Kapitel•31

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Kate

"Wo sind die denn alle?" fragte ich meine Schwester genervt. Heute war Samstag und die ganze Woche über waren unsere Freunde ständig weg, ohne uns. Das ging sogar Ally auf die nerven.
Ich hoffe es gibt eine Erklärung, sonst tick ich aus, denn ständig sollen wir zurückbleiben, während sie z.B Draco mitschleppen.
Wir liefen gerade an der Bibliothek vorbei, als wir Stimmen hörten. Wir gucken durch die Tür und sahen unsere Freunde da sitzen.
"Komm" flüsterte ich Ally zu. Sie nickte und nahm meine Hand.
Hand in Hand ging wir zu den anderen. Ich sah sie ausdruckslos an, während sie uns mit aufgerissenen Augen ansahen.
"Was habt ihr gehört?" fragte Hermine nervös.
"Nichts. Aber es wäre durch aus nett, wenn ihr uns nicht immer wegschicken würdet, es nervt. Außerdem geht uns eure Geheimnis tuerei echt auf den Keks. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr freiwillig Zeit miteinander verbringt. Ach wisst ihr was, ist auch egal. Komm Ally, wir sind nicht erwünscht" ließ ich die Bombe platzen und zog meine Schwester mit raus.
"Kate, warte doch" rief Draco noch, doch ich ignorierte es.
Wir gingen raus aus der Bibliothek und raus in den Innenhof, langsam wurde es wieder kühler, aber es war immernoch angenehm warm.
"So jetzt wissen sie was wir denken" sagte Ally und ich nickte. Wenn sie es denn hinnehmen und dann mit dem Mist aufhören.
Immernoch Hand in Hand liefen wir am See entlang. Es war schön Zeit mit meiner Schwester zu verbringen, auch wenn wir das schon die ganze Woche über getan haben.
Wir lachten zusammen und erzählten lustige Dinge aus unserer Kindheit, so fern es welche gibt.
"Damals, an dem Geburtstag meiner "Mutter" gab es Torte und ich war so darauf aus, diese Torte zu essen, dass ich immer wieder den Finger darein steckte, um die Sahne zu essen. Tja, irgendwann hatte mein "Vater" genug und tauchte mein Gesicht in die Sahne. Wir lachten bis uns die Bäuche weh taten und die ganze Sahne klebte in meinen Haaren, es ungelogen eine halbe Stunde gedauert, bis sie vollständig raus war" ginste sie, während sie in Erinnerungen schwelgte.
Ich lächelte leicht, ich hätte auch gerne solche Eltern gehabt.
Langsam und schweigend, machten wir uns auf den Rückweg zum Schloss. Dort fingen uns unsere Freunde ab. Mal sehen was sie uns zu sagen hatten.
"Kommt mit" forderte Ginny uns auf.
"Wohin?" fragte ich verwirrt, ich meine, bis vor kurzen waren wir doch garnicht erwünscht.
"Folgt uns einfach."
Wir liefen ihnen also verwundert hinterher, Ally und ich sahen uns an und zuckten mit den Schulter. Mittlerweile war Draco neben mir aufgetaucht und nahm meine Hand.
Ich guckte weiterhin ausdruckslos nach vorne.
"Ach komm schon, es hatte einen Grund das wir das gemachte hatten" sagte er verzweifelt.
"Trotzdem unhöflich."
"Aber nicht Grundlos" argumentierte er.
Daraufhin sagte ich nichts mehr und schwieg.
Wir kamen in einem Raum an, wo es stockdunkel war. Ich bekam Panik und drückte Dracos Hand fester. Ich atmete schnell und unregelmäßig.
"Kate alles ist gut, ich bin hier" versuchte er mich zu beruhigen, was auch erstaunlich gut klappte. Mein Atem wurde wieder langsamer und die Panik verschwand wieder. Es fasziniert mich jedes mal aufs neue, was für eine Wirkung er auf mich hatte.
Auf einmal ging das leicht an.
"Alles gute nachträglich" riefen sie alle gleichzeitig. Ich hasste meinen Geburtstag seit meinem 10. Überall hingen Luftschlagen und Girlanden, wo HAPPY BIRTHDAY drauf stand und wieder keimte Panik in mir auf.

Mit einem Zauber fixierte er mich am Bett. Er stand auf und hielt auf einmal eine Girlande und hunderte von Luftschlagen in der Hand.
"Wir wollen ja schön feiern, nicht war" sagte er wieder mit seinen üblichen Grinsen. Ich konnte nicht aufhören zu weinen, es war überhaupt nichts schön. Es war schrecklich.....

Mit weit aufgerissenen Augen, schwitzigen Händen und am ganzen Leib zitternd stand ich da. Alle warteten auf eine Reaktion meinerseits, da Ally allen schon freudestrahlend um den Hals gefallen ist. Ich stand immernoch da wie angewurzelt und die Panik wollte einfach nicht verschwinden.
"Naja, wir dachten wir machen deinen Geburtstag, Kate, wieder zu einem guten Tag. Vergiss alles und feier mit uns. Geburtstage sind Tage der Freude und einfach nicht da, um in der Vergangenheit zu hängen." sagte Ron.
Ich zitterte immernoch.
"Du weißt garnichts Ron! Garnichts! Also sag mir nicht ich soll vergessen!" schrie ich und sah mich hektisch im Raum um. Auf einem Tisch stand Kuchen und da lag eins. Ein Messer. Ich rannte dort hin, alle sahen mich verwirrt an, da sie wahrscheinlich dachten ich will zum Kuchen. Ich ging am Kuchen vorbei und schnappte mir das Messer. Es war einfach beruhigend, das einzige was mich die Angst für kurze Zeit vergessen ließ. Alles, was ich in solchen Momenten brauchte. Ich zog meinen Ärmel hoch und setzte das Messer an. Meine Hände zitterten, aber das war mir egal, ich schnitt einmal und merkte direkt die beruhigende Wirkung, die es hatte, wenn das Blut anfing zu fließen. Ich wollte mehr. Also setzte ich ein zweites mal an, aber da wurde es mir aus der Hand gerissen und weggeworfen. Schon wieder. Draco sah mich geschockt an, ich wollte mir gerade das Messer zurückholen, da hielt er mich schon fest und drückte mich an sich. Ich weinte laut los. Ich konnte es einfach nicht mehr halten.
"Ich kann das nicht mehr. Ich halte das nicht mehr aus. Diese Erinnerungen zerstören alles, weil alles mich daran erinnert" schluchzte ich. Draco hielt mich einfach fest. Er war einfach da, bis ich mich langsam beruhigte.
Ich löste mich und sah meine Freunde aus Tränen verschleierten Augen an, die mich nur erschrocken ansahen. Jetzt hatten sie das erstemal mitbekommen, wie eine Panikattacke bei mir ablief.
"Tut mir leid. Ich glaube ich gehe, meine scheiß Panikattacken ruinieren echt alles" sagte ich schultbewusst und ging Richtung Tür.
"Kate warte, da kannst du doch nichts für. Uns tut es leid. Wir hätten einfach respektieren sollen, dass du deinen Geburtstag hasst. Es gibt bestimmt einen Grund dazu und wir haben jetzt eine Panikattacke in dir ausgelöst" antwortete Harry schuldbewusst.
"Schon gut, ihr wolltet mir ja nichts böse und außerdem hättet ihr das nicht wissen können. Niemand hätte das wissen können, außer ich. Entschuldigung nochmal und es tut mir voll leid, aber ich habe extreme Kopfschmerzen und würde gerne schlafen gehen, falls das jetzt überhaupt möglich ist" sagte ich entschuldigend.
"Ich komme mit" sprach Draco und ich nickte abwesend. Wir verabschiedeten uns von den anderen und nachdem ich mich noch ungefähr 100 mal entschuldigt hatte, gingen wir Richtung Raum der Wünsche. Wie immer stand ein riesiges Himmelbett in der Mitte und ein Kamin daneben. Irgendwas sagt mir, ich sollte Draco die Wahrheit sagen. Vielleicht hilft es ja. Ich war bereit es ihm zu sagen, das fühlte ich.
"Draco ich bin keine Jungfrau mehr" sagte ich leise. Er sah mich verwundert an.
