Wie der Vater so die Tochter

Ratschläge

Draco wusste nicht wie lange er schon auf den Astronomieturm stand doch als er aus seiner Trance erwachte war es schon dunkel draußen. Er konnte nicht glauben was vor ein paar Stunden passiert war. Sie hatte Schluss gemacht und warum? Weil sein Vater immer wieder dann kam wenn er gerade glücklich war.

Er ließ seinen Blick über die Ländereien schweifen und man konnte ihm den Schmerz tatsächlich ansehen...

Der blonde Slytherin schüttelte den Kopf bevor er seinen Blick abwandte und wieder seine Maske „aufsetzte". Nur keine Gefühle zeigen schließlich war er der ungekrönte Eisprinz von Slytherin...

Mit schlurfenden Schritten ging er zurück um in der großen Halle noch ein bisschen was vom Abendessen abzubekommen. Auch wenn er überhaupt keinen Hunger hatte.

Ihm kam der Satz seines Vaters ins Gedächtnis „Gefühle machen dich nur schwach Draco! Unter diesen Umständen wirst du den dunklen Lord nie dienen können!" erst wusste er nicht was Lucius damit meinte doch als dieser Draco zum dunklen Lord schleppte ahnte er schlimmes...und so war es dann ja auch...

Er zog seinen linken Ärmel zurecht...seufzend aß er ein paar Bissen und schob seinen Teller wieder von sich. Sein Blick wanderte durch die halb leere Halle, doch bis auf ein paar Huffelpuffs war kaum noch einer da....

Gedanken verloren stand Draco auf und ging wieder hinaus, direkt in die Kerker.

Wo sollte er auch sonst um diese Uhrzeit hin? Vertrauensschülerrundgänge hatte er sonst mit Maya gemacht damit sie sich überhaupt sehen konnten...

Er bezweifelte aber das sie ihn jetzt sehen wollte, weswegen er diesen auch fern blieb. Wenn er so richtig darüber nachdachte wollte er sie ebenso wenig sehen...auf den bösen, enttäuschten und verletzten Blick konnte er gut verzichten...

Ungesehen schlich er sich in die Slytherinräume und direkt in seinen Schlafraum.

Zur gleichen Zeit schlurfte Maya durch die Gänge. Sie brauchte jemanden zum reden...deswegen klopfte sie wenig später bei ihrem Vater an die Tür.

Leicht genervt öffnete Snape die Tür, da er dachte irgendein Schüler oder Umbridge würde ihn wieder nerven. Als er jedoch sah wer vor seiner Tür stand wechselte sein genervter Blick in Besorgnis um.


„Was bei Merlins Bart ist passiert?!" wollte er wissen und ließ sie eintreten. Schnell schloss er die Tür und führte sie in seinen Wohnraum.

„Setz dich und erzähl mir was passiert ist" sagte er nun etwas sanfter. Wortlos setzte sie sich hin und atmete tief durch.

„Ich habe mit Draco Schluss gemacht..." sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schluchzte.

„Du hast mit ihm Schluss gemacht? Warum?" Severus konnte sich schon denken wie diese Antwort ausfallen würde...

„Weil er Lucius „Uns" immer vorzog. Das letzte Wochenende ist doch das perfekte Beispiel! Es war UNSER Wochenende und wo war er? Bei Lucius. Ich habe darauf einfach keine Lust mehr! Das schlimmste ist das er sich noch nicht mal der Schuld bewusst ist" Tränen liefen unaufhaltsam über ihre Wangen.


Severus war sofort an ihrer Seite und zog seine Kleine in seine Arme. Er bemühte sich sehr sie zu beruhigen...

Er dachte an das Wochenende zurück wo es zwischen Draco und seiner Tochter zum Streit kam und musste gestehen das die Beiden sich noch nie so laut gestritten haben... er schüttelte den Kopf und hörte ihr weiter zu. Sie litt darunter. Unter der Trennung, unter Dracos Egoismus wobei man da sagen musste das alles von Lucius ausging...

Vor allem litt Maya aber unter der Geheimniskrämerei vor ihren Freunden bzw. vor Maddie. Die blonde Ravenclaw mochte Draco überhaupt nicht, das machte Maya umso mehr zu schaffen.

Ein erneutes Schluchzen holte Severus wieder aus seinen Gedanken.

„Fledermäuschen...beruhige dich..." murmelte er und drückte sie etwas an sich um ihr zu zeigen das sie nicht alleine war.

Mit verheulten Blick sah sie zu ihm auf und der düstere Professor würde lügen wenn dieser Blick ihm nicht das Herz zerriss aber er musste ihr vermitteln das Schwäche zeigen in Zeiten wie diesen kontraproduktiv sind.

„Ich weiß das es für dich nicht leicht ist Severina, aber du musst versuchen dich zusammen zu reißen. Wir alle können uns keine schwachen Momente erlauben, ich am wenigsten" er strich ihr die letzten Tränen von ihren Wangen.


Die junge Snape sah ihren Vater an und wusste dass er Recht hatte. Jedesmal wenn er sie mit ihren zweiten Namen ansprach war es ernst....deswegen nickte sie.


„Du hast recht...wenn es nur nicht so wehtun würde...am liebsten würde ich den Rest des Schuljahres zuhause verbringen und von dort aus lernen ..." murmelte Maya und fügte hinzu.

„Ich ertrage Dracos Nähe im Moment nicht"

„Ich weiß. Nur ist das nicht so einfach. Aber sieh es mal so, vielleicht gibt dir die jetzige Situation einen Sinneswandel. Dass du nicht immer an das Gute in den Menschen siehst" erklärte er ihr etwas ernster. Leider war es Mayas größtes Problem. Sie sah immer nur das Gute in anderen Menschen das sollte sie sich besonders jetzt schleunigst wieder abgewöhnen.

„Du hast recht....es gab Zeiten da habe ich niemanden vertraut außer dir. Vielleicht sollte ich wirklich dorthin zurück" murmelte Maya und sah den düsteren Professor mit schwarzen Augen an.

„Nimm dir ein Beispiel an mich. Ich vertraue auch nur der engsten Familie. Dir Narcissa und Draco.." Maya unterbrach ihn schnaubend.

„Als ob man Draco vertrauen kann"

„Er ist nur Mittel zum Zweck und merkt es nicht. Wenn Gras über die Sache gewachsen ist wirst du es merken"

Die Schwarzhaarige wollte noch was dazu sagen aber Severus schüttelte nur den Kopf, er wollte jetzt wirklich keine Hasstriaden hören.

„Hast du nicht noch was zu tun?" wollte er schließlich wissen.„Ja...Rundgänge...mit Draco" murrte sie und atmete tief durch.„Zeige keine Gefühlsregung. Neutral und Eiskalt. Irgendwas musst du ja von mir haben" Snape musste leicht grinsen als er das sagte.

„Es reicht schon wenn die anderen denken ich wäre du" erwiderte Sie und stand auf.

„Danke Dad für deine Ratschläge" Sie umarmte ihn noch einmal bevor sie verschwand.

Severus sah ihr hinterher und musste seufzen. Er brauchte dringend Rat von einer Person die er nie um Rat bitten würde, die ihn aber momentan am besten weiterhelfen konnte...