~•°Erklärungen°•~

10.3K 402 79
                                    

Er schaute mich an und es entstand plötzlich ein Grinsen in seinem Gesicht, von dem ich nicht wusste, was es zu bedeuten hatte. Immerhin hatte ich ihm gerade erzählt, das seine Freundin, oder was auch immer sie war, etwas mit einem anderen hatte. Seine Reaktion war mir suspekt.

"Und deswegen brichst zu zusammen?", fragte er mich dann und streichelte dabei sanft über meine Hand. Ich war völlig verwirrt. Sollte er nicht sauer oder was ähnliches sein?

"Naja, ich wollte eben nicht, dass dir wehgetan wird", gab ich offen zu und machte mich damit sicher zu einer Witzfigur in seinen Augen, aber es stimmte wirklich. Es war mir bewusst, dass ich ihn kaum kannte, aber irgendwas an ihm faszinierte mich und sein Schmerz wurde auch zu meinem.

"Egal was Chloe macht, sie könnte mir nie wehtun. Ich hab dir gesagt, dass ich nichts für sie empfinde. Ich hoffe du glaubst mir endlich."

Eine kurze Stille entstand, in der er auf unsere verschränkten Hände schaute und ich versuchte alles in meinem Kopf zu ordnen. Wenn sie nicht seine Freundin war, wieso küsste er sie dann? War ich vielleicht einfach zu verklemmt, was solche Sachen anging?

"Weißt du was mir wirklich wehtut?", riss er mich dann aus meinen Gedanken und beugte sich zu mir herüber, um mir seine andere Hand an meine Wange zu legen, was mir ein Kribbeln durch den ganzen Körper jagen ließ. "Es hat mir wehgetan, als ich dich auf Micahs Schoß gesehen habe. Es zerreißt mich innerlich, dich überhaupt bei anderen Typen zu sehen. Wie sie dich anschauen, dass reicht für mich schon um durchdrehen zu können. Am meisten weh tut es mir jetzt, zu wissen, dass es dir meinetwegen so schlecht ging."

Seine Worte kamen mir unwirklich vor. Ich konnte überhaupt nicht fassen, was er da gerade alles sagte. Wie paralysiert starrte ich in seine Augen und spürte mein Herz, dass wieder einmal zu tanzen begann. Er nahm seine Hand von meiner Wange und fuhr sich mit ihr durch die schwarzen Haare, die selbst mitten in der Nacht perfekt aussahen.

Ich wusste, dass ich mich zu ihm hingezogen fühlte und das schon seit ich ihm das erste mal in die Augen gesehen hatte, aber das er genauso empfand, konnte ich kaum glauben. Er hatte doch nach unserem Kuss mit Chloe rumgemacht, hatte nichts dazu gesagt, als Zayn mich beleidigt hatte und trotzdem saß er nun vor mir und behauptete, dass ich in ihm solche Gefühle auslösen würde. Was sollte ich davon halten?

"Wieso?", war das Einzige, das ich noch fragen konnte. Für alles andere war ich zu verwirrt.

"Wieso was?"

"Wieso kann ich solche Gefühle in dir auslösen? Wieso hast du mich geküsst? Wieso hast du nach unserem Kuss Chloe geküsst? Wieso bist du so anders, wenn Zayn in deiner Nähe ist?"

Ich hoffte ihn nicht überfordert zu haben, aber ich wollte endlich Antworten auf all meine Fragen, denn sonst würde mein Verstand noch komplett aussetzen. Als ich dann bemerkte, dass er seine Hand aus meiner ziehen wollte, hielt ich seine noch fester und beugte mich noch näher zu ihm, sodass nur noch wenige Zentimeter unsere Lippen trennten.

Sein Blick veränderte sich und mal wieder sah ich den Schmerz in dem dunklen braun. Wieso konnte er nicht einfach ehrlich zu mir sein?

"Ich werde dir das Herz brechen, Mia", flüsterte er nur und legte dabei wieder seine warme Hand an meine Wange.

"Sei einfach ehrlich zu mir", hauchte ich und hoffte auf seine Erklärungen, doch er gab mir nur einen zärtlichen Kuss auf die Wange, entzog mir seine Hände und verschwand so schnell wieder aus meinem Zimmer, dass ich nichtmal die Möglichkeit hatte ihn aufzuhalten.

Kaum war er weg, nahm er all die guten Gefühle mit sich und ließ nur Enttäuschung und Leere da. Wenn er doch so empfand, wieso machte er alles so kompliziert? Konnte er nicht einfach normal zu mir sein?

Noch verwirrter als vor unserem Gespräch wollte ich aufstehen und mein Fenster aufmachen, denn diese ganzen Ungeklärtheiten schnürten mir die Kehle zu und erschwerten mir das Atmen.

Keine zwei Schritte konnte ich machen, da öffnete sich ruckartig meine Tür und ich zuckte erschocken zusammen. Bald würde ich wirklich einen Herzinfarkt bekommen, es war nur eine Frage der Zeit.

"Wenn ich dir sage, dass ich ein schlechter Mensch bin, würde es dich dann immernoch interessieren, ob mir jemand wehtut?", kam Kiyan erneut in mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er schaute mich fragend an und kam mir so nah, das sein Geruch mir wieder tief ins Bewusstsein fiel, was es mir schwer machte bei klarem Verstand zu bleiben.

"Ich glaube nicht das du ein schlechter Mensch bist", gab ich ihm zurück und schaute hoch in seine Augen, die mich ununterbrochen musterten.

"Du kennst mich nicht und trotzdem löst du so vieles in mir aus und es ist fast unmöglich für mich, mich von dir fernzuhalten", sprach er verzweifelt und legte seine Stirn an meine, um mit seinen Händen meine Taille zu umfassen, was ein solches Gefühl in mir auslöste, dass ich innerlich Feuer fing.

"Dann halt dich nicht fern", flüsterte ich und streichelte vorsichtig mit einer Hand über seine bebende Brust.

"Du wirst diesen Satz irgenwann bereuen", gab er mir zurück und fing dabei an, sanft über meine Stirn zu küssen, was mich sofort dazu veranlasste meine Augen zu schließen und diesen Moment zu genießen.

"Ich werde es nicht bereuen", hauchte ich nur noch und sofort suchte er meinen Blick und nahm sanft mein Gesicht in seine Hände.

"Dann müssen wir wohl beide mit den Konsequenzen leben", flüsterte er und legte ohne Vorwarnung seine Lippen auf meine. Ich spürte erneut das Kribbeln in meinem Unterleib, die Gänsehaut auf meinen Armen und das Verlangen nach ihm vernebelte mir alle Sinne.

Ich umfasste seinen Körper, zog ihn enger an mich heran, während er mich nach hinten drängte und gleichzeitig mit seiner Zunge an meiner spielte. Das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen machte mir nichtmal etwas aus. Er war mein letzter Atemzug und ich würde nie wieder aufhören wollen, dass war mir in diesem Moment klarer denn je und dann spürte ich den Rahmen meines Bettes hinter mir und ließ zu, dass er mich zum hinlegen drängte und sich zwischen meine Beine legte, während er schnell atmend seine Lippen von meinen löste, um anzufangen, voller Erregung meinen Hals zu liebkosen.

_______
1040 Wörter

Ich weiß, ich weiß. Viel Klischee und so 😅

My new stepbrother - Konsequenzen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt