Kapitel•36

237 9 5
                                    

Kate

Langsam aber sicher drängt sich die Kälte vor die Wärme und die Nächte konnten schonmal eiskalt sein. Ich wartete nur noch bis die weißen, kleinen, glitzernden Flocken sich den Weg auf den Boden bahnten.
Ich liebte den Winter, er hat so viel Geheimnisvolles an sich, als würde er drauf warten, dass jemand sich auf macht seine Geheimnisse herauszufinden. So ruhig und wunderschön.
Und als würde er einen in der Ruhe gefangen halten wollen, zieht er dich in seinen Bann.

Nur war das nicht gerade Vorteilhaft, wenn man Quidditchtraining hatte, da konnte man im Nachhinein schonmal eine gute Stunde warten, bis die Hände wieder aufgetaut sind.
Und so ist es heute, wir waren gerade beim Training und es goss wie aus Eimern. Nur hatten wir das Pech, dass Harry als Kapitän ungefähr genauso schlimm ist, wie Oliver damals, wenn man mal dachte, dass das Training für Harry ausfällt um zu quatschen oder so, stand Oliver schon auf dem Feld und wartete voller Euphorie darauf, dass seine Mannschaft kommt. Ich mochte ihn, nur seine Liebe zu Quidditch nervte manchmal extrem, ich meine, ja, ich mag Quidditch auch, sehr sogar, aber bei ihm existierte kein anderes Gesprächsthema.

Harry war ein guter Trainer, motivierend und taktisch. Er wusste was er tut und es war schon echt wirksam, denn mit den Taktiken haben wir gegen Ravenclaw und Hufflepuff gewonnen. Die härteste Nuss ist und und bleibt eben Slytherin, wir sind vom Spielstand ungefähr gleich. Manchmal sind die stärker, manchmal wir.

Heute trainierten wir für das Spiel gegen Ravenclaw die nächste Woche, hoffte ich, dass es diesmal auch so leicht wird.

Nach dem Training kamen wir klitschnass in die große Halle. Meine Klamotten tropften nur so und als ich mich umdrehte sah ich, wie Katie, eine unserer besten Jägerinnen, ausrutschte und mit einem lauten Platsch auf dem Boden landete. Ginny, Harry, ich und die andern lachten uns schlapp, es sah schon zu komisch aus. Sie saß da, wie ein begossener Pudel. Aber ganz im Ernst, ich wollte mich jetzt auch nicht im Spiegel ansehen, meine Haare zerstrubbelt und nass, meine Wimperntusche verwischt und meinen Sachen hingen an mir wie ein Sack.

Ich reichte Katie die Hand, die sie ergriff und zog sie rauf. Immernoch lachend gingen wir Richtung Griffindor-Tisch.

Draco

Wie sie so lachend in die Halle kam. Ich lächelte vor mich hin, es freute mich sie wieder häufiger glücklich zu sehen, statt am Boden zerstört und kaputt von der eigenen Vergangenheit.

"Hey ähm Blaise und Daphne? Ich wollte fragen, ob ihre am nächsten Hogsmeatwochenende mit mir und Kate ins drei Besen wollt? Bin jetzt erst dazu gekommen euch zu fragen" meinte ich nach einer Weile zu den Turteltauben mir gegenüber.
"Hä was? Aso ja klar, warum nicht, haben lange nichts mehr gemacht, ich brauche Kate echt mal wieder zum reden, es gibt so viel zu erzählen, ich meine man hat sie ja nur noch traurig gesehen und jetzt scheint es wieder bergauf zugehen." brabbelte Daphne draus los. Ich fand es jedes mal aufs neue faszinierend, wie schnell und viel sie auf einmal sprechen konnte.

"Hey Draco" sagte eine Stimme und kurz darauf fuhr eine Hand meine Schulter entlang.
"Astoria. Pfoten weg" meckerte ich, denn ich hatte echt keine Lust, dass Kate was falsches denkt, wenn sie das sieht.
"Du bist so angespannt, ich kann dich ein bisschen lockern, wenn du verstehst" hauchte sie verführerisch in mein Ohr, was mich jedoch kalt ließ.
"Astoria lass den Scheiß, Draco hat eine Freundin" keifte Daphne dann, schließlich ist sie die große Schwester von Astoria, sie ist ein Jahr älter als sie.
"Sei nicht so ein Spielverderber Schwesterchen, ich glaube seine tolle Freundin kann ihm nicht das bieten, was ich kann, meinst du nicht" grinste sie fies.
"Du ekelst mich an" meinte ich dann und stand auf. Ich wollte gerade gehen, als Astoria mich fest hielt und innerhalb von Sekunden ihre Lippen auf meine drückte. Ich  schubste sie weg.
"Bist du bescheuert! Das ist ekelhaft. Weißt du was? Das ist armselig, sich immer an vergebene ranzumachen.
Ich liebe Kate und daran wirst du nichts ändern können, niemand wird daran was ändern können."
Ich drehte mich um und wollte gehen.
"Obwohl ich hübscher bin? Wie kann man jemanden lieben, der nicht mal hübsch ist, oder dünn. Ich verstehe dich nicht, du könntest jede haben, aber-", doch ich unterbrach sie und sah zu Kate, die nur traurig und verletzt auf den Tisch starrte.
"Aber ich habe die genommen, die mich nimmt, wie ich bin und nicht auf andere Dinge, als meinen Charakter reduziert, sie liebt mich, weil sie etwas in mir sieht, was nichtmal ich selbst verstehe, aber es ist so." Ich drehte mich wieder um und ging, kurz bevor ich rausging drehte ich mich aber nochmal um und sah zu Kate.
"Und meiner Meinung nach kann ihr hier niemand ans Wasser reichen, denn für mich ist sie perfekt. Ihr Aussehen, wie vom Engel abstammend und ihr Charakter kann kein Gold der Welt beschreiben." Ich lächelte leicht, als ich sah wie Kate zu strahlen begann und lächelte.
Man hörte von vielen Mädchen nur 'Awww' oder 'Wie süß', aber das blendete ich aus, ich hatte nur Augen für ein Mädchen in diesem Raum, mein Mädchen.

Kate

Wir sahen uns eine Zeit lang in die Augen und eine einzelne Träne lief mir die Wange runter, es waren die schönsten Worte, die ich je gehört habe. Ich stand auf und lief auf Draco zu, ohne darauf zu achten wie nass ich bin, fiel ich ihm um den Hals. Aus irgendeinem Grund, niemand weiß warum, fingen einige an zu applaudieren, aber das blendete ich aus, ich sah nur ihn. Den Jungen den ich liebte, mehr als mich selbst. Ich löste mich und sah zum Slytherin-Tisch, wo Astoria immernoch verdattert und wütend stand, während Daphne nur hämisch grinsend zu uns sah.
Ich richtete meinen Blick wieder auf Draco.
"Komm, wir gehen schlafen, ich bin müde" flüsterte er und ich nickte, er nahm meine Hand und führte mich raus. Wir machten uns auf den Weg zum Raum der Wünsche, wo, zum Glück, trockene Klamotten auf mich warteten.

Als wir wieder in dem Bett lagen, kamen mir wieder so einige Gedanken.
Astoria hatte recht, was wollte er mit mir, wenn er solche Schönheiten, wie sie haben kann. Ich drehte mich von ihm weg damit er nicht sieht, wie sehr mich das beschäftigt. Er würde es ja eh nicht verstehen, ich meine, er sagt solche schönen Worte und ich mache mir am Ende doch Gedanken über sowas. Er würde mich für völlig bescheuert halten, glaube ich.

Draco strich mir von hinten meine Haare aus dem Gesicht und legte einen Arm um mich.
"Prinzessin, was ist los?" flüsterte er mir ins Ohr, was mir eine ordentliche Gänsehaut verpasste.
"Nichts, schon gut."
Ich hoffte, dass er es dabei beließ, aber er wäre nicht Draco, würde er locker lassen.
"Sag schon."
"Ich habe gesagt es ist nichts."
"Warum drehst du dich dann von mir weg?" hakte er weiter nach.
"Es ist nur so, auch wenn ich weiß, dass es nicht gewollt war, es tat echt weh zu sehen, wie Astoria dich geküsst hat" log ich schnell.
"Ach du weißt doch, dass ich nie freiwillig eine andere küssen würde." raunte er mir ins Ohr. Ich nickte nur.
"Aber da ist noch etwas, das spür ich. Du kannst mich nicht anlügen Süße." Ich konnte sein Grinsen förmlich spüren. Ich schüttelte nur den Kopf, denn ich wusste jetzt hatte er mich. Ich schloss die Augen und hörte nur ein leises Lachen hinter mir.
"Jetzt sag schon." Er piekte mir in die Seite, was mich zusammenzucken ließ.
"Es ist unwichtig."
"Ich will es trotzdem wissen."
"Ist ja gut" gab ich nach und drehte mich um. Nun lagen wir uns gegenüber und starrten uns in die Augen.
"Also?" flüsterte er und legte seine Hand an meine Wange.
"Nein, nein das ist bescheuert" maulte ich und drückte mein Gesicht ins Kissen.
Draco zog mich zu sich und hielt mich fest.
"So bescheuert kann es nicht sein."
"Stimmt, es ist viel bescheuerter so ein Drama draus zu machen. Also gut, ich habe die ganze Zeit über Astorias Worte nachgedacht und sie hat ja recht, was willst du mit mir, wenn du solche Schönheiten haben kannst wie sie, ich mei-", doch er unterbrach mich.
"Nein, hör auf. Astoria mag vielleicht hübsch sein, das will ich auch garnicht leugnen, aber ihr Charakter ist hässlich. Sie denkt nur an sich und an ihren Erfolg, nicht an andere und wie sie die mit ihren Worten verletzten kann.
Aber weißt du, du bist eine Schönheit. Meine Schönheit" lächelte er mich an, während er mit einer meiner Strähnen spielte.
Ich lächelte leicht zurück. So ganz glauben kann ich das immernoch nicht, so süß es auch ist. Irgendwie ist das wieder so wie früher.
Die schlechten Kommentare saugte ich auf, wie ein Schwamm und die guten stieß ich ab, als würde eine Mauer zwischen mir und den Komplimenten stehen.

"Hey, ich weiß gerade dir fällt es schwer das zu glauben, aber vertrau mir wenn ich dir Komplimente mache, denn die entsprechen der Wahrheit."

Ich schlang, auch wenn das im liegen recht schwer war, meine Arme um seinen Hals. Er schlang seine um meinen Oberkörper und legte sich auf den Rücken, ich auf ihm.
"Ach ich liebe dich so sehr, das kannst du dir garnicht vorstellen." nuschelte ich in seine Halsbeuge.
"Doch denn ich liebe dich auch sehr, aber dennoch bin ich müde und will schlafen, das solltest du auch."
"Okay" seufzte ich, aber machte nicht die Anstalt von ihm runter zu gehen.
"Kannst du einen kleinen Teil von dir neben mich legen?"
"Nein."
"Prinzessin bitte. Ich kuschel ja gerne, aber so kann ich nicht schlafen." maulte er dann, was mich zum Lachen brachte.
"Na gut" seufzte ich erneut und betete meinen Kopf auf seiner Brust, während der Rest meines Körpers neben ihm lag.
Er legte wieder seine Arme um mich und ich schlief, wie so oft, in seinen Armen ein.

Trust Me When I Say You're Perfect-Draco Malfoy LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt