Kapitel•70

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Nach meinem etwas größeren Zusammenbruch, ist nicht mehr viel passiert. Draco kümmerte sich wirklich unglaublich gut um mich - fast schon zu gut. Denn allmählich fühlte ich mich mehr wie todkrank, als einfach nur psychisch komplett durch.
Aber wie der hübsche Blonde nunmal war, ließ er sich davon  nicht abbringen, er machte alles was er konnte, um es mir schön zu machen. Aber ich war ehrlich, ich genoss es.

Tage und Wochen verstrichen, in denen nichts ereignisreiches geschah, bis auf die spontane Anwesenheit, mit der uns Voldemort ab und zu beglückte.
Er machte uns Druck und schickte uns von einer Aufgabe zur anderen. Das Schlangengesicht ging mir verdammt nochmal auf die Nerven, sodass sogar langsam meine Angst vor ihm zurückwich und ich nichts als Verachtung ihm gegenüber spürte.
Ja nicht mal 'hallo' sagen konnte er, oder fragen wie es einem geht, er tauchte einfach plötzlich auf und ließ uns unsere Aufgabe zukommen, oder verkündete ein Todessertreffen, als wäre es das normalste der Welt.

Ja hallo Voldy, einen Kaffee vielleicht? Ach, wie es mir geht? Prächtig und dir so? Bestimmt anstrengend deinen Leuten so sehr auf den Geist zu gehen.
Also fragen, wie es dir geht, wird er bestimmt nicht, Kate!

Viel dachte ich aber nach. An meine Schwester, meine Freunde -
die ich so im Stich gelassen hatte.
Sie würden es mir nie verzeihen.
Außer Ally vielleicht, sie war aber auch einfach zu gut für diese Welt, zu gut für mich.
Es tat weh daran zu denken, aber ändern konnte ich jetzt auch nichts mehr.
Nur wusste ich nicht, wie es ihnen allen ging, ob sie jetzt auf der Suche nach den Horkruxen waren, von denen Harry schon erzählt hatte. Würden sie uns alle retten?
Denn ich hatte wirklich keine Lust mehr, Voldemorts Handlanger zu spielen!

Gerade lag ich auf Dracos riesigen Bett und starrte Löcher in die Decke. Draco selbst war gerade in eine Diskussion mit seinem Vater vertieft, der ihm schon seit Wochen in den Ohren lag, dass er sich gefälligst eine der unantastbaren Achtundzwanzig aussuchen soll, die er ihm vorgeschlagen hatte. Doch Draco blockte, wie erwartet, ab und schrie seinen Vater stattdessen an, er solle nicht so dreckig über mich reden. Der blieb jedoch völlig unbeeindruckt.

Minuten lang lag ich einfach so regungslos dort und lauschte den Worten, die Vater und Sohn sich an den Kopf warfen. Es war grässlich.

Nach gut einer halben Stunde später kam Draco vor, Wut kochend, ins Zimmer gestürmt und schlug mit einer Faust gegen die Wand.

Entsetzt schrie ich auf.
"Draco!"

Dieser kam schnellen schrittes in meine Richtung gelaufen und ließ sich mit dem Gesicht voran in die Kissen fallen. Er setzten einen wütenden Schrei ab uns schlug mit den Fäusten auf die Matratze.
Dann drehte er sich auf den Rücken und starrte schweigend an die Decke, während er genervt schnaubte.

Unsicher was ich tun sollte, nahm ich vorsichtig seine eine Hand in meine und strich mit meinem Daumen über seine weiche Haut.
Wir schwiegen beide. Es gab nicht zu bereden, denn wir verstanden uns auch so. Draco brauchte gerade einfach dieses Stille Gespräch, um runterzukommen und ich ließ ihn.

Sein Vater war einer der beschissensten Menschen dieser Erde und hatte Draco auch schon seine Kindheit versaut, was ihm heutzutage oft belastete. Er hatte Angst genauso zu werden, was ich ihm zum Glück bisher immer auszureden konnte. Er hatte vielleicht eine schwere Vergangenheit, ja. Aber er war bei aller Liebe kein schlechter Mensch.

"Ich hasse ihn! Ich hasse ihn so sehr", wisperte er nach einer Weile und sah mir in die Augen.
"Warum ist er so? Warum hasst er mich so?"

"Vielleicht weiß er nicht wohin mit seinen Gefühlen und wie er es richtig machen soll. Wegen seinen Eltern damals. Und ich denke nicht, dass er dich hasst. Er weiß nur nicht, wie er sie zeigen soll. Er ist einfach ein sturer Eisklotz" antwortete ich ihm ruhig und zuckte mit den Schultern.

"Wie soll der bitte Liebe empfinden? Ich war bisher immer der festen Überzeugung, dass er nicht mal ein Herz besitzt. So wie er mit Mutter umgeht" sagt er und wieder kochte die Wut in ihm auf. Er liebte seine Mutter, dass wusste ich. Und es tat ihm im Herzen weh, zu sehen, wie herzlos sein Vater zu ihr war. Das spürte ich.

"Der wird schon noch was merken. Irgendwann."
Ich legte meine Lippen auf seine und küsste ihn. Seine Wut schlug in Liebe für mich um und er vergaß für einen Moment seinen unsensiblen Vater.




2 Wochen

3 Wochen

4 Wochen

5 Wochen

6 Wochen

7 Wochen

8 Wochen

9 Wochen

Die Zeit verflog schneller als mir lieb war. Irgendwas kam auf uns zu und ich spürte es immer näher kommen. Es tat weh zu spüren wie nah das Undenkbare schon war und zu wissen, wie viel es zerstören würde.

Es war wie ein Spiel der Hölle.
Weder das Sterben war schön, noch das Überleben.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 18, 2021 ⏰

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Trust Me When I Say You're Perfect-Draco Malfoy LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt