Kapitel 30

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„Jetzt schieben wir mal das Ganze beiseite. Was für eine Beziehung habt ihr beide eigentlich?" Wieso war der König der Hölle hier in Sunnys Wohnung?

Überraschung zeichnete sich auf beiden Gesichtern ab. Sunny zog den Löffel aus dem Mund und antwortete, ohne nachzudenken: „Er bumst mich."

Jo konnte genau sehen, wie die Maske auf Lucifers Gesicht fiel. Zuvor hatte er unentschlossen gewirkt, nun war er eher entrüstet. Die Augen lagen auf Sunny und für einen Moment sah er etwas in diesen. Zuneigung. Dieser Dämon empfindet etwas für Sunshine und er ist blind.

Nein, das war er nicht. Er würde nur nicht aussprechen, dass auch er etwas für Lucifer empfand. Seine Gefühle waren sorgsam verschlossen. Beide schwiegen.

„Es ist unerheblich. Ich habe Sunshine meine Dankbarkeit zugesichert, somit sehe ich mich in der Pflicht, ihn zu schützen."

Autsch. Das war ein deutlicher Schlag in die Bauchgegend gewesen, das konnte Jo sehen. Doch Sunny lächelte es weg, wie er es immer tat. „Nicht nötig. Du kannst gehen. Ich brauche deine Hilfe nicht."

Lucifers Gesicht verfinsterte sich. „Sunshine, hör mir zu. Wenn das stimmt, was bisher ausgesprochen wurde, bist du eine Anomalie – ein Wesen, das sowohl die Menschenwelt als auch die Dämonenwelt verbindet. Wir müssen herausfinden, was du bist und wie dich das Dämonenblut verändert hat. Zudem müssen wir einen Weg finden, den Ring von deinem Körper zu trennen."

„Und warum?"

Beide Männer schauten Sunshine an.

„Ich meine es ernst. Ich lebe als Mensch und sterbe als Mensch. Ich werde meinen Job als Reaper machen und das wars. Es interessiert mich nicht, was ich bin. Geh einfach zurück in die Hölle, mach dein Königsdings, hau Lilith auf die Finger und das war's. Ihr beide seid doch dicke und so gut im Deals machen, da sollte das doch kein Problem sein", sagte Sunny.

Lucifer fauchte und mit einem Mal war die Luft durchsetzt mit dessen Aura. Jo kippte einfach vom Sofa, hielt dem Druck nicht stand, Sunny fiel nach vorne und keuchte. Wütend schaute er auf. „Hör... auf", presste er vor.

„Ich habe genug von dem Irrsinn. Vielleicht werde ich dich einfach mitnehmen und in ein Zimmer sperren", grollte der Dämon.

Sunny packte Lucifers Handgelenk. Mit einem Mal spürte dieser, wie ihm Magie aus dem Körper gesaugt wurde und das in großen Mengen.

Die Magie brannte in Sunnys Körper und er hatte das Gefühl zu ertrinken. Abaddons Mal begann zu leuchten.

Der Dämon schaute in Sunnys Augen, doch diese waren nicht mehr sturmgrau, sie leuchteten silbern. Mit einem Mal löste sich die Wut, die ihn im Griff gehabt hatte, auf und er wurde ruhig. Seine Aura verschwand und Sunnys Augen erhielten ihre ursprüngliche Farbe zurück.

Jo lag mit geschlossenen Augen auf den Boden.

Sanft zog Lucifer den Reaper an sich. „Verdammt, Soare, ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert." Sunny schaute ihm in die Augen.

„Warum?"

Die Hand des gefallenen Engels strich über seine Wange. „Pentru că tu ești nemesisul meu."

Sunny begann zu lachen. „Das machst du doch mit Absicht. Du weißt, dass ich es nicht verstehe, Comoară", erwiderte der Reaper. In seinen Augen stand eine Verletzlichkeit.

„Sunshine. Wir werden gemeinsam herausfinden, wessen Ziel du bist und die Gefahr eliminieren", sagte der König der Hölle mit ernstem Blick, fuhr durch das weiche Haar des Menschen.

„Und welche Bezahlung forderst du für deine Dienste?"

Lucifers Mundwinkel zuckten. Sanft legten sich seine Lippen auf die von Sunshine. „Dieselbe, die du verlangst hast. Dein Körper gehört mir, exklusiv."

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt