Kapitel 24

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Schweigend saß Sunny auf seinem Sofa. Bevor sie nach Hause gekommen waren, hatte er sich und Jo ein neues Handy gekauft – eines, von dem die Gilde nichts wusste. Vergorene Rosenblätter. Er hatte sich nicht geirrt. Eines war ihm klar, er musste in diesen Raum, doch er würde dort nicht hineingelangen. Sunny war kein Hacker, er war ein Kämpfer. Jemand anheuern konnte er auch nicht. Doch wie sollte er in einen Raum gelangen, in den er nicht gelangen konnte? Krasses Wortspiel, Sun. Klöpferchen auf die Schulter. Er zog die Beine an.

„Glaubst du, ich kann auch in der Hölle herumreisen?", fragte er einfach aus dem Nichts.

Der Dämon schaute auf. „Dafür bedarf es viel Magie und viel Übung. Die Möglichkeit besteht natürlich, dennoch ist es eher unwahrscheinlich."

Natürlich....Wie kommt man an einen Ort, ohne diesen zu betreten? Du Idiot, wie kannst du nur so lange dafür brauchen? Er hatte zwei Monate erlebt, wie das gemacht wurde. Nun schaute er auf die Uhr. Drei Tage, um zu lernen, ein Portal zu erschaffen. Das ist doch ein Klacks für den Sunmaker.

Er sprang auf, holte das Buch aus der Truhe und setzte sich mit diesem wieder auf das Sofa. Seine Finger blätterten die Seiten durch, bis er endlich dort ankam, wo er geendet hatte. „Portale erschaffen." Dann wollen wir mal.

Seine Augen wanderten über die Seite. Mit den Fingern führte er die beschriebenen Bewegungen durch, wobei diese nicht wirklich rund waren. Also schloss er die Augen und erinnerte sich daran zurück, wie Lucifer diese ausgeführt hatte. Zwei Stunden verbrachte er damit, die Bewegungen einzustudieren. Zeit für einen Test. Er würde kein Portal für sich erschaffen, das war zu gefährlich. Vor ihm lag nun ein Apfel, unschuldig. Tut mir leid, Bro, aber einen Tod muss man sterben.

Daraufhin schloss er die Augen, atmete tief eine und aus, versuchte seinen Herzschlag zu kontrollieren. In solchen Momenten wünschte er sich seinen Meister zurück. Die Magie rauschte in seine Fingerspitzen und begannen zu leuchten. Ohne auch nur einen Moment zu unterbrechen, zeichnete er den magischen Zirkel nach, den er geübt hatte, und legte diesen um den Apfel vor sich. Die Beschwörungsworte flossen über seine Lippen. „...deschide-te."

Der Zirkel begann sich zu drehen, dann verpuffte er. Das war wohl nix. Dann ein zweiter Versuch.

Die nächsten Stunden versuchte er diesen zu erschaffen, doch kurz vor Ende zersprang dieser. Konzentriert arbeitete er weiter, gab nicht auf. Beim x-ten Versuch drehte sich dieser erneut, doch er verschwand nicht. Der Zirkel vibrierte. Yes, es- Mit einem Schlag leuchtete er auf und der Apfel wurde in hunderte Teile zerrissen, die zu allen Seiten flogen.

Mit einem Seufzer, zog er sich ein Apfelteil von der Backe, das dort eingeschlagen war. Hervorragend. Wenn das mit mir passiert, brauche ich mir keine Gedanken mehr über die Befragung machen. Doch anstatt sich davon unterkriegen zu lassen, ging er auf Fehlersuche. Er wurde von innen zerrissen wie ein Ei in der Mikrowelle. Wollte er in alle Richtungen? Da kam es ihm. Der Apfel hatte keinen Zielort gehabt. Erneut blätterte er im Buch. Verstehe.

Ein weiterer Apfel fand seinen Platz, an dem sein Vorgänger gestorben ist. „Bro, es ist für einen guten Zweck." Seine Hände schwirrten durch die Luft. Der Zirkel legte sich um den Apfel und drehte sich. Seine Augen schlossen sich und hielten an einem Ort fest. Ein helles Leuchten erstrahlte und Apfelteilchen schossen ihm erneut ins Gesicht. Bah. Mit einer Hand wischte er sich die Stückchen aus dem Gesicht und stand auf.

„Was?" Als er auf den Tisch neben sich schaute, sah er dort einen halben Apfel liegen. Es hat geklappt? Zumindest halbwegs. Stolz auf dieses Wortspiel, schnappte er sich den Apfel und biss hinein. Zeit für eine Pause. Also sprang er in die Dusche und machte danach die Sauerei weg, die er auf seinem Sofa praktiziert hatte.

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt