Kapitel 9

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„Nicht nachlassen, Sonnenschein."

Ein grimmiger Ausdruck breitete sich auf Sunnys Gesicht aus. Er biss sich auf die Lippe und seine Finger fuhren erneut über die glatten Muskelstränge auf Lucifers Rücken. Mit den Daumen presste er gegen diese und der Dämon gab einen zufriedenen Laut von sich.

Sunny musste zugeben, dass die Muskulatur des Dämons wirklich ausgeprägt und gut trainiert war. Er presste drei Finger auf dessen mit Öl bedeckte Haut und fuhr die Schulterblätter entlang. Er hat einen unglaublich breiten Rücken. Heiß. Er schüttelte sofort den Kopf. Keine Schmachtgedanken an einen Dämon, der dir mit dem kleinen Finger das Rückgrat herausreißen kann.

Die obsidianschwarzen Haare von Lucifer glänzten und waren weich, als er diese zur Seite schob, um den Nacken des Dämons zu massieren.

„Hast du das schon öfter gemacht?", fragte dieser.

„In der Regel nur bei Jo. Er beschwert sich immer, dass sein Cleanerjob so hart ist und bevor ich mir das ewige Gejammer anhöre, bring ich ihn damit zum Schweigen", erwiderte er. Sein Freund war aber nicht annähernd so gut gebaut wie der Mann unter seinen Händen und roch auch nicht so gut. Konzentriert bleiben, nicht sabbern, Sun. Erneut kamen ihm die Bilder von ihrem Techtelmechtel, oder wie auch immer man das nennen sollte, in den Kopf.

Lucifer spürte, wie sich der Geruch und die Aura des Menschen etwas änderte. Er bekam eine sinnliche Note. Seit wann war er so empfindlich für Sunnys Geruch geworden? Woran denkst du, kleiner Frechdachs? Er würde ihn nicht fragen, genoss stattdessen die Berührungen an seinem Rücken. Der Mensch hatte sein Versprechen eingehalten und das mehr als zufriedenstellend.

Als er fertig war, richtete sich Lucifer auf und ließ die Schulter kreisen. Seine Flügel traten aus dem Rücken und er streckte sie. In dem Moment konnte er den glühenden Blick auf sich spüren und er sah, wie Sunny auf seine Flügel starrte. Ein wissendes Lächeln trat auf Lucifers Gesicht. Er bewegte sie und die Augen folgten der Bewegung. Er scheint von meinen Flügeln angetan zu sein.

Zu Sunnys Enttäuschung zog der Dämon die wunderschönen Schwingen viel zu schnell wieder ein und so hafteten seine Augen auf dessen Vorderseite.

Sunny lief auf Lucifer zu, drückte gegen dessen Brust, sodass er nach hinten fiel. Überraschung machte sich auf dessen Gesicht breit. Langsam beugte sich Sunshine nach vorne, fuhr die harten Muskeln nach unten zu Lucifers Bauch. „Du warst ein böser Junge, Lucifer", hauchte Sunny und biss in dessen Unterlippe.

„Dann wirst du mich wohl bestrafen müssen", erklang die tiefe, verführerische Stimme des Dämons.

Lucifer wusste sofort, dass der Junge wieder fort war. Er bekam diesen speziellen Blick und dieser war auf ihn gerichtet, durchdrang ihn wie ein glühender Speer. Lucifer knurrte und mit einem Mal wachte der Reaper auf und schüttelte den Kopf. Grummelnd stellte dieser das Gefäß mit Öl in den Schrank zurück und verließ den Raum. Was geht in deinem hübschen Köpfchen vor, Sunshine?

Im Zimmer angekommen stellte sich Sunny unter kaltes Wasser. Fuck. Es half nichts, er musste Hand anlegen. Das hast du dir selbst zuzuschreiben. Hör auf wie ein sabbernder Teenager zu schmachten. Zeit, es hinter sich zu bringen.

Am nächsten Tag brachen sie in den nächsten Teil der Hölle auf. Erneut nahm Sunny eine Fährte auf. Bevor er jedoch loslaufen konnte, überraschte ihn Lucifer. Dieser hatte gesehen, dass er das Gesicht verzogen hatte.

„Ist mein Geruch ebenfalls unangenehm?", fragte dieser. Er hielt sich oft in Sunnys Nähe auf, hatte direkten Kontakt zu ihm – der Trainingskampf, die Massage und die anderen Gelegenheiten. Er hatte nie den Eindruck gemacht, als fühle er sich unwohl. Von Eligos hielt er jedoch immer etwas Abstand, das war ihm aufgefallen.

The Devil's Nemesis (BAND 1) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt