Kapitel 11

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„Nein."

Hatten sie sich verhört? Hatte der Mensch gerade nein gesagt?

„Sunshine", begann Lucifer.

„Nein. Ich meine es ernst. Ich werde nicht mit dir in einem Bett schlafen, wer weiß, was du mit mir machst? Es ist schon gruselig genug, dass du mir beim Schlafen zugeschaut hast. Was kommt als nächstes? Vielleicht eine Begegnung mit deinem kleinen Freund, weil er mich impfen will?"

Das ist unsinnig. Dieser Mensch redet völligen Unsinn, bei völliger Ernsthaftigkeit. Was meint er mit impfen? Lucifer rieb sich über die Stirn.

Kaley begann zu lachen. „Bei den Göttern, ich glaube langsam wirklich, dass er eine Strafe der Götter ist. Du hast irgendetwas Unverzeihliches begangen und sie haben ihn als Antwort geschickt."

Nun lachte ihn auch schon eine 1,50 m Dämonin aus. Die Welt stand vor dem Ende. Seine Geduld war am Ende. „Kaley, ich danke dir für deine Hilfe. Deine Schuld ist hiermit beglichen. Sunshine, du kommst mit mir." Bevor der Mensch etwas erwidern konnte, fuhr er unter dessen Körper und warf ihn sich über die Schulter.

Lucifer lief mit einem fluchenden Reaper aus dem Zimmer, direkt an Eligos vorbei, der gerade nach dem Rechten hatte sehen wollen. Diese Szene kam ihm unheimlich bekannt vor.

Kaley trat aus dem Zimmer, schaute den beiden hinterher. „Er ist irrsinnig", sagte sie.

Eligos schüttelte den Kopf. „Nein, Kaley, er ist genau das, was Lucifer braucht. Er hat in den letzten Wochen mehr gelächelt als in den letzten tausend Jahren."

Sie musste dem Dämon recht geben. Die Dunkelheit und Unnahbarkeit, die ihren König umgeben hatten, waren beinahe verschwunden. Er wirkte lebendiger. Ich werde gespannt verfolgen, was dieser Wirbelwind vorhat. Sie hatte das Gefühl, dass es bald tiefgreifende Veränderungen in der Hölle geben würde, und mit einem Lächeln schaute sie diesen entgegen.

Wie ein Sack Kartoffeln... Der Dämon hatte ihn erneut einfach davongeschleppt und er konnte nichts tun. Laut Vertrag durfte er ihn nicht angreifen. Grrrr. Erneut landete er auf dem Bett. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, sprach Lucifer mehr als deutlich. „Du hörst mir genau zu, Sunshine. Wir regeln das wie reife Wesen. Du wirst hier übernachten und die Resistenz aufbauen, die für unsere Jagd notwendig ist. Entweder du fügst dich dem freiwillig oder ich kette dich ans Bett. Meine Geduld ist am Ende, du hast die Wahl. Ich verspüre ebenfalls nicht das Bedürfnis, mit dir jede Nacht das Bett zu teilen, und wenn nun eine Anspielung kommt, dass ich dich bedrängen könnte, verkneife sie dir. Ich kann unter tausenden Dämoninnen und Dämonen wählen, einer schöner als der andere. Ich habe es nicht nötig, mich einem Menschen aufzudrängen."

Das... war deutlich. Sunny sagte nichts. Für einen Moment spürte er einen Stich in der Brust. Dann hol dir doch eine heiße Dämonin und vernasch sie, doch er sprach es nicht aus, nickte nur. Zum ersten Mal war ihm nicht danach, einen Streit mit Lucifer anzufangen.

Das Sunny so schnell nachgab, machte Lucifer misstrauisch, doch der Mensch tat genau das, was er gesagt hatte. Er legte sich aufs Bett, zog die Decke über sich und rutschte zum linken Rand, um Abstand zu Lucifers Seite zu bringen. Habe ich ihn verletzt? Das konnte er sich nicht vorstellen, da er nichts in dieser Richtung gesagt hatte, oder? Wenn er spricht, verursacht er Chaos, und wenn er es nicht tut auch. Er könnte wahnsinnig werden. Also legte er sich ins Bett und betrachtete Sunnys Rücken.

Ich habe noch nie seinen Rücken betrachtet. Das fiel ihm jetzt erst auf. So gut wie nie drehte der Mensch ihm den Rücken zu, nicht einmal als, er an ihm vorbeigelaufen war. Bei einer Bewegung rutschte das T-Shirt, das Sunny trug, etwas nach oben und sein Kreuz wurde sichtbar. Was? Lucifers Augen blieben an einer roten Linie hängen. Was ist das? Mit der Hand näherte er sich dieser.

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt