Kapitel 40

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„Ernsthaft?", fragte Jo. Er starrte seinen besten Freund an.

„Jap", erwiderte Sunny.

Jo konnte es nicht glauben. Er ist einfach zu Lucifer in die Hölle, um zu... bumsen? Was für eine Beziehung hatten die beiden eigentlich? Sexfreunde? Nettes Nümmerchen ab und zu? Und das Ganze, während sie offensichtlich Gefühle füreinander hatten, aber keiner von beiden den Mund aufmachte. Das war schlimmer als jede Soap.

„Gut, und was hast du nun vor?"

„Ich hab' schon Ideen, zum Beispiel die Badewanne-", ein Bing unterbrach Sunny und er schaute auf sein Handy.

Jo fuhr sich über sein Gesicht. „Das meinte ich nicht, Sun, das weißt du. Was wirst du-"

„Ich muss los", fiel Sunny seinem Freund ins Wort. „Ich habe eine Nachricht von Filis bekommen, Kensey ist gelandet und auf dem Weg in die Gilde. Zeit, mit diesem Sack ein paar Worte zu wechseln." Das Gesicht des Reapers war ernst.

Sein Freund nickte nur und verabschiedete sich. Sunny setzte sich auf sein Bike und fuhr zur Gilde. Dort angekommen, parkte er in der Tiefgarage und machte sich direkt auf den Weg zur Etage, auf der das Vorstandsmitglied sein Büro hatte. Ohne anzuklopfen, öffnete er die Türe und marschierte einfach hinein. Er wollte ihn überraschen, also war das die sinnvollste Methode, oder etwa nicht?

„-nein, wir werden so weiterverfahren, dass-", Gordon Kensey schaute überrascht zu dem unangekündigten Gast. „Ich ruf dich zurück", sagte er gezwungen ruhig und legte auf. „Mitchell, Sie können nicht einfach in mein Büro kommen. Machen Sie einen Termin und wir werden Ihr Anliegen diskutieren."

Er hat die Hosen voller als ein Säugling, der seine Windel vollgeschissen hat. Ein Lächeln, das unter seiner Maske nicht sichtbar war, breitete sich auf Sunnys Gesicht aus. Er lief locker zu dem Stuhl, der vor dem Schreibtisch des Vorstandsmitglieds stand und setzte sich darauf. Sein Blick hatte sich nicht einmal von dessen Gesicht gelöst.

Kensey war nervös, schaute ihn an. Er wollte ihn nicht hier haben, doch er war stumm wie ein Fisch. Der Reaper schaute sich in seinem Büro um. „Das ist nicht einmal ansatzweise so beeindruckend wie Kingston. Haben Sie deswegen Komplexe?" Was? Was redet er da?

Die Fassungslosigkeit auf dem Gesicht des Mannes vor Sunny befriedigte die Wut in ihm, also fuhr er fort. Seine Stimme wurde eine Oktave tiefer. „Sind die Komplexe so groß, dass Sie einen Reaper, der diese Gilde seit seiner Kindheit unterstützt, der bereit ist sein Leben für diese Gilde zu geben, hintergehen wollen?"

„W-Wie habe ich das zu verstehen?" Die Augen zeigten Angst.

Sunny lehnte sich zurück, streckte die Arme aus. „Wie haben Sie es geplant? Entführen Sie mich auf der Straße? Bei einem Auftrag? Kippen Sie mir Schlafmittel in den Drink?"

Mit jedem Wort wurde das Gesicht des Vorstandsmitglieds bleicher.

„Wissen Sie, Sie haben einen Fehler gemacht. Sie haben mich unterschätzt. Glauben Sie mir, es hat nicht nur Direktor Kingston etwas dagegen, dass sein bester Reaper ein Versuchskaninchen wird. Sie sind jemandem auf die Füße getreten, den Sie nicht hätten verärgern sollen", sprach Sunny mit kalter Stimme. Seine Augen glühten.

„Wem?" Das Vorstandsmitglied stammelte dieses Wort.

Nun lehnte sich der Reaper nach vorne. „Ach kommen Sie Kensey. Das ist nicht so schwer. Es ist jemand, dem Sie nicht begegnen möchten, jemand, der mächtig genug war, mich in die Hölle zu entführen und anzuheuern. Noch nicht drauf gekommen? Ich gebe Ihnen noch ein Schlagwort." Dramatische Pause. „Morgenstern."

Jegliche Farbe war aus dem Gesicht von Gordon Kensey gewichen.

„Keep going, deep down water, he's under my spell,
say welcome to my lover, dearly greetings from hell."

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt