Der Morgen brach an und die Dämonen öffneten beide die Augen. Neben ihnen lagen ihre Menschen, schliefen tief und fest mit ihren Zeichen bedeckt. Und obwohl die Situation für beide dieselbe war, so hatten sie zwei völlig unterschiedliche Gedanken.
Fuck. Das war der Gedanke, den Eligos hatte. Er hatte sich noch stundenlang den Kopf zerbrochen, wie er Lucifer erklären sollte, dass er Sunshines besten Freund ins Bett gezerrt und auch noch mit einer Markierung versehen hatte. Die Antwort - er hatte keine Ahnung. Sämtliche Stoßgebete richteten sich an die Götter, dass er diesen Morgen überleben würde.
Er ist mein. Das war dagegen der Gedanke, den Lucifer hatte. Neben ihm lag sein Gefährte. Er hatte gestern seine Nemesis an sich gebunden und zu dem Seinen gemacht. Ein tiefer Friede herrschte in seinem Innern. Mit dem Finger strich er eine aschgraue Strähne aus dem Gesicht seines Liebsten. Er ist so wunderschön. So oft hatte er Berichte gehört, doch es selbst zu erleben, dem konnte keine Beschreibung gerecht werden. Langsam beugte er sich zu Sunny und küsste einen Pfad von seinem Nacken seine Wirbelsäule hinunter.
Sunny grummelte. „Lass mich noch etwas schlafen, Dämon."
Lucifer ließ von ihm ab, zog ihn jedoch in die Arme. Der Reaper kuschelte sich an ihn und umarmte das Kissen, auf dem er zuvor geschlafen hatte. Sein Kopf lag nun auf Lucifers Arm. Keine drei Sekunden später, war dieser wieder eingeschlafen. Wie kann jemand nur so verschlafen sein? Das war ihm ein Rätsel.
Während Lucifer noch mit seinem Gefährten kuschelte, wartete Eligos darauf, dass Jo aufwachte. Er wollte nicht einfach gehen, ihn aber auch nicht wecken. Es war eine Zwickmühle. Sein Blick fiel auf die breiten Schultern und das Mal, das auf seiner Schulter prangte - eine kleine Efeuranke, sein Zeichen. Zum hundertsten Mal verfluchte er sich selbst. Idiot, Idiot, Idiot.
Mit einem Mal drehte sich der Mensch und langsam öffneten sich dessen Augen, trafen auf die seinen. „Morgen", sagte dieser und rieb sich mit der linken Hand über das Gesicht.
„Guten Morgen", entkam es Eligos leise. Sein Blick wanderte über die Silhouette von Jo und erneut spürte er die Begierde, die in ihm aufwallte. Hölle, du hattest ihn gestern. So kannte er sich gar nicht.
Langsam richtete Jo sich auf und streckte sich. Ich hätte es mir schlimmer vorgestellt. Zwar spürte er die letzte Nacht, doch es war nicht so unangenehm, wie er sich ausgemalt hatte. Fragend schaute er den Dämon an, der nichts sagte. „Alles in Ordnung?", fragte er diesen.
„Wie geht es dir?", erwiderte Eligos.
„Gut, warum? Gibt es etwas, von dem ich nicht weiß?" Der Dämon verhielt sich komisch. Dieser öffnete den Mund, schloss ihn jedoch wieder. Hmm. Jo entschied sich aufzustehen. Überrascht stellte er fest, dass Eligos ihn anscheinend sauber gemacht hatte. Anstand hat er, das muss man ihm lassen.
Als Jo sich anzukleiden begann, erhob sich auch Eligos und zog sich an. Immer wieder wanderten die Blicke zum jeweils anderen, dann schnell wieder zurück.
„Das war eine einmalige Sache", sagte Jo und fuhr sich durch die Haare. Er hatte kein Bedürfnis eine Affäre mit dem Dämon zu beginnen. Das würde nur Ärger geben.
Die Worte waren wie kaltes Wasser, das über Eligos geschüttet wurde. Er hatte keine Ahnung, warum, doch es schmeckte ihm ganz und gar nicht. Verdammt nochmal, beruhige dich. Es ist doch gut, dass er so denkt. Es gab kein Raum für Missverständnisse und machte alles unkompliziert. „Geh ins Arbeitszimmer und warte dort auf mich. Ich werde mit Lucifer sprechen, wie wir weiterverfahren", sagte er zu Sunnys Freund und dieser nickte.
In der Zwischenzeit hatte es Sunny tatsächlich aus dem Bett geschafft. Nachdem er sich gewaschen hatte, lief er zum Arbeitszimmer. Eligos hatte Bescheid gegeben, dass Jo dort auf ihn warten würde. Mit einem Gähnen betrat Sunny den Raum und begrüßte seinen Freund, der auf dem Sofa saß. „Morgen, Josimaus."
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The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️
Fantasy„Du hast keine Ahnung, wen du vor dir hast Mensch. Ich könnte dich mit einer Handbewegung töten", grollte der Dämon mit den goldenen Augen. „Das ist mir schnuppe. Das war ein Bandshirt einer Band, die nur drei Konzerte im Jahr gibt und es so gut wie...