Onkel?!

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Etwas überrumpelt von dieser Frage sah Snape seine Tochter. Wie kam sie jetzt darauf?
„Maya, wie kommst du jetzt auf den Namen?" wollte er schließlich wissen.
„Weil er sich mir mit diesen Namen vorgestellt hat" antwortete sie.

Snape hatte es geahnt, konnte dieser Idiot sich nicht einfach aus seinen Angelegenheiten raushalten? Denn eigentlich wollte er seiner Tochter entweder gar nichts darüber sagen oder sie Schritt für Schritt ran führen...
„Dad?" holte ihn die Stimme seiner Tochter aus seinem gedanklichen Selbstgespräch.
„Das ist eine lange Geschichte" antwortete Er.
„Das sagtest du Weihnachten schon...Erzählst du sie mir jetzt? Bitte" die Schwarzhaarige legte den Kopf schief und sah Snape mit einem bittenden Blick an, dem der düstere Professor noch nie was abschlagen konnte.

Seufzend gab er sich schließlich geschlagen und wies sie an es sich bequem zu machen. Gespannt sah Maya nun zu ihn hoch, sie war gespannt was er ihr erzählen würde.

Snape wusste nicht wie er anfangen sollte, da er auf so ein Gespräch überhaupt nicht vorbereitet war. Aber lieber erzählte er es als wenn es das „Schattenmonster" tat. Der düstere Professor traute diesem nämlich nicht über den Weg.

„Weißt du, Pitch Black ist auch bekannt unter dem Namen „der schwarze Mann", daraus hatte er auch immer seinen Nutzen gezogen"
„Schwarze Mann? Das klingt gruselig" murmelte Maya.
„Das bezweckt er ja damit. Angst ist seine Spezialität. Seine Magie ist auch sehr speziell und anders als die die wir kennen" er machte eine kurze Pause.
„In wie fern anders? Ist er böse? Ist er daran Schuld das Mum nicht mehr lebt?" bombardierte die Schwarzhaarige ihn mit Fragen.
„Die Magie die er besitzt, ist reine stablose Magie. Zum Beispiel benutzt er die Schatten um von einem Ort zum anderen zu kommen..."„Das erklärt wohl auch, dass er plötzlich in meinem Zimmer stand" warf Maya ein und ließ ihren Vater weiter reden.

„Ob er böse ist kann ich dir leider nicht sagen. Er und ich waren uns noch nie grün. Er mochte mich nicht und ich konnte und kann ihm nichts abgewinnen. An dem Tod deiner Mutter hat er aber keine Schuld" er atmete noch einmal tief durch bevor er weiter sprach. „Das hätte er seiner Schwester nicht antun können" Ungläubig sah Maya ihn an.
„Soll das heißen Pitch Black ist mein Onkel?"

Der Schwarzhaarige hatte diese Frage befürchtet, nun gut Maya konnte er nichts vormachen. Narcissa und er hatten darüber geredet und sollte es soweit kommen das Maya es wissen wollte, würde er ihr die ganze Wahrheit sagen.

„Ja er ist dein Onkel und zu meinen Leidwesen hast du etwas von ihm abbekommen" antwortete Snape und musste trotz allem grinsen.
„Was habe ich denn von ihm abbekommen?" wollte Maya wissen und sah ihn Stirnrunzelnd an.
„Die Fähigkeit anderen Angst zu machen. Ist dir etwa noch nie aufgefallen das Draco immer zurück schreckt wenn du ihn böse anguckst?"
„Draco ist so oder so ein Feigling, völlig egal ob ich ihn böse Angucke oder nicht. Aber ich weiß worauf du hinaus willst. Maddie hat mich schon oft darauf angesprochen dass ich öfter ein goldenes Funkeln in meinen Augen habe und wollte wissen was es damit auf sich hat. Ich konnte ihr darauf keine Antwort geben" Maya sah ihren Vater fragend an, der nickte. „Genau das hast du von ihm abbekommen" antwortete der düstere Professor.

Es herrschte kurze Stille bis Maya wieder das Gespräch aufnahm. „Dad? Kann ich ihn kennenlernen? Also richtig kennenlernen? Immerhin gehört er ja zur Familie"
„Wenn dann nur mit Narcissa als Aufsicht. Ich traue ihm nicht und will nicht dass du dich alleine mit ihm triffst. Ich möchte das du dich dran hältst" er sah seine Tochter mit einem durchringenden Blick an.
„Okay....nur mit Narcissa" gab Maya ihr Wort, bis sie ein anderes Thema anschnitt.
„Das mit Antonio und den anderen kriegen wir doch wieder hin oder?" sie sah ihn Erwartungsvoll an.
„Ja, Professor Sprout hat viele Alraunen gezüchtet. Was mir die Möglichkeit gibt bald mit dem Brauen des Wiederbelebungstranks zu beginnen" antwortete er ihr und streichelte ihr durch die Haare. „Darf ich dir dabei helfen?" wollte die kleine Snape wissen und sah ihn entschlossen an.
„Ich weiß nicht ob ich dir das schon anvertrauen kann, immerhin bist du erst im zweiten Jahr und Tränke brauen ist kompliziert" sprach er seine Bedenken aus.
„Ich kenne das Rezept dafür in und auswendig und bin mir ziemlich sicher dass ich es auch hinbekomme ihn zu Brauen. Immerhin habe ich schon einige Tränke hinbekommen" erwiderte Maya und schielte zu ihren Vater hoch.
„Aber nur unter meiner Aufsicht" stimmte er schließlich zu.
„Damit kann ich leben, danke Dad" glücklich und zufrieden kuschelte sie sich an ihren Vater und schlief kurz darauf ein. Es war nach Neun und da wollte sie nicht mehr über die Gänge spazieren. Das Snape sie bei sich schlafen ließ war eine Ausnahme, normalerweise sorgte er dafür das sie im Ravenclawturm schlief.

Der nächste Morgen kam recht schnell und Maya saß gähnend am Tisch und wartete auf Maddie.

„Maya!" ertönte nach einigen Minuten des Wartens die Stimme ihrer besten Freundin.
„Hey! Entschuldige dass ich gestern nicht mehr aufgetaucht bin, ich war bei meinem Vater. Wir hatten etwas zu klären" erklärte die junge Snape ihr, damit diese beruhigt war.
„Wegen der Sache mit Lockhart?" hakte Maddie nach.
„Unter anderem ja. Es ging aber auch um etwas Familiäres. Genaueres erzähl ich dir heute Nachmittag" lächelte Maya und sah zum Slytherintisch wo Jack mit gesenkten Kopf da saß und lustlos in seiner Tasse rumrührte. Maddie folgte Mayas Blick.
„Was ist denn mit dem los?" wollte sie wissen, dass es Antonio nun auch noch erwischt hatte wusste sie ja noch nicht.
„Antonio hat es jetzt auch erwischt. Deswegen ist er auch nicht bei uns" erklärte die Schwarzhaarige.
Geschockt sah die Blonde ihre Freundin an.
„Dein ernst?"
„Ja, ich hab ihn gestern aufgefunden zusammen mit Jack...Er tut mir leid..." murmelte die junge Snape und trank ihren Kakao.
Maddie hingegen wusste nicht was sie dazu sagen sollte und schwieg.

Nachdem schweigsamen Frühstück gingen die Schüler in ihren jeweiligen Unterricht, welcher schneller verflog als sie dachten. Maya beschloss nach dem Unterricht noch mal auf die Krankenstation zu gehen bevor sie mit Maddie nach draußen ging. Auf der Krankenstation traf sie dann auf Jack der am Bett seines Bruders saß, leise ging Sie zu ihn und setzte sich daneben. „Ich weiß das du nicht gut auf mich zusprechen bist. Antonio hat immer erzählt dass ihr euch wegen unserer Freundschaft gestritten habt" fing sie an zu erzählen.

„Wenn ich ehrlich bin, kann ich es sogar verstehen"
Jack wandte seinen Blick von seinem Bruder ab und sah die Schwarzhaarige nun an und wartete ab was sie noch sagen würde.
„Ich an deiner Stelle hätte wohl auch gedacht. Das ich damit prahle weil mein Vater hier Lehrer ist.
„Woher weißt du davon? Das habe ich Antonio gestern erst gesagt" kam es leise von dem Weißhaarigen.
„Mir hat es ein Vögelchen gezwitschert. Ist aber auch nicht wichtig. Wenn ich wirklich diesen Eindruck auf dich hatte, tut es mir natürlich Leid" antwortete Maya verständnisvoll.
„...es hat eigentlich gar nichts mit dir zu tun. Ich fühle mich einfach ausgeschlossen. Sonst waren Antonio und ich immer zusammen und dann findet er auf einmal Freundinnen mit denen er mehr Zeit verbringt als mit mir..."

„Aber du bist doch mit Draco befreundet?" die Schwarzhaarige sah ihn verwundert an, mit sowas hatte sie nicht gerechnet.
„Ja schon, aber der ist meist auch nur auf Krawall aus und naja du kennst ihn vermutlich" seufzte er. „Ich kann es mir denken. Er ist nicht der beste Zeitgenosse und ich finde es auch ziemlich daneben wie er sich vorhin beim Frühstück und im Unterricht benahm" antwortete sie.
„Aber du hättest doch sagen können wenn du dich ausgeschlossen fühlst. Ich mein, ich hätte sicher nichts dagegen gehabt wenn du mit uns gelernt hättest oder sowas"
„Hätte ich ja, aber auch ich habe meinen Stolz...dass gestern hat mir aber die Augen geöffnet...ich will nicht mehr mit ihm Streiten immerhin ist er mein Bruder" murmelte Jack und ließ wieder den Kopf hängen.

Die Schwarzhaarige stupste ihn Lächelnd an.

„Er wird wieder. Ich verspreche es und wenn du Lust hast kannst du gerne mit mir und Maddie nach draußen kommen. Ablenkung schadet bestimmt nicht" abwartend sah sie ihn an und er schien wirklich zu überlegen. Jack entschied sich schließlich nach kurzer Überlegung ihr Angebot anzunehmen und folgte ihr zum See, wo Maddie schon wartete.

Wie der Vater so die TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt