Ein Zirkel leuchtete auf, dann kamen Iriya und Kane heraus. Iriyas silbernes Haar glänzte und sein grauer Anzug passte perfekt zum Rest.
Ungeduldig klopfte der Dämon vor ihnen auf die Lehne seines Throns, der aus Knochen und zahlreichen Schädeln bestand. Die obsidianschwarzen, kurzen Haare des gefallenen Engels vor ihnen glänzten und die goldenen Augen ließen sie erschauern. Sie gingen auf die Knie und senkten ihr Haupt.
„Mein König, wir haben ihn", sagte Iriya, die Ehrfurcht war ihm deutlich anzusehen. Niemand wollte diesen Mann verärgern, denn die ewige Verdammnis, die darauf folgen würde, war schlimmer als alles, was man sich vorstellen konnte.
„Wo?", fragte die tiefe, rauchige Stimme, die jedem Dämon die Knie weich werden ließ. Das engelsgleiche Aussehen stand im Gegensatz zu dem grausamen Zug, den er hatte, und den Augen, die unerbittliche Schmerzen versprachen.
Iriya machte eine kreisende Bewegung mit der Hand und ein Zirkel erschien. Aus diesem tauchte ein Körper auf.
Der Dämon roch sofort das Blut, nahm die flachen Atemzügen des jungen Mannes mit den aschgrauen Haaren wahr. „Ich sagte, ich will ihn lebend, nicht halbtot."
Beide Dämonen erzitterten. „Wir hatten keine Wahl. Er hatte bereits fünf unserer besten gebannt-", doch der silberhaarige Dämon verstummte.
„Dieser Junge soll fünf gebannt haben? Seit wann sind die Dämonen denn zu Waschlappen mutiert? Wie dem auch sei, geht mir aus den Augen."
Beide nickten und verschwanden sofort. Langsam ging der Dämon zu dem bewusstlosen Menschen und hob ihn hoch. Schweigend trug er ihn aus dem Saal in sein Schlafgemach, dort legte er ihn auf das Bett. Was soll diese lästige Maske? Er zog sie ihm vom Gesicht und sein Atem stockte. Der junge Mann vor ihm hatte filigrane Gesichtszüge, eine schmale Nase und rosige Lippen. Für einen Moment krampfte dessen Körper und eine leichte Blutspur lief über dessen Mundwinkel.
Ohne zu zögern, riss er diesem das Oberteil vom Leib und sah den Grund dafür. Haben sie ihn mit voller Wucht getroffen? Ein dunkelblauer Bluterguss, der beinahe die Hälfte der seitlichen Rippen bedeckte, kam zum Vorschein. Mehrere Rippen mussten gebrochen sein und er verblutete innerlich. Hölle nochmal.
Der Dämon biss sich ins Handgelenk und saugte etwas von seinem Blut in den Mund. Dann presste er seine Lippen auf die des Reapers und flößte es ihm ein. Anschließend packte er den jungen Mann am Arm und legte die andere Hand auf dessen Wunde. Mit Worten aus einer uralten Sprache wob er einen Zauber.
Mit einem Mal riss der Mensch die Augen auf und begann zu schreien. Seine Knochen krachten, als sie an die ursprüngliche Stelle zurückkehrten. Blitze wanderten über die Haut des jungen Mannes und entluden sich in die Umgebung. Fassungslos betrachtete er das Schauspiel, schaute auf seine verbrannte Hand, als er ihn losließ. Bewusstlos fiel dieser zurück.
Er hatte ihn geheilt, doch die Schmerzen, die der junge Mann hatte durchstehen müssen, waren schlimmer als das Zufügen der Wunde gewesen. Besser als tot.
Der Dämon war sich sicher, dass der Reaper die nächsten Tage nicht aufwachen würde, was ärgerlich war. Er deckte diesen zu und verließ das Zimmer.
Vor der Tür stand Eligos, sein engster Vertrauter. Er kümmerte sich um seinen Sitz und auch um die anderen hochrangigen Dämonen, die ihm unterstanden. „Das hat sich aber nicht gut angehört", sagte Eligos.
Seine haselnussbraunen Haare hatte er zu einem Zopf nach hinten gebunden, der ihm bis zu der Mitte der Schulterblätter reichte. Er hatte efeugrüne Augen und einen leichten Pony. Er war etwas kleiner als er selbst, doch einer der gnadenlosesten Krieger, die er kannte.
DU LIEST GERADE
The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️
Fantasy„Du hast keine Ahnung, wen du vor dir hast Mensch. Ich könnte dich mit einer Handbewegung töten", grollte der Dämon mit den goldenen Augen. „Das ist mir schnuppe. Das war ein Bandshirt einer Band, die nur drei Konzerte im Jahr gibt und es so gut wie...