"Wann willst du das denn geschafft haben, wir sind letztes Jahr zusammen gekommen und wahen erst 15. Willst du mir sagen das du beim ersten mal 13 oder 14 warst?" fragte er leicht ungläubig.
"Es hat was mit dem ganzen hier zutun, mit meinen schlimmen Erinnerungen..." Ich atmete nochmal tief durch.
"Ich war gerade auf dem Weg in mein Zimmer gewesen, zwei Tage zuvor bin ich 10 geworden, alles war gut, die Schläge meines Betreuers ausgenommen. Ich hatte Glück, er hatte sich den ganzen Tag nicht blicken lassen und ich hatte meine Ruhe. Als ich aber im Zimmer ankam, saß er da auf meinem Bett und hatte dieses dreckige Grinsen im Gesicht. Ich bekam Angst und wollte rausrennen, aber er war schneller und hielt mich fest." Ich sah Draco mit Tränen in den Augen an. Es war echt schwer das zu erzählen. Er zo nich in seine Arme, was mir Mut machte weiter zu erzählen.
"Er zerte mich zurück ins Zimmer und schmiss mich aufs Bett. Ich kassierte den ein oder andern Schlag, was ich schon gewohnt war und dachte es sei vorbei, doch nein, er hatte anderes im Kopf. Mit einem Zauber fixierte er mich am Bett und stand auf, dann hielt er plötzlich Luftschlangen und Girlanden in der Hand und meinte, dass wir ja schön feiern wollen. Ich fühlte nicht mehr. Nichts, als leere und Hilflosigkeit. Ich weinte stumm vor mich hin, bis seine Hand auf Wanderschaft ging ich fing an zu schreien und wollte mich wehren, aber nichts ging, ich war wie gelähmt. Er zog meinen Rock nach oben und öffnete seine Hose und....und....hat mich ver....ver....verge.....vergewaltigt. Ich schrie und weinte, aber nichts half, es ließ ihn kalt. Er wollte nur seine eigenen Bedürfnisse stillen, während ich gequält wurde. Es war schlimm. Seit dem Tag an hasste ich meinen Geburtstag und wollte nichts mehr davon wissen, den dieser Tag hat mein Leben zerstört. Das ganze machte er leider nicht nur einmal, ich wurde von mal zu mal kaputter, irgendwann habe ich mich garnicht mehr gewehrt, sondern es einfach geschehen lassen und gewartet, bis es vorbei ist, hätte ja eh nichts gebracht. Bis dann Hogwarts kam und die Weaslys mich aufnahmen.
Und deshalb trag ich übrigens fast nur noch Hosen und keine Röcke mehr und wenn, dann lange. Ich traue es nich einfach nicht mehr." schluchzte ich, als ich ihn all meine Gefühle von damals gestand.
Er zog nich nur noch enger zu sich.
"Das ist heftiger, als ich dachte. Dieses Schwein, am liebsten würde ich ihn hier und jetzt umbringen. Du warst 10, das ist pädophil. Das erklärt auch dein Verhalten im Manor.
Aber eins kannst du mir glauben, sowas wird dir niemals wieder passieren, denn solange ich da bin, bist du in Sicherheit. Ich liebe dich so sehr und wünschte ich könnte dir diesen Schmerz abnehmen. Das hast du nicht verdient. Wie sehr ich mir wünsche, ich könnte dir helfen und alles ungeschehen machen, nur leider geht das nicht. Ich werde dir aber helfen das zu überwinden, damit du nicht immer daran denken musst" sagte er leise.
"Danke, aber können wir das Thema erstmals lassen ich bin müde."
"Klar Prinzessin."
Wir legten uns hin und ich schloss die Augen, es war echt erholend.
"Wirst du es den anderen sagen?" fragte Draco nach einer Weile.
"Ich weiß nicht, ob ich das kann."
"Ich kann das auch übernehmen."
"Ich würde es gerne erstmal für uns behalten."
"Auch in Ordnung. Gute Nacht."
"Gute Nachte" sagte ich und gab ihm einen Federleichten Kuss auf die Lippen, ehe ich mich wieder hinlegte und einschlief.

Trust Me When I Say You're Perfect-Draco Malfoy LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt