Ich zeichnete einfach aus dem Kopf heraus, um zu üben und mit der lauten Musik in meinen Ohren, vergaß ich Raum und Zeit um mich herum. Völlig in meinem Element, machte mich aber dann die Vorstellung schon ein wenig nervös, bald etwas zu malen, das auf ewig an Kiyans Körper haften würde. Es musste perfekt werden ...
Irgendwann holten mich meine Gedanken an ihn wieder so ein, dass ich die Kopfhörer abnahm, den Bleistift zur Seite legte und Adams Schnarchen wieder in meine Ohren drang.
Leise stand ich auf, legte mich neben mein Bett auf den Boden und starrte Richtung Decke.
"Adam!", sagte ich laut und drehte meinen Kopf zur Seite, um dem Blonden genau ins Gesicht zu schauen.
Er rührte sich nicht, was mich dazu brachte, mich auf die Seite zu drehen und an seinem Arm zu rütteln. Der arme Kerl würde sicher die Rückenschmerzen seines Lebens bekommen, wegen meinem harten Holzboden.
"Adam, wach auf!", wurde ich lauter, woraufhin er mühsam seine Augen öffnete und leise vor sich hinschmatzte.
"Was... wo", fing er leise an und sah mich dann mit großen Augen an. Ehe ich irgendwas sagen konnte, wollte er hastig aufstehen und rammte mit seiner Stirn voll Kanne gegen mein Lattenrost.
"Ahhhhh", fasste er sich an den Kopf und sofort sprang ich auf und musste mir mit aller Kraft ein Lachen verkneifen. Es sah zwar mega lustig aus, aber ich wollte nicht, dass er das Gefühl bekam, ich würde mich über ihn lustig machen.
Als ich mich beruhigt hatte, hockte ich mich vors Bett und reichte ihm meine Hand, um ihm dann da unten herauszuhelfen.
"Danke", murmelte er und setzte sich dann auf, um erstmal den Staub von seinem bunten Tanktop zu klopfen.
"Gut geschlafen? Willst du einen Kaffe?"
Er schaute mich dankbar an und nickte mit einem Grinsen im Gesicht, was mich ebenfalls zum Lächeln brachte.
Zusammen liefen wir in die Küche und während ich seinen Kaffe zubereitete, lehnte er sich neben mir an den Kühlschrank und gähnte erstmal einige Male ausgiebig. Anscheinend war er immernoch müde.
"Was hat dich eigentlich dazu veranlasst, unter mein Bett zu hechten?", fragte ich ihn dann belustigt und drehte mich halb zu ihm. Er war wirklich ein stiller Typ und ich wollte ihm kein Gespräch aufzwingen, aber ich konnte mir die Frage nicht verkneifen.
"Ich hab wirklich keine Ahnung", lachte er dann leise und schüttelte über sich selbst den Kopf. "Aber glaub mir, ich würde es jederzeit wieder tun. So gut hab ich schon lange nicht mehr geschlafen."
Er grinste mir entgegen und da ich ihn überhaupt nicht kannte, wusste ich in dem Moment nicht, ob er sarkastisch veranlagt war, oder das Gesagte wirklich Ernst meinte.
Ich reichte ihm nachdenklich den Kaffe und er trank sofort einen kräftigen Schluck, um sich dann leise fluchend an die Lippe zu fassen.
"Pusten soll helfen", gab ich nur schmunzelnd von mir und er verdrehte immernoch grinsend die Augen.
Es vergingen sicher mehrere Minuten des Schweigens, das ab und zu nur von seinem schlürfen unterbrochen wurde, bis er sich plötzlich mit ernstem Blick an mich wendete.
"Wie geht's deinem Vater nach dem ganzen Scheiß?", fragte er neugierig und ich musterte ihn kurz verwirrt. Er kam mir immer so träge, verpeilt und stumm vor, dass ich mir nie sicher war, ob er überhaupt was außerhalb seines Verstandes mitbekam. Dazu hatte mich das noch keiner gefragt, obwohl jeder über diese Situation Bescheid wusste.
Er bemerkte meine Unsicherheit und legte mir vorsichtig seine Hand auf die Schulter, um mich mitfühlend anzuschauen.
"Meine Eltern haben sich vor einem Jahr getrennt. Es war schrecklich zwischen den Beiden zu stehen", erzählte er dann und kurz dachte ich mit Blick in seine warmen Augen nach, ob er deswegen mit den Drogen angefangen hatte."Bei mir ist es etwas anderes. Ich stehe voll und ganz zu meinem Vater", gab ich ihm dann wahrheitsgemäß zurück und fügte noch hinzu, "aber du hast Recht, es ist eine schreckliche Situation und ich bin wirklich froh, dass es meinem Vater besser geht."
Auf seinen Lippen entstand ein leichtes Lächeln und er nahm seine Hand von meiner Schulter, um sich wieder nachdenklich an den Kühlschrank zu lehen und nachdenklich ins Nichts zu starren.
Immer wieder fiel mein Blick zu ihm und ich dachte über die Möglichkeit nach, ihm vielleicht einige Fragen über Chloe zu stellen, ganz zwanglos, ließ es dann aber und fing ein anderes Thema an. Eines, das mich trotz seiner Abwesenheit immernoch mehr belastete, als ich zugeben wollte.
"Sag mal, Adam. Wie gut kennst du Thomas?"
Er schaute flüchtig zu mir und stellte dann schwer atmend die Tasse auf der hellen Kücheninsel vor uns ab. Ehe er auch nur ein Wort sagte, fuhr er sich durch seine blonden Haare und stütze sich dann mit den Armen auf die Insel.
"Kennen kann man das nicht nennen, aber sagen wir es mal so, ich hab noch nie etwas positives von ihm gehört. Er ist egoistisch, kalt und unberechenbar laut Kiyans Aussagen und an deiner Stelle, würde ich mich von ihm fernhalten."
Bei den letzten Worten schaute er eindringlich zu mir herüber und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als ich erneut an die Einengung seinerseits erinnert wurde.
"Das deine Mutter ihn überhaupt hier wohnen lässt. Für ihn ist doch nur wichtig, nicht mehr in der Wohnwagensiedlung zu wohnen", fügte er noch hinzu und sofort starrte ich ihn ungläubig an.
"Wie meinst du das? Meine Mutter meinte, er hätte uns finanziell aus der Patsche geholfen", fragte ich und stellte mich dabei dicht neben ihn.
Adam schüttele den Kopf und drehte sich leicht zu mir, um mich ebenso verwirrt anzusehen, wie ich ihn.
"Er und finanziell geholfen? Er hat das ganze Geld versoffen, was Kiyans Eltern ihm hinterlassen haben, um für ihren Sohn zu sorgen. Er hat kein Geld. Außer..."
Er wandt seinen Blick zum Fenster und ungeduldig presste ich schon meine Zähne aufeinander. Am liebsten hätte ich ihn durchgeschüttelt, damit er endlich weitersprechen würde, doch ehe ich ihn dazu drängen konnte, klingelte es an der Tür und darüber im Klaren, das Kiyan einen Schlüssel hatte, schaute ich irritiert zu a
Adam.________
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My new stepbrother - Konsequenzen
Teen Fiction- Abgeschlossen - Badboy | Drama Mias Leben gerät von jetzt auf gleich vollkommen außer Kontrolle. Erst erwischt sie ihre Mutter mit einem anderen Mann und als wäre das nicht schon genug, ist sein Sohn auch noch der Typ mit den kalten, braunen Aug...