Schlechtes Gewissen

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„Ich war nicht an deinem Schrank, das Buch lag auf deinem Nachtschrank" murmelte die Schwarzhaarige kleinlaut, wusste sie doch dass ihr Vater ihr das nicht glauben würde.
„Diese Bücher lasse ich aus guten Grund nicht offen rumliegen und schon gar nicht auf meinen Nachtschrank. Ich habe dir 100-mal gesagt das du nichts an diesen Schrank zu suchen hast" wies er sie zurecht.
„Draco ist dran schuld! Er meinte ich würde mich nicht trauen und dann..." Snape unterbrach seine Tochter mitten im Satz.
„Und dann dachtest du, du ignorierst einfach mal das Verbot was ich ausgesprochen habe? Du weißt das das ein Nachspiel haben wird"
„Jaja ich weiß..." murrte Maya und wollte sich schon von dannen machen als Snape sie an der Schulter festhielt.
„Was ist denn jetzt noch?" erwiderte sie patzig und verschränkte ihre Arme vor der Brust, der düstere Professor ging nicht auf ihren patzigen Unterton ein und hielt ihr ihren Zauberstab hin.
„Keine Zaubersprüche mehr aus den Büchern die du aus meinen Schrank hast, verstanden?" abwartend sah er seine Tochter an.
„Schon beim ersten Mal" antwortete die Schwarzhaarige und ließ Snape schließlich stehen. Snape sah ihr hinterher und seufzte lautlos. Er fragte sich seit wann seine Tochter Interesse an dunkler Magie hatte. Von alleine würde sie da doch nicht drauf kommen, hoffte er zumindest.

Währenddessen bei Antonio und seinem Bruder.
Beide gingen, miteinander diskutierend, über die Flure. Es ging um das Streitthema Nummer 1 bei ihnen. Nämlich die enge Freundschaft von Antonio, Maya und Maddie. Jack konnte seinen Bruder nicht verstehen wieso er mit den Beiden befreundet war. Zumal Maddie ein Halbblut war. Antonio versuchte Jack klar zu machen dass ihm der Blutstatus egal und nicht wichtig war. Der Mensch alleine war wichtig.

Jack schüttelte darauf den Kopf und kam auf Maya zu sprechen.
„Was findest du an der kleinen Snape?" wollte er von ihm wissen und zog eine Augenbraue hoch.
„Was hast du jetzt an Maya auszusetzen? Ist sie dir nicht Reinblütig genug?" der Schwarzhaarige sah seinen Bruder an und war auf seine Antwort gespannt.
„Sie ist einfach seltsam und sie denkt auch sie wäre die Beste weil ihr Vater hier Lehrer ist" erwiderte der Junge mit den weißen Haaren.
„Denkst du echt sie hätte dadurch Vorteile? Snape behandelt Maya genauso wie alle anderen auch. Sie hat keinen Welpenschutz. Baut sie Mist, bekommt sie genau wie wir anderen, eine Strafarbeit oder sonstiges" erklärte Antonio seinem Bruder.
„Bist du verknallt in die oder wieso verteidigst du sie?" neckte Jack ihn, woraufhin Antonio die Augen verdrehte, war ja klar das sein Bruder mit sowas kam.
„Sie ist eine meiner besten Freundinnen Jack" der Schwarzhaarige sah seinen Bruder genervt an, denn er hasste es wenn Jack mit solchen Sprüchen kam.
„Ein Grund aber kein Hindernis" erwiderte angesprochener grinsend, natürlich merkte er nicht dass er den Bogen überspannte.

Antonio warf ihn wütende Blicke zu.
„Maya, Maddie und ich sind beste Freunde nicht mehr und nicht weniger! Selbst in 100 Jahren nicht und nun hör auf mir irgendeinen Mist anhängen zu wollen" fauchte er und ließ Jack stehen.


Dieser war stehen geblieben und sah Antonio perplex hinterher. Offensichtlich war er wirklich zu weit mit seinen Scherzen gegangen.
„Antonio warte! Es tut mir leid!" rief er und setzte sich nun in Bewegung um seinen Bruder doch noch einholen zu können. Als er um die Ecke bog stolperte Jack über etwas, fiel zu Boden und wollte gerade los wettern als er sah über WAS er da gestolpert war.
„ANTONIO!?!" stieß er einen erschrockenen Schrei aus, was am Ende des Flures noch zu hören war, wo eine gewisse Schwarzhaarige gerade entlang kam.

Sie hatte es natürlich gehört und war richtig erschrocken als sie Jacks erschrockene Stimme hörte. Sofort lief sie los, bog um die Ecke und sah Jack sowohl auch Antonio am Boden.
„Was ist passiert?" wollte sie nun erschrocken wissen als sie sah dass Antonio wie eine Statue dalag.

Auch wenn Jack nicht begeistert war, dass ausgerechnet Maya ihn gehört hatte antwortete er panisch.
„Ich weiß es nicht..." für längere Ausführungen fehlten ihn gerade die Nerven, was Maya natürlich verstehen konnte.
„Bleib hier und achte auf Geräusche. Was auch immer du tust. Sieh nicht in die Pfütze dort hinten oder in andere Spiegelungen. Ich hole einen Lehrer" Die Schwarzhaarige war wieder aufgesprungen und lief wieder in die Richtung aus der sie gekommen war und wie sollte es anders sein? Direkt in ihren Vater hinein, nur war ihr das ziemlich egal.

„Junge Dame, pass auf wo du hinläufst" mahnte er sie, angesprochene sah ihn an und sofort veränderten sich seine Gesichtszüge. Denn seine Tochter hatte einen panischen Gesichtsausdruck.
„Was ist passiert?" wollte er von ihr wissen und hockte sich zu ihr.
„Ich weiß es nicht genau...Ich bin den Weg hier lang gelaufen und hörte Jack schreien. Daraufhin bin ich hingelaufen...und hab ihn und Antonio am Boden gesehen. Antonio glich einer Statue" antwortete Maya.

Sofort klingelten bei Snape sämtliche Alarmglocken und er richtete sich wieder auf. Das nutzte Maya aus um ihn hinter sich her zuziehen. Vergessen waren die kleinen Streitereien von vor ein paar Stunden.

Der düstere Professor hatte Probleme mit seiner Tochter Schritt zu halten, ließ sie aber gewähren. Maya zog Snape um die Ecke wo sie Jack vorfanden. Er hockte neben Antonio am Boden und schien in einer Schockstarre zu sein. Die Schwarzhaarige ging zu ihn und legte ihn eine Hand auf die Schulter.
„Jack" sprach sie ihn vorsichtig an, besagter sah auf und entdeckte als seinen Hauslehrer der einen finsteren Blick hatte. Denn Maya stand ja neben ihn.
„Wie ist das passiert?" wollte Snape von ihm wissen.
„Ich weiß es nicht. Wir hatten einen Streit, er ist dann weggelaufen. Als ich ihn hinterher bin habe ich ihn so aufgefunden" murmelte Jack und ließ den Kopf hängen, ihm plagte jetzt natürlich sein schlechtes Gewissen.

„Ich werde ihn auf die Krankenstation bringen und ihr Beide geht in eure Häuser. Bevor sowas nochmal passiert und das will keiner" er warf Maya einen Blick zu die natürlich verstand. Seine Sorge um sie war größer als der Ärger denn er vor einigen Stunden noch mit ihr hatte. Er brachte Antonio zu den anderen Statuen zur Krankenstation und ließ die Beiden alleine.

Jack stand ein bisschen Teilnahmslos rum und hatte den Kopf gesenkt. Ihn war das tatsächlich zu viel gerade, erst als er einen leichten Druck auf seiner Schulter spürte sah er auf.
„Komm" sagte die junge Snape leise, auch ihr hörte man den Schock an. Wortlos folgte Jack ihr, Maya war so nett und brachte ihn in die Kerker.
„Danke" murmelte er und war auch direkt verschwunden, was Maya dazu veranlasste einen anderen Weg einzuschlagen. Nämlich den Weg zu ihren Vater.

Leise und vorsichtig ging sie zu den Gemächern von Snape, denn mittlerweile sollte er wieder dort sein, hoffte sie zumindest. Nach einigen Gängen war sie schließlich an der Tür angekommen und klopfte, als keine Antwort kam klopfte sie noch mal und diesmal hörte sie auch Schritte, eilige Schritte. Mit einem Ruck war die Tür geöffnet und ein klitschnasser Snape stand im Handtuch vor ihr.
„Störe ich irgendwie?" wollte Maya wissen und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Solltest du nicht im Ravenclawturm sein?" stellte er ihr die Gegenfrage.
„Ja, aber ich hatte Jack noch zu den Kerkern gebracht. Auf den Weg dorthin ist mir dann eingefallen das ich noch mit dir reden wollte" antwortete die Schwarzhaarige.

Snape hob eine Augenbraue und trat dann zur Seite damit sie eintreten konnte, was sie dann auch tat. Mit einem Schlenker seines Zauberstabs war der düstere Professor in Windeseile trocken und angezogen und sah seine Tochter nun erwartungsvoll an. „Also? Worum geht es?" wollte er wissen.

Maya setzte sich, knetete ihre Hände und atmete tief durch.
„Tut mir leid dass ich an deinem Schrank war. Ich weiß das die Bücher nichts mit dem normalen Schulstoff zu tun haben, aber sie waren in gewisser Weise interessanter als die üblichen Bücher die ich lese" murmelte Maya leise und sah hoch um ihren Vater ansehen zu können, dieser neigte leicht den Kopf und setzte sich schließlich neben sie.
„Woher kommt dein Interesse für die dunkle Magie? Von dir allein doch nicht oder?" abwartend sah Snape sie an, aber darauf bedacht keinen strengen Blick aufzusetzen. Immerhin kam es nicht allzu oft vor das sie von sich aus zu ihn kam und sich für ihre Fehler entschuldigte.
„Mehr oder weniger kommt das Interesse von mir. Es hat mich aber auch jemand anderes drauf gebracht" antwortete sie und atmete durch bis sie schließlich ihre Frage stellte, vor der sie Angst hatte die Antwort zu erfahren. Vor allem aber hatte sie Angst vor der Reaktion ihres Vaters...
„Wer ist Pitch Black?"

Wie der Vater so die TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt