Kapitel 57

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Grummelnd lehnte Sunshine an Lucifers Brust. Beide hatten es sich im mit warmen Wasser gefüllten Becken bequem gemacht. „Werde ich nun jeden Morgen so geweckt, Comoară?", fragte dieser und rieb seine Wange an Lucifers Halsbeuge.

„Wenn du es wünscht", gab dieser neckend zurück.

Sunny schloss die Augen und lehnte sich zurück, genoss den Moment. Zeit für die Realität. Er hatte es nun lange genug vor sich her geschoben. „Lucifer, wie lange habe ich geschlafen?" Szenarien, wie er jahrelang dagelegen war, liefen vor seinen Augen ab. Hier hat es aber auch alles von Action bis Drama. Entführung, Tod, Koma – das Gesamtpaket, das man nicht einmal auf Amazon Prime findet.

Lucifer zog ihn fester an sich. „Zehn Tage."

Puh, das geht ja. Worst Case Szenario abgewendet. „Wieso?", fragte er. Warum war er so lange ausgeknipst gewesen?

„Dein Körper wurde in kurzer Zeit gewandelt, das konnte nicht gutgehen. Er hat Zeit gebraucht, die Magie und deine neue Spezies anzunehmen. Der Prozess ist laut Kaley auch noch nicht abgeschlossen und wird noch mindestens ein Jahr dauern. In dieser Zeit musst du nah bei mir bleiben, damit er sich das Mana holen kann, das er dafür braucht."

Sunny begann mit einer nassen Haarsträhne zu spielen. „Und wenn ich zu lange von dir getrennt bin? Was passiert dann?", fragte er aus Neugier.

„Dann fällst du vermutlich wieder in den Schlaf." Mehr konnte der Dämon aber auch nicht sagen. Niemand wusste, wie seine Wandlung vonstattenging, denn so etwas hatte es noch nie gegeben.

„Dann ist es also fix, ich werde ein Dämon."

Die Worte verunsicherten Lucifer. Vorsichtig antwortete er: „Ja, die Wandlung ist zu weit fortgeschritten."

Verstehe. Schweigend saßen sie etwas dort.

Ist er... unglücklich? Er wollte nicht, dass sein Gefährte sich selbst verachtete. „Sunny-"

„Wie findest du mein Aussehen eigentlich? Die knallharte Wahrheit. Los", unterbrach ihn sein Liebster.

Sein Aussehen? Lucifer war verwirrt. „Du bist wunderschön, so wie du es auch als Mensch warst, Soare."

Sunny richtete sich auf, silberne Augen blickten den Dämon an. „Bitte keine Standardsätze aus schlechten Schnulzen. Die Ohren, die Augen, die Zeichen. Gefalle ich dir? Ich will deine ehrliche Meinung." Es war ihm ernst.

Ein Lächeln erschien auf Lucifers Gesicht. Er beugte sich nach vorne, nahm ein Ohr zwischen die Lippen. „Ich finde diese Ohren bezaubernd und werde viel Spaß mit ihnen haben. Dasselbe gilt für deine Augen und Stammesmale." Die Hände des Dämons fuhren Sunnys Stammesmale von der Brust zu dessen Unterbauch weiter, während er an dessen Ohr knabberte. Eine leichte Röte wanderte über Sunnys Wangen und er keuchte. Sein Körper reagierte auf die Berührungen.

„Böser Dämon", flüsterte er, doch Lucifer bedeckte nur Sunshines Lippen und eroberte ihn.

Nach dem weiteren kleinen Intermezzo schafften sie es endlich aus dem Zimmer. Wie konnte ich so lange Jungfrau bleiben? Was habe ich alles verpasst? Was Lucifer mit seinem Körper anstellte, war mehr als aufregend und lustvoll.

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„Ein Ball", sagte Sunny misstrauisch.

Eligos, Lucifer, Sunny und Jo saßen im Kreis. Ich will nach Hause, dachte Jo. Doch er würde seinen gerade erwachten Freund nicht alleine lassen.

„Es ist eine Zusammenkunft der Höllenfürsten und weiteren Vertretern, bei der du von Lucifer vorgestellt und in die Gesellschaft eingeführt wirst", erklärte Eligos.

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt