlich weiter die Bäume entlang und ich dachte ich sehe nicht richtig, als ich am Ende einen kleinen gepflasterten Weg durch die Bäume erkannte.
Sofort fiel mein Blick auf Zayn, der genauso dumm aus der Wäsche schaute wie ich. Mir ging sofort durch den Kopf, wie viel Ärger wir uns erspart hätten und er dachte vermutlich das gleiche, denn er fing plötzlich laut an zu lachen.
"Hättest du mir nicht sagen können, dass es hier einen Weg gibt?", wandt er sich an mich.
"Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich sicher nicht mit dir durch den Wald", gab ich ihm zwar grinsend zurück, doch innerlich wühlte mich die ganze Situation immer noch auf. Micahs Blick und Julines Worte. Beides zerfraß mich und ich hatte in dem Moment schon Angst davor, das der Alkohol aufhören würde zu wirken und mich dann alles wie ein Schlag ins Gesicht treffen würde.
"Was ist an dem Wald so lustig?", fragte Kiyan und schaute dabei nur Zayn an, der aber mit der Hand nur leicht abwinkte.
"Gar nichts. War einfach nur scheiß dunkel und gruselig."
"Als ob du vor etwas Angst hast", grinste dann auch Kiyan und Zayn lachte schon bevor er seine Antwort aussprach.
"Klar, vor kleinen Nerds und zickigen Zwergen."
Ich verstand überhaupt nicht, was er meinte, hoffte aber er meinte nicht Cody, denn das würde mich wieder daran zweifeln lassen, ob er wirklich so ein netter Kerl wäre, wie er sich mir die letzten Stunden gezeigt hatte.
Während die Beiden über ihre Insider lachten kamen wir auch endlich an der Straße an und als ich dann an Kiyans Auto Adam und Chloe sah, wurde mir dann doch wieder ganz komisch zumute. Ich schaute runter auf Kiyans Hand, die meine immernoch fest hielt und atmete dann gleichmäßig und ruhig ein uns aus, bis wir am Auto ankamen und vor den Beiden stehenbleiben.
Ich bemerkte sofort Adams Blick, der mich daraufhin freundlich anlächelte und als ich dann Chloe ansah, nahm ich wahr, dass sie nur Kiyan musterte. Sie würdigte mich keines Blickes, was mir auch recht war. Ignorante Ziege dachte ich nur und musste dann für mich selbst lächeln.
"Soll ich dich mitnehmen oder bleibst du noch?", unterbrach Kiyan dann die Stille an Adam gewandt, der sich streckte und dabei laut und lange gähnte.
"Nach Hause wäre ganz gut", meinte er und dann schloss der Schwarzhaarige auch schon das Auto auf, um mit mir zusammen zur Beifahrertür zu laufen und diese mir mit einem Lächeln aufzuhalten.
"Danke", murmelte ich verlegen und ließ mich schnell auf den Sitz fallen, um kurz auf alles klarzukommen. Chloe raubte mir allein mit ihrer Anwesenheit meine Nerven und immer wieder musste ich Juline und Micah aus meinem Kopf vertreiben. Es war anstrengend, dass alles auszublenden, aber ich wollte unter keinen Umständen hier in Tränen ausbrechen. Erst recht nicht, wo auch Adam und Chloe nun bei uns waren.
"Können wir reden!? Jetzt!", hörte ich dann Chloe und Kiyan wandt sich daraufhin mir zu.
"Ich bin gleich wieder da", sagte er mit einem aufmunternden Lächeln und schubste dann die Tür des Autos zu, um mit Chloe einige Schritte den Bürgersteig lang zu laufen.
Was wollte sie mit ihm bereden?
Mir entging auch nicht, das sie mit ihrer Hand immer wieder leicht über seinen Arm strich, während sie einige Autos weiter schlenderten und ich sie leider nicht mehr sehen konnte.
"Willst du ein-"
Ich schrie erschocken auf und drehte mich mit großen Augen nach hinten, wo Adam und Zayn mich genauso erschocken anstarrten. Von meinem Karussell in meinem vernebelten Hirn hatte ich die beiden vollkommen vergessen und natürlich auch nicht mitbekommen, das sie eingestiegen waren.
"Meine Fresse! Du bist nicht nur im Wald absolut gruselig", stieß Zayn seine angehaltene Luft aus und ich musste fast darüber lachen, wie entgeistert er mit seiner Hand auf seinem Herzen liegend aussah.
Adam hingegen schien die Situation zu amüsieren, anscheinend war er nicht so schreckhaft, was wiederum daran liegen könnte, das der wohl einen gekifft hatte. Ich sah seine roten Augen sogar hier im dunklen Auto.
Meine Atmung erholte sich langsam von dem Schreck und ich drehte mich sofort wieder nach vorne, um aufgeregt die Sekunden zu zählen, die er mit ihr weg war und nach gefühlten Stunden kam er endlich wieder zurück und sah dabei überhaupt nicht glücklich aus.
Was machte dieses Miststück nur mit ihm?! Wo vorher sein Lächeln mich auf Wolken schweben ließ, verzog er nun keine Mine und stieg ohne ein Wort zu sagen ein, um dann mit quietschenden Reifen loszufahren.
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1087 Wörter
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My new stepbrother - Konsequenzen
Fiksi Remaja- Abgeschlossen - Badboy | Drama Mias Leben gerät von jetzt auf gleich vollkommen außer Kontrolle. Erst erwischt sie ihre Mutter mit einem anderen Mann und als wäre das nicht schon genug, ist sein Sohn auch noch der Typ mit den kalten, braunen Aug...