Kapitel 58

2.5K 224 128
                                    

Lucifer musste sich zurückhalten, doch er legte seinen Arm um Sunny und zog ihn neben sich, während sie zu den ersten Besuchern liefen. Lasst die Jagd beginnen – doch ich werde die Wölfe fressen, wartet nur ab. Sie hielten vor Beelzebub.

Mit festem Blick schaute Sunny zu dem Dämon, den er vor kurzem schon kennengelernt hatte. Wobei kennengelernt zu viel gewesen war. Er hatte ihn begrüßt und war dann an Lucifers Brust eingepennt. Wirklich geredet hatten sie ja nicht.

„Amantă. Es freut mich, Euch kennenzulernen", begrüßte der Höllenfürst ihn mit einer leichten Verbeugung.

Oh... das ist so eine Vorlage. Ich könnte... nein, Sunny. Halte dich an Iriyas Vorgaben. Aber es wäre so... nein, aus. Böser Reaper. Denk an die Belohnung. Keine Belohnung für den Sunmaker, wenn er es versaut.

Lucifer sah den inneren Kampf seines Gefährten. Bei den Göttern, Sunshine. Bitte gib nun keinen für dich typischen Kommentar von dir. Als Sunny sich verneigte und den Höllenfürsten anstandsgemäß begrüßte, konnte er wieder ausatmen. Das wird schlimmer als der Kampf gegen Abaddon und Kālō. Sein Gefährte würde ihn heute Abend Jahrhunderte altern lassen.

„Es ist erfreulich, dass wir uns nun kennenlernen."

Nein, Sunny. Kein Kommentar. Auch kein kleiner? Ein gaaaaanz kleiner... Ach verdammt. Er hing ihm schon am Gaumen und er schluckte ihn herunter. Denk an den scharfen Sex. An den bombastisch scharfen Sex. „Die Freude ist ganz meinerseits." Falsches Lächeln inklusive, bitte.

Eligos beobachtete das Ganze stumm. Das wird nicht gutgehen.

Zwei andere Dämonen stellten sich dazu, als die Unterhaltung einsetzte.

Hyänen, die etwas lästern wollen und bei fremden Gesprächen zuhören. Wie Alice aus der Sekretärinnenabteilung oder wie die heißt. Vielleicht sind sie ja verwandt, eine gewisse Ähnlichkeit besteht ja. „Sunshine", riss ihn sein Gefährte aus den Gedanken.

„Ja?", fragte er. ...er hatte nicht zugehört.

„Möchtest du von unserer ersten Begegnung berichten?", fragte ihn Lucifer.

Nun begann Eligos zu schwitzen. Wir sind es durchgegangen. Bitte halte dich an die Vorgaben.

Ein süßes Lächeln erschien auf Sunnys Gesicht. Er legte seine Hand an die Wange seines Gefährten. „Ich erinnere mich jeden Tag. Wir haben uns bei einem Auftrag kennengelernt, als du mich mit der Suche nach einem Dämon beauftragt hast. Als hätte uns das Schicksal zusammenführen wollen."

Eligos schaute die Scharade an und war beeindruckt. Es wirkte echt und nicht gelogen, denn das war wirklich ein Problem. Sunny log nicht gerne. Es ging diesem gegen den Strich, das zu tun, also mussten sie die Wahrheit so weit verwässern, dass es annehmbar war.

Beelzebub schaute zu dem Dämon vor sich und war fasziniert. Er spürte keine Angst, keine Nervosität oder Ehrfurcht. „Es muss ja überwältigend gewesen sein, mit dem König der Hölle direkt zu interagieren."

Sunny starrte den Dämon an. „Nein. Nicht ein Stück." Glatte und klare Antwort, keine süße Note. Das überraschte den Höllenfürsten.

„Dann spürt Ihr auch keine Nervosität, wenn Ihr heute der Gesellschaft vorgestellt werdet?", schloss er verwundert an. Er konnte diesen Dämon nicht einschätzen. Ihre erste Begegnung war ihm nach wie vor ein Rätsel. Er hatte gewusst, wer Beelzebub war, und trotzdem war er nur eine Randerscheinung für ihn gewesen. Das hatte ihn fasziniert und beschäftigte ihn immer noch.

„Wieso sollte ich? Ich bin der Gefährte des mächtigsten Dämons der Hölle. Dann müsste ich ja Angst vor meinem eigenen Mann haben, das ist doch unsinnig", erwiderte Sunny.

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